Nö, man könnte diese Diskussion allerdings noch ein wenig auf die Spitze treiben und dazu hab ich gute Lust.
Es heißt, ein Hund pennt, döst ca. 16 Stunden am Tag.
So, 6 oder 7 Stunden davon schlafen wir gemeinsam, acht geht man in die Arbeit.
Macht zusammen 14 oder 15 Stunden, je nachdem.
Das heißt es bleiben 9 bis 10 Stunden übrig für Action, von denen Hund allerdings nochmal 1 bis 2 Stunden relaxt.
Letztendlich ist es doch völlig wurscht, ob jemand im Haus rumwuselt, wenn der Hund pennt oder keiner da ist.
So, jetzt ist es 9:30, ich geh nachher in die Arbeit. Ich bin seit sechs auf, hab die Bude aufgeräumt. Mich hats gefroren wie Sau, bin um 7 Uhr nochmal kurz zu Hundi kuscheln (die hat von ihrem Bett in unseres gewechselt). Um halb acht bin ich aufgestanden, hab mir nen Kaffee gemacht. Die Terrassentür ist offen - es regnet.
Ich hör wie sie sich schüttelt. Kurzer Blick nach draußen: Bäh. Hund kringelt sich in sein weiches Körbchen und pennt weiter. Was kommt jetzt: ich werde einem mißmutigen Hund unterm Tisch rauszitieren, ihr unwillig ihr Geschirr anziehen, sie bleibt noch mal kurz mit dem "nicht Dein Ernst-Blick" auf der Terrasse stehen und dann latscht dieser regenscheue Morgenmuffelhund mit langem Gesicht hinter mir her. Sie muss aber langsam raus, war gestern das letzte Mal um halb zwölf mit ihr.
Jetzt frage ich Dich: was glaubst Du, würde es diesen Hund interessieren, wenn ich sie schon um sechs kurz mit nach draußen genommen hätte, in die Arbeit wäre und jetzt wärs halb zehn????
Ich kanns Dir sagen - es wär ihr wurscht. Ob der unwillige Gassigang um sechs oder jetzt dann stattfindet - sie mag nicht, so oder so. Genauso wie sie das Wetter scheiße findet und keinen Bock hat....
Von daher find ich es gemein, wenn man den Leuten mit Vollzeit vorwirft sie würden in irgendeiner Weise ihren Hund vernachlässigen.
Mein Eindruck ist oft ein anderer, weil ich nur auf 400 Euro arbeite. Ich denk mir oft: die ist eigentlich langweilig und pennt.
Oh, "es" ist gerade aufgestanden, hat mich angegähnt und liegt jetzt auf der Couch hinter mir - jetzt schnapp ich ihn mir, den ärmsten aller armen Hunde. Nur kurz die Nase unterm Schwanz rauspfriemeln sonst bekomm ich das Geschirr nicht an.
Wahrscheinlich denkt sie: Warum kann die Alte nicht einfach in die Arbeit verschwinden und mir meine Ruhe lassen 