Also Diskussionen über die Todesstrafe sind immer eine schmale Grandwanderung. Bei gewissen Taten fänd ich das auch nicht verkehrt. Wenn man aber grundsätzlich davon ausgeht, dass evtl. jemand verurteilt wird, der eigentlich unschuldig ist, dann muss man sich fragen, ob man das überhaupt rechtfertigen kann. Und da beisst sich die Katze in den Schwanz.
Wenn ich aber dann höre, dass hier in unserer Stadt, ein Typ einem Mädel 3x in's Gesicht schiesst, später behauptet, es sei ein Versehen gewesen und dann schon wieder fröhlich auf Bewährung draussen rumspringt, noch bevor das Mädel überhaupt im Krankenhaus aufgewacht ist, dann finde ich das doch sehr fragwürdig. In dem Fall bin ich für härtere Strafen und ich rede hier nicht von Lynch-Justiz, sondern von Zellen ohne Fernseher, von Gefängnissen ohne Möglichkeiten zur Zertreuung. Jemand, der so eine Tat begeht, soll sich gefälligst Gedanken darüber machen und sich nicht mit Freizeitaktivitäten und sinnlosen Frensehsendungen ablenken.
Dass hier nicht jeder Händler den Dieben die Hände abhacken darf oder ein betrogener Ehemann seine Frau steinigen lassen kann, sollte eigentlich das Normalste auf der Welt sein. Ich bin froh, dass es hier nicht erlaubt ist ... wo kämen wir denn sonst hin? Sollen wir dann morgen auch wieder Hexen verbrennen? Wohl kaum!!!
Angemessene Strafen sind das Einzigste was ich fordere und wenn ein geistig Gestörter irgendwelche schlimmen Taten macht, dann gehört er, wie hier schon mehrfach erwähnt, weggesperrt. Unter welchen Bedingungen ist hier einfach die Frage: was bringt es, wenn so einer die Höchstrafe von, sagen wir mal: 10 Jahren, absitzt und dann wieder raus kommt? Dann war er 10 Jahre lang weg vom Fenster und dann? Irgendwann ist die Strafe vorbei und der gleiche gestörte Mensch wird wieder auf die Gesellschaft losgelassen. Das ist ja wohl nicht so ganz das Ziel!
Eine Kollegin von mir arbeitet in einer Klinik, in der solche extremen Fälle eingewiesen werden und von "Wattebausch-Werfen" kann man da nicht wirklich reden, wenn man bedenkt, mit was für Medikamenten die vollgepumpt werden und zum Teil Tag für Tag fixiert werden, da sie sonst die Schwestern verletzen könnten. So ein Zuckerschlecken, wie die Meisten sich das vorstellen, ist das nicht. Die Meisten seien jedoch völlig normal, wenn sie erstmal auf die Medikamente eingestellt sind und ich finde, wenn diese Person dann ihre angemessene Strafe abgesessen hat und regelmässig die Medikamenten-Einnahme kontrolliert wird, spricht auch nix dagegen, die wieder rauszulassen. Es ist ja nicht so, dass man als "gestört" eingestuft wird und dann einfach wieder freigelassen wird, nach dem Motto: "der kann ja nix dafür". Dass gewisse Gruppen viel zu schnell in den "offenen Vollzug" kommen und dass da immer wieder auf's Neue was Schlimmes vorfällt ist natürlich falsch und ein Fehler in unserem System. Ich würde auch nicht in so einer Gegend wohnen wollen. Es ist ja wohl auch die Sache der Zuständigen, dafür zu sorgen, dass man sich als "normaler" Bürger ohne Angst bewegen kann!!!
Trotzdem: wenn einer, der geistig minderbemittelt ist und die Tragweite seines Handeln nicht verstehen kann, ist das noch immer was anderes, als wenn jemand ausrastet und sich dann auf seine "ach so schlimme Kindheit" rauszuredet. Nur an der Stelle verschwimmt das Ganze und da fragt man sich dann: wer entscheidet, ob jemand zurechnungsfähig ist oder nicht?
Ich finde auch, dass immer mehr auf die Kindheit geschoben wird und man dann plötzlich nicht zurechnungsfähig ist, obwohl man jahrelang ein normales Leben geführt hat, seinem Job nachgegangen ist und auch sonst immer aktiv am gesellschaftlichen Geschehen teilgenommen hat.
Grübelnde Grüsse
Steffi