Beiträge von Shiraa

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    Natriumbedarf u. Barfen nach NRC. Perfektionismus führt oft zum Tunnelblick.
    Zentek vertritt diesbezüglich eine völlig andere und für mich realistische Meinung.
    Die im Link aufgeführte Barfration für einen 10 kg Hund beinhaltet 1 g Salz.
    https://docs.google.com/viewer…8p80QKBjliKDB7n6bCCWgkmlQ


    Hmm, der Natriumbedarf wird nicht großartig durch Störfaktoren beeinflusst. Daher kann man ruhig den NRC-Wert ansetzen. Zentek gibt für einen 10 kg Hund einen Bedarf von 250 mg pro Tag an, das NRC geht von etwa 150 mg aus. Mit einer normalen BARF-Ration inkl. 1 Prise Salz pro Woche nimmt der 10 kg Hund täglich etwa 300 mg Na zu sich. Es spielt also keine Rolle, welchen Wert man nun annimmt, es passt auch der Wert von Zentek.


    Der Link, den Du geschickt hast, zeigt keinen BARF-Plan. Die Aufteilung ist falsch. Fast 35 % Pflanzliches, 65 % Tierisches, davon 70 % Muskelfleisch, 15 % Pansen, 5 % Leber und 5 % Knochen. Es ist klar, dass bei diesem NICHT-BARF-Plan mehr Salz hinzugefügt werden muss als bei einem BARF-Plan. Schließlich ist der Teil der Komponenten viel zu gering, der recht viel Natrium liefern, nämlich die Innereien (müssten ja 15 % betragen und nicht nur 5 %). Der Anteil der tierischen Zutaten an sich ist auch zu gering. Pflanzliche Zutaten liefern nun einmal weniger Natrium als Fleisch. Obst und Gemüse liegt im Schnitt bei bei unter 30 mg pro 100 g, Fleisch eher um die 80 mg pro 100 g. Rinderniere liegt sogar bei 210 g pro 100 g. Kein Wunder, dass man täglich Salz hinzufügen muss, wenn man solche Zutaten reduziert oder gar ganz weglässt... Du musst schon wirklich alle Komponenten einer echten BARF-Ration berücksichtigen, bevor Du wild Salz hinzufügst, weil Du meinst, es wäre zu wenig Natrium...

    Dein Hund hat einen ungefähren Na-Bedarf von 500 mg pro Tag (Werte laut NRC). Wenn Du ihn mit 70 / 30 und 2 g Salz pro Woche barfst, führst Du ungefähr 1.000 mg Na pro Tag zu. Hauptlieferant für Natrium, abgesehen von Salz, sind Innereien, RFK und natürlich das Muskelfleisch. Die 2 g Salz (= 2 Priesen) könntest Du sogar weglassen, wenn es Dir nur um das Natrium geht.


    P.S. Wenn Dein Hund keine Knochen verträgt, wäre Knochenmehl besser als fast reines Calciumcarbonat in Form von Eierschalen. Knochen liefern mehr als nur Calcium.

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    Also ich denke ich werde den Fleischanteil tatsächlich reduzieren und einen Teil durch frischen Euter eintauschen und zusätzlich werden ich Quinoa als sattmacher versuchen.
    Oder hat jemand nen anderen Vorschlag als Euter?


    Ja, denn Euter enthält unter 10 % Fett und ist somit überhaupt gar nicht geeignet, um den Energiewert des Futters anzuheben. Reines Fett ist am besten, am besten naturbelassen. Einfach mal beim Metzger fragen.


    Ansonsten geht auch Schweineschmalz oder Gänseschmalz.


    Denk daran, dass Du den RFK-Anteil anheben musst, wenn Du anfängst Dinge wie Quinoa zu füttern. Das ist zwar ein Pseudo-Getreide, enthält aber eben auch Phytinsäure, die Calcium bindet. Es ist auch nicht nötig, zwingend Kohlenhydrate zu füttern. Wichtig ist, die Gesamtfuttermenge auf ein normales Maß zu reduzieren, also auf 900 g am Tag, davon nur etwa 600 g Tierisches, 800 g sind etwas viel. Am besten, die Fleischmenge sogar unter 600 g reduzieren und stattdessen Fett aufschlagen.


    Also, zum Thema Nüsse/Samen: Ich würde dazu einfach noch täglich 1-2 TL Sesam geben, um die Zinkversorgung etwas zu optimieren. Gleichermaßen würde ich mit Kokosraspeln verfahren (Selen) oder eben Innereien 50/50 im Wechsel - also Leber/Niere füttern. Nüsse am besten mahlen.


    Wenn Du Getreide geben willst, dann müsstest Du eine etwas andere Verteilung anwenden. Der Knochenanteil muss etwas erhöht werden, weil der Calcium-Bedarf durch das Getreide steigt. Man sagt eigentlich, dass man bei BARF mit Getreide folgendermaßen vorgeht:


    70 % Tierisches (davon 50 % gut durchwachsenes Muskelfleisch, 15 % Grüner Pansen, 15 % Innereien, 20 % RFK)
    30 % Pflanzliches (davon 40 % Getreide, 40 % Gemüse, 20 % Obst)


    Macht für einen 17 kg Hund am Tag:


    Gesamtfuttermenge/Tag: ca. 340
    Gemüse: 40 g
    Getreide: 40 g
    Obst: 20 g
    Muskelfleisch (durchwachsen): 120 g
    Pansen/Blättermagen: 35 g
    Innereien (Leber, Niere): 35 g
    RFK: 40 g


    Solltest Du mageres Fleisch füttern (etwa von FF Sachsen), würde ich empfehlen, die Muskelfleischmenge etwas zu reduzieren und an Stelle dessen halt etwas Schweineschmalz oder Butter ins Futter zu geben. Ich würde bei sehr magerem Fleisch also nur 100 g Muskelfleisch geben und dafür dann 20 g Fett hinzu. Dann hast Du im Fleisch insgesamt ca. 20 % Fett. Hängt halt davon ab, wie mager das Fleisch ist, was Du gibst. Wenn es nicht ganz so mager ist, dann eben nur 10 g abziehen und dafür dann 10 g Fett hinzu. Hunde brauchen Fettsäuren ja nicht nur zur Deckung des Energiebedarfs. Sie haben auch einen expliziten Bedarf an Fettsäuren. Am besten Fett von Tieren aus Weidehaltung geben - das hat eine bessere Zusammensetzung der Fettsäuren.

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    Meine Meinung:
    Ein paar Gramm mehr haben sicher keinen Schaden, dringend notwendig sind sie aus meiner Sicht aber nicht.


    4kg fände ich allerdings VIEL zu viel des Guten...
    Mein Rüde ist etwas größer, wiegt etwas mehr, hat aber eine ähnliche Figur und bei ihm machen schon 500g mehr oder weniger einen sichtbaren Unterschied.


    Sehe ich genauso, also rechne ich jetzt mal mit 17/18 kg. Auf ein kg mehr oder weniger kommt es dabei nicht an. Also, wenn Dein Hund 2-3 mal wöchentlich ca. 1 ml Weizenkeimöl bekommt (100 ml haben über 180 mg Vitamin E), dann sollte das locker ausreichen, um den zusätzlichen Bedarf zu decken. Im Fleisch, im Ei, in den Innereien ist ja auch noch Vitamin E drin. Wenn Du immer mal Distelöl fütterst, dann führst Du damit auch Vitamin E zu, jedenfalls mehr als z. B. mit Leinöl. Die Mischung macht´s würde ich sagen.


    Ich würde dazu einfach noch täglich 1-2 TL Sesam geben, um die Zinkversorgung etwas zu optimieren. Sesam liefert auch viel Magnesium und Kalium. Man kann ihn gut und günstig im Internet bestellen. Am besten geschält. Gleichermaßen würde ich mit Kokosraspeln verfahren (Selen) oder eben Innereien 50/50 im Wechsel - also Leber/Niere füttern.

    Hirse wegen der Kieselsäure? Hirse, weil sie glutenfrei ist. "& Co." Amaranth, Quinoa, Reis, ... Ich schrieb außerdem MCT-Fette ausprobieren. Ich schrieb nicht: MCT-Fette = Generallösung. Tier = Individum: individuelle Problemlösung ist von Nöten! Das ist doch wirklich nicht so schwer zu verstehen.


    Und wenn Du Statistiken aufführst: Zeig mir die Statistik, die mir beweist, dass die Mehrzahl der Hunde, kein Fett zur Energiedeckung verträgt. Das scheint ja ganz offensichtlich ein extrem weit verbreitetes Problem zu sein.


    Aber weißt Du was, diese Diskussion langweilt mich... *ignorebuttonsuch*
    Denk und mach doch einfach, was Du willst. Gib Deinem Hund von mir aus Haferbrei und ein paar Rindergriepen - mir soll´s recht sein. Jeder, wie er mag. Ich mag nicht mehr mit Dir diskutieren.

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    und welche Alternative bietest du an, wenn ein Hund kaum Fett verträgt?


    Dann natürlich Hirse & Co. oder es mit MCT-Fetten versuchen. Und was machst Du mit einem Hund, der absolut kein Getreide, keine Kartoffeln und kein Pseudogetreide verträgt? Doch nicht etwa Fett anbieten? Es geht doch um das Individuum. WENN ein Hund kein Fett verträgt (kenne persönlich keinen), dann bekommt er natürlich kein Fett. Wenn ein Hund kein Rind verträgt, dann bekommt er natürlich kein Rind. usw. Verträglichkeitsprobleme lassen sich übrigens nur sehr selten mit FeFu umschiffen. Ich habe damals für meinen Hund jedenfalls nach jahrelanger Suche kein Passendes gefunden. Daher bekam er das, was er vertrug: BARF.

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    Wer tatsächlich glaubt, eine Studie an Laborhunden zur Erfassung einer Stoffwechselreaktion auf eine Überdosis FETT , sei ein Freibrief für eine fettfokussierte Futterration, leidet m.M. unter Realititsverlust.


    Denn die sieht leider völlig anders aus.
    Tatsache ist: Jeder Hund ist anders und verträgt etwas anderes. Das ist so und wird immer so bleiben.
    Auch wenn die „Caniden“ immer als Vorbild herangezogen werden, um für eine kohlenhydrat(getreide)freie Ernährung zu werben.
    Es soll sogar fanatische Veganer geben, die essen nicht mal Fruchtfleisch! ;)


    Ähm, und die anderen an Laborratten/-hunden ermittelten Bedarfswerte sind OK? Oder auch nur Unfug? Die von Dir zitierten Quellen sind dann demzufolge natürlich auch unbrauchbar. Dann vergessen wir also die Wissenschaft und sehen uns an, wie Hunde auf der Welt so leben und lebten. Nehmen wir Dingos (das sind doch verwilderte Haushunde, nicht?). Auf dem Speiseplan steht kein Getreide, es sei denn, sie halten sich in der Nähe von Siedlungen auf und fressen Müll. Die Hunde der Waraos - gar kein Getreide. Die Hunde der Massai - gar kein Getreide. Es gibt sehr viele Hunde auf dieser Welt, die nur Fett als Energieträger haben. Die Nahrung von Schlittenhunden besteht i.d. R. zu 60 % aus Fett. Dennoch ist mir nicht bekannt, dass diese Tiere vermehrt an BSD-Problemen leiden. Fett ist dann ein Problem, wenn der Hund ohnehin schon übergewichtig ist oder ganz plötzlich von KH-reich und fettarm auf KH-arm und fettreich umgestellt wird.


    Und natürlich: ich würde keinem Hund die im Labor als Maximaldosis empfohlene Fettration vorsetzen. Das wären bei meinem Hund 380 g Fett am Tag. Ich gebe vielleicht 50 g zusätzlich zum Öl und zu dem, was im Fleisch steckt. Das ist weit weit entfernt von der im Labor ermittelten Überdosis. Es wurde hier auch nicht empfohlen, einem Hund plötzlich riesige Mengen zu geben. Ich sage ja nicht, dass Getreide per se schlecht ist, sondern das Hunde es nicht zwingend brauchen.


    Morrigan: Ich denke auch nicht unbedingt, dass die Ausbildung eine Rolle spielt. Ich glaube, die wenigsten hier sind TÄ oder Biologen... Wir haben uns die Infos alle nur angelesen, wie man es aber in einem Studium auch bloß macht. Das finde ich also gar nicht so schlimm.

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    Da bin ich wieder und bin Shiraa sehr dankbar für ihren Beitrag.
    Eine der wenigen die sich wirklich mit meinem Plan beschäftigt hat und auch Lösungen für vorhandene Probleme anbietet. All diese Dinge sind für mich nachvollziehbar und leicht umzusetzten.
    Ich fände es sehr schade wenn hier zugemacht wird nur weil seitenlang diskutiert werden muss ob man nun Getreide füttern soll oder nicht.


    @ Shiraa: Vielen Dank für deine Hilfe :) Kannst du mir vllt auch sagen wie das nun mit Salat und Obst ist? Die kann ich ja schlecht dünsten,bisher dachte ich, dass es reicht wenn ich das alles in meinen Standmixer werfe.


    Liebe Mods, bitte noch nicht zumachen, gebt dem Thread noch eine Chance :)


    Gern geschehen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich mich damals gefühlt habe. Mach Dir aber keine Sorgen, wenn man einige Regeln beachtet, erfüllt man auch alle wissenschaftlichen Anforderungen an ein Hundefutter.


    Wegen der Nüsse muss ich noch einmal etwas nachfragen: Bist Du Dir sicher, dass der Hund 20 kg wiegen sollte? 4 kg mehr ist ganz schön viel. Der Bedarf an Nährstoffen wird ja auf Basis des "Idealgewichts" berechnet.


    Zum Thema Obst/Gemüse: da gibt es viele Meinungen. Einige sagen, pürieren reicht, andere sagen, man muss es dünsten. Die Frage ist aber eher, wozu man denn Gemüse und Obst füttert? Einerseits, um den Körper mit Rohfaser zu versorgen. Denn man füttert eben keine ganzen Tiere mit Fell und unsere Hunde dürfen/können auch selten Kot von Grasfressern aufnehmen. Rohfaser im Futter ist aber wichtig für die Darmperistaltik. Andererseits ziehen Hunde auch Nährstoffe aus dem Obst/Gemüse-Mix. Wenn man diesen püriert, zerstört man die Zellwände der Obst/Gemüse-Zellen, wenn auch nicht vollständig. Hunde können keine Cellulose aufspalten, daher macht man das. Der Fruchtsaft "läuft aus" und den kann ein Hund die Nährstoffe auch ohne Kochen verwerten. Einen Teil aber eben nicht und das ist auch OK, denn der Hund braucht etwas Rohfaser. Die könnte man übrigens auch über Weizenkleie oder Getreide im Allgemeinen zuführen. Aber frisches Gemüse hat eben auch andere Vorteile. Es gab mal eine Studie, aus der hervorging, dass Hunde, die regelmäßig frisches Grünzeug bekamen, weniger oft an Blasenkrebs erkrankten.


    Zur Diskussion pro/contra Getreide: Dass Dir dazu nun weitere Infos aus einer laaangen Diskussion vorliegen, ist ja erst einmal kein Nachteil. ;) Überleg Dir einfach, wie Du das für Dich und Deinen Hund entscheiden willst. Dabei kannst Du das eine oder andere Argument natürlich in Deine Überlegungen einbeziehen.


    Wichtig ist auf jeden Fall, und das möchte ich noch einmal betonen, weil es eben oft falsch gemacht wird: genug Energie zuführen, da es sonst zu Leber- und Nierenproblemen kommen kann.