Beiträge von LuckyLotta

    Solange du die Schweine nicht bedrängst machen die nix (ausgenommen du triffst eine Bache mit Frischlingen, die sind schon eher auf Angriff gepolt). Ich würde still stehen bleiben und dann ganz langsam den geordneten Rückzug antreten... die Wildscheine sollten sich genauso verhalten, also "oh, ein Mensch und ein Hund" und dann "nix wie weg hier". Das klappt solange sie sich nicht von deinem Hund bedrängt fühlen. Allerdings habe ich noch nie in meinem Leben ein Wildschwein getroffen... gerochen, ja... frische Spuren (unter 10 Minuten alt), ja... aber getroffen hab ich noch keins.

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    Weil er nur auf Bewegung abfährt.
    Einem Jagdhund wirst du das jagen nicht verbieten können, du kannst es nur in erwünschte bahnen lenken


    Genau. Ich will es ihm aber auch nicht verbieten, denn er soll jagdlich geführt werden (mein Jagdschein ist in Planung und wird wohl diesen Sommer fertig werden) und einen tollen Trainer habe ich auch schon an der Hand. Ammo soll also nicht irgendeinem Jäger helfen, sondern mir.


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    Brix (Hüter mit ordentlicher Portion Jagdtrieb [Sichtjäger]) zeigt auch sehr klar an, wenn er Wild sieht...aber da bin ich eher dabei dies zu unterbinden, damit ich nicht ständig einen Blick auf meinem Hund haben muss, dass er nicht doch losjagt, weil ich das anzeigen nicht gesehen habe..


    Ziel ist es, dass er Hund sicher vorsteht und das tut er dann IMMER solange bis ich bei ihm bin. Das klappt bei einem Junghund natürlich noch nicht. Zusätzlich wird auch noch ein Down-Piff etabliert, der verwendet wird um den Hund zur Not im Hetzen zu stoppen. Soweit sind wir aber noch nicht. Ich muss wohl meinen Hund sein Leben lang immer im Blick haben... das ist eben so. Mir macht das aber nicht viel aus. Krähen zeigt er nur kurz an und wendet sich von alleine ab, da darf ich auch mal pennen ;) von jagbarem Wild (Fasanen, Enten...) soll er sich aber nicht abwenden.


    Impulskontrolle ist da natürlich echt wichtig. Der Hund soll sich im Gegensatz zu Brix nicht von dem Reiz abwenden, sondern muss ihn aushalten. Das ist richtig richtig schwierig. Allerdings ist Ammo auch kein Sichtijäger sondern nimmt eher Witterung auf... nur Vöglchen die direkt vor ihm rumflattern nimmt er wahr und kann dem Reiz noch nicht gut wiederstehen.


    Dank dieser Diskussion ist mir aber klar geworden an welcher Stelle ich heute morgen versagt habe... ich war noch nicht bei ihm und habe schon gelobt :ops: also wie immer, selber Schuld!

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    Mal ganz doof gefragt: warum lobt ihr, wenn der Hund anzeigt??


    Kurz: weil das sein Job ist!


    Ich habe einen Vorsteher, der steht bei Wildsichtungen vor und zeigt damit dem Jäger das Wild an. Dieses vorstehen muss man eben üben, am Anfang ist es kurz und wird dann immer länger. Normalerweise läuft das bei mir so, dass Ammo z.B. einen Krähe sieht, vorsteht, ich geh zu ihm hin, hocke mich neben ihn, lobe leise (man will das Wild ja nicht verscheuchen) und sichere ihn. Dann warten wir zusammen so lange bis Ammo den Sichtkontakt mit dem Wild aufgibt und Kontakt zu mir aufnimmt. Der ganze Prozess kann mehrere Minuten dauern. Man kann den Hund auch abtragen, dass macht aber erst bei bombensicherem Vorstehen Sinn.

    So eine blöde pubertäre Mistkröte hab ich hier... und eine genauso blöde Amsel haben wir getroffen... zum Glück leben alle beteiligten noch :mute:


    Im Winter hatten wir ein Problem mit dem Jagen von Vögeln. Das hat sich aber lösen lassen und alles war gut... bis jetzt überall diese blöden Amseln und kleinen Singvögel auftauchen. Krähenschwärme - kein Problem, Elstern - kein Problem, Enten - kein Problem, Gänse - kein Problem... tja, und dann trafen wir heute die Eingangs erwähnte Amsel. Ammo war ohne Leine, stand einen Moment vor und ist dann noch während meines Lobes losgesprintet. Was macht die doofe Amsel? Einen Meter weg fliegen... als das nicht reicht noch nen Meter... das ging mal locker fünf Minuten lang... mein Hund war natürlich dabei überhaupt nicht ansprechbar. Irgendwann hat er dann im Gebüsch noch die ultimative Belohnung außer des hetzens gefunden... Menschenka** :ugly: also wurde sein Ungehorsam doppelt belohnt. Ich hab ihn dann aus dem Gebüsch gesammelt und wir sind heim.


    Ach, wenn ein Montag schon so anfängt :lepra:

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    Man sollte den Wolf weder romantisieren, noch verteufeln. Dazu gehört auch die Überlegung, wie man mit problematischen Tieren und übermässigen beständen umgeht. Vorstädte und Dörfer sind schlecht geeignet als Wolfshabitat - der Wolf sieht das etwas anders.


    Danke Najira, ich glaube, dass der Wolf in Deutschland sehr romantisiert wird. Durch meine Bekanntschaft mit norwegischen Schafzüchtern und dem Wissen zu dem dort vorhandenen Wolfsproblem, sehe ich den Wolf auch mit anderen Augen. Dort gibt es Erfahrung mit Wolfsrudeln, die Menschen gezielt aus ihrem Revier vertreiben und großen Schaden unter dem Nutzvieh anrichten. Menschen wurden bislang nicht angegriffen, Hunde jedoch werden regelmäßig getötet. Scheu sind die Wölfe dort auch nicht mehr wirklich... und das wird in Deutschland auch irgendwann so kommen. Nur dadurch, dass der Wolf eine geringe natürliche Scheue besitzt, konnten erst die heutigen Haushunde entstehen.


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    Google mal Mutter Kind Schweden wolf... ist recht aktuell.


    Nein, die Story ist schon ziemlich alt (EDIT 2011) ;) kennst du dich mit der skanidnavischen Presse aus? Falls nicht, da ist jede Zeitung auf BILD Niveau... also die Geschichten sind oft recht wild, aber weder gut recherchiert noch nüchtern berichtend geschrieben.

    Super, dass es schon für zehn Minuten geklappt hat! Das reicht ja für den Anfang auch erstmal. Am besten leinst du wirklich immer wieder an, wenn es gut klappt, dann bleibt dir auch ein gutes Gefühl. Ich Leine auch einfach mal auf dem Feld ohne Grund an, damit das Anleinen keine so große Bedeutung bekommt. Nach 200 m Leinelaufen wird wieder abgeleint. Mein Hund hat nämlich am Anfang auch entdeckt, dass man toll Fangen spielen kann, wenn man nicht an der Leine ist :muede:

    Ich mach dir jetzt mal Mut, denn ich kann dein Verhalten sehr gut nachvollziehen!


    Also, hier wohnt ein 9 Monate alter Vizsla Rüde. Also ähnlich wie in deinem Fall ein junger Kerl, hat gerade seine Hormone entdeckt und pubertiert fröhlich vor sich hin. Er läuft tagsüber und morgens in bekanntem, wildarmen Gebiet ohne Leine, immer. Er lässt sich von anderen Hunden problemlos abrufen (auch aus dem Spiel, aber dann muss ich den richtigen Moment abpassen), von Krähen auch.


    Warum ich dich dann verstehen kann? Das war nicht immer so! Als Welpe durfte er fast überall ohne Leine laufen, er ist mir immer hinterher (sein Radius war für einen Welpen nicht ganz klein aber es ging) und da haben wir den Rückruf trainiert. Der saß schnell richtig gut, denn wenn ich gerufen habe gab es ein Spiel, ein Leckerchen oder einfach Aufmerksamkeit. Dann wurde mein Welpe zum Junghund und hat seinen Jagdtrieb entdeckt... Vögel, Kaninchen, Enten... alles wollte er aufstöbern und hetzen. Daher habe ich eine Schleppleine verwendet. Ergebnis: Hund hört an der Schleppleine prima, hat dank eines Kaninchens meinen Freund zweimal zu Fall gebracht und ich hatte nach drei Wochen Angst meinen Hund überhaupt abzuleinen. Man hat an der Schlepp ja alles so prima unter Kontrolle, muss sich keine Sorgen machen, dass der Hund abzwitschert, denn er kann es ja nicht. Ich hab mich schnell nicht mehr getraut auch in wildarmen Gebieten meinen Hund von der Leine zu lassen. Das war Mist!


    Es hat mich eine riesige Überwindung gekostet den Karabiner zu öffnen und meinem Hund zu vertrauen. Es gab einen Spaziergang in der Woche an dem er von der Leine kam, den Rest der Zeit war er eben an der Schlepp. Wir haben geübt bei Vögeln nur vorzustehen und nicht zu hetzten, das klappt prima. Überall wo es Kaninchen gibt und im Wald ist er eben an der kurzen Leine. Das schadet ihm auch erstmal nicht.


    Meine Spaziergänge sind auch nicht total entspannt, ich schaue nach anderen Hunden und Wild, baue immer mal wieder Übungen ein und übe gerade das Sitz auf Entfernung. Mein Hund erwartet bei einer Ansprache also auch in irgendeiner Form eine Aktivität mit mir. Zu meinem großen Glück arbeitet er toll mit mir zusammen und freut sich über Aufmerksamkeit meinerseits total. Ich bestätige ohne Leine auch jede Kontaktaufnahme und jedes Warten an Kreuzungen. Zusätzlich kommt mir zugute, dass bei uns nur wenige Hunde unterwegs sind, dann habe ich es einfacher und er hat nicht an jeder Ecke den Konflikt Hund-Frauchen, was ist toller. Trotzdem sehen wir auf jedem Spaziergang ca. 5 Hunde von weitem. Mit Hunden die er kennt darf er dann natürlich auch spielen.


    Trau dich, vertrau deinem Hund! Je öfter er frei laufen darf, desto mehr Übung bekommst du. Seit zwei Tagen habe ich sogar eine Retriever-Leine, also läuft mein Hund ohne Halsband und muss in seine Leine rein schlüpfen. Auch das klappt besser als ich gedacht hätte. Ich wünsch dir ganz viel Mut und tolle übersichtliche Gassigebiete (denn die sind wirklich nötig am Anfang), damit du über deinen Schatten springen kannst.


    damit du nicht glaubst mein Hund sei perfekt, Rückruf und ohne Leine laufen ist das einzige, was bei uns gut funktioniert, an der Leine zerrt er, er hat heute etliche Pferdeäpfel verbotenerweise genascht, in der U-Bahn heult und bellt er, er springt gerne fremde Menschen an (wenn er an der Leine ist vorallem), er ist rumpelig mit anderen Hunden, an der Leine würde er andere Hunde gerne fressen, im Wald ist an Freilauf nicht zu denken... also noch viele Baustellen!

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    Meine Kommentare werden irgendwie immer prinzipiell überlesen :(


    Ich habe sie gelesen ;) und nun endlich herausgefunden wer die nette spontane Begleitung war, die wir letzten Sonntag hatten (die Truppe mit Tine, ich die blonde mit dem Vizsla). Ich hab Fotos von deiner Trixie gemacht, ich schick dir mal per Mail! Ich hab dich hier nämlich nicht gefunden.