ZitatAlles anzeigenDas fordert mich ja doch wieder zu einer Antwort heraus.....
- und ich sage gleich vorweg: das Folgende gibt nur meine Meinung wieder...
Straßenhunde sind im Allgemeinen besonders gut (auf Hunde) sozialisiert, denn sie wachsen unter ihresgleichen auf und lernen von Anfang an die "Hunde-Sitten" und das auch angemessen und ohne Übertreibung, denn sie sind weder an Verletzungen noch an unnötiger Kraftverschwendung "interessiert".
Differenzieren muss man hiervon sicher noch mal die Hunde, die eine Weile in den oft sehr überfüllten Tierheimen/Auffangstationen zugebracht haben - dort gibts leider auch häufig Kämpfe (um Futter, Ruheplatz, sonstige Ressourcen) und das hinterlässt nicht nur körperliche Spuren.
Insofern zu deiner Ausgangsfrage:
wenn ein sonst sensibler und zurückhaltender Hund oft über sein Toleranzmaß hinaus geärgert, angegangen oder gar im "Spiel" gemobbt wird, wird er sich irgendwann entweder vor Angst verkriechen oder wehren.
Das "Wehren" kann dazu führen, dass seine Begegnungen mit anderen Hunden von Anfang an heftiger ausfallen, weil er sich von Vornherein versucht, den potentiellen Raufbold vom Leibe zu halten oder zu zeigen, dass man ihn auch im Spiel nicht unterbuttern kann.
Insofern würde ich schon gut drauf schauen, ob sich dein Hund bei diesen "Spielen" noch wohl fühlt - tut er das ist ein heftiges Spiel aber auch eine gute Übung, die Grenzen des anderen tolerieren zu lernen und eigene abzustecken. Ich würde das also nicht von Vornherein verbieten, nur weil mal ein bißchen Geknurre oder Geprolle im Spiel ist.
Also: ja - der Hund "guckt" sich da sicher was ab - was aber durchaus positiv sein kann - als weichgespülter Schmusehund kommt man auch nicht immer weit.... - richtiges Maß würde ich da für wichtig halten. Also mal mit Rüpeln spielen und mal mit Softies.
Denn: auch Hunde, die mit den geeigneten Spielpartnern heftig toben, knurren, raufen und sich anfetzen, können mit anderen Hunden ganz sanft und zärtlich spielen - das müssen sie nur beides gelernt haben....
Dass es so einen großen Unterschied zwischen richtigen Straßenhunden und Hunden, die länger in Tierheimen etc. lebten (und dort vielleicht sogar schlechte Erfahrungen gemacht haben), wusste ich nicht, sehr interessant.
Wobei ich ja immer dachte, so ein klassischer Straßenhund aus z.B. Spanien, der muss tagtäglich ums Überleben kämpfen. Wenn er ein Stück Wurst findet und ein anderer Hund will das ebenfalls, beide haben Hunger...dann geht es ja wirklich wortwörtlich um die Wurst?! - Und das ist dann doch kein harmloses Spiel mehr wie zwischen Hunden die behütet aufwachsen?
Unser Hund ist auf jeden Fall schon mit einem gewissen Fell gesegnet, wenn es die beiden Hunde übertreiben, dann sagt er denen das mittlerweile auch.