Als ich das erste Mal schwanger war (mit 20) bekam ich von meiner Mutter den Ratgeber: "Die Mutter und ihr erstes Kind"
Da standen auch so sinnvolle Sachen drin, dass ein Kind kein Zimmer braucht, es ist ausreichend, wenn man die Wiege in den Wäscheraum oder auf den Balkon stellt.
Alternativ könne man eine Ecke des Wohnzimmers mit dunkler Cord-Tapete bekleben und dort ein Bettchen hinstellen, denn im Schlafzimmer hätte das Baby nicht zu stören
Hab das Buch echt angeekelt irgendwo vergraben. Und da wusste ich noch nicht mal, dass es ursprünglich sogar "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind" hieß ...
Im Vorwort An die deutsche Frau! schreibt Haarer:[8]
Zitat
„[Das Buch] möchte jungen Frauen, die ihr erstes Kind erwarten, ein Ratgeber sein in allen kleinen und großen Angelegenheiten, die mit diesem umwälzenden Erlebnis zusammenhängen. Den Frauen, die Kurse des Mütterdienstes und unsere neuen deutschen Mütterschulen besucht haben, will es helfen, dort gewonnene Kenntnisse zu befestigen und zu vertiefen. Es will aufklären über die körperlichen und seelischen Vorgänge während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. [...] Ist es doch eine alte Erfahrung, dass Unwissenheit und Unkenntnis viel mehr ängstigen als eine freimütige Besprechung. Hier vertrauen wir der deutschen Frau. Aller falschen Prüderie sagen wir den Kampf an. Sie kann hier nur schaden. [...] Bewußt vermieden wurden allerlei Überspanntheiten in der Sänglingspflege, wie sie die vergangene Zeit unter dem Einfluß der Einkinderehe hervorgebracht hat. [...] Was mit aller Kraft bekämpft werden muß, ist die willkürliche Verhütung erbgesunden Nachwuchses, die in unserem so geburtenarm gewordenen und überalterten Volke ein erschreckendes Ausmaß angenommen hat. [...] Das neue Deutschland schätzt die Mutter, zumal die kinderreiche, nach den Worten des Führers als erste Trägerin des Staates. [...] Auf uns Frauen wartet als unaufschiebbar dringlichste die eine uralte und ewig neue Pflicht: Der Familie, dem Volk, der Rasse Kinder zu schenken.“