Ach ja, so einen "schweren" Fall hatte bzw. habe ich auch.... Und ich finde es toll, dass ihr euch dieser verschreckten Seele annehmt!!!!
Camino habe ich vor knapp drei Jahren aus dem Tierheim geholt, ursprünglich kommt er aus Rumänien (was ja leider oft schon alles sagt!) Er war relativ lange im Tierheim, da er durch sein ängstliches und dem Menschen abgewandtem/misstrauendem Verhalten natürlich nicht so leicht zu vermitteln war. Ich war mehrere Male im Tierheim zu Besuch und habe es dann gewagt ihn mitzunehmen (und ich weiß auch, dass das Wagnis ganz in die falsche Richtung hätte laufen können!!! Schließlich ist ein Hund, von dem man nicht viel weiter als die Schwanzspitze hinterm Häuschen gesehen hat und den man nicht anfassen konnte, ein enormes Risiko!!!!) Damals noch im Studium, habe ich ihn in den Semesterferien geholt, um ihm zu viel Zeit wie möglich zur Umstellung zu geben.... Was soll ich sagen? Es war Horror!! Unterm Schreibtisch kam er nur raus, wenn niemand im Raum war, man konnte ihn drei Wochen lang überhaupt net streicheln oder sich ihm nähern (Vom Wohnzimmer permanent die Terrassentür zum Garten offen gelassen, damit er zumindest selbst raus konnte!) und nachts wurde randaliert!
Aus irgendeinem Grund hatte er eine neurotische Abneigung gegen Lichtschalter und Steckdosen und er hat mehr als nur ein paar Stück aus der Wand gerissen! Von Sofa, Teppich, Klamotten und Lampen will ich mal gar nicht erst anfangen...... Lange Vorrede, kurzer Sinn: wie schon von anderen geschrieben ist der wichtigste Faktor bei solchen Hund Zeit+Zeit+Zeit! Klarer Fall von "das Gras wächst nicht schneller, wenn du daran ziehst". Dazu noch eine klare Rahmenstruktur, kosequente Präsenz (um Sicherheit zu vermitteln und Struktur zu geben), Ruhe, Geduld und ganz viel Liebe! Das Eis war bei uns nach drei Monaten gebrochen, was nicht heisst, dass dann alles gut war! Aber ab dem Zeitpunkt hatten wir eine Basis, von der wir miteinander arbeiten konnten...
Nebenbei hatte ich auch so eine Flugbox als Rückzugshöhle im Flur stehen, fand die aber hässlich und habe mir dann eine weichere Hundehöhle zugelegt
Auch habe ich viel mit homöopathischen Mittelchen gearbeitet und auch heute kommen manchmal noch die Bachblüten (Rescue) zum Einsatz.
Vom Tierarzt bekam ich dieses hier
http://www.fit4pets.de/DAP-Dog-Appeasing-Pheromone-Halsband
und fand die Wirkung ganz erstaunlich! Gibts übrigens auch als Steckdosenstecker für zu Hause!
Wichtig ist aber, dass all dies nur als Unterstützung eingesetzt wird, kein Halsband ersetzt die liebevolle, wegweisende Hand und das Vetrauen in das neue Rudel- aber sie helfen dem Hund ersteinmal aus der Angstspirale rauszukommen und gelassener Neuem entgegenzutreten! Wenn das Neue dann auch noch positiv besetzt ist----- dann ist der erste wesentliche Schritt getan!
Ich hoffe ich konnte euch was helfen!
Wünsche euch viel Erfolg, Kraft und Geduld mit dem neuen Familienmitglied- es wird euch die Anfangsmühe tausendfach gedankt werden!