Beiträge von Honig

    Weil man gefühlt heutzutage bei jeden Fliegenkacker beleidigt reagiert. Es passiert immer öfter, dass Leute irgendwie beleidigt reagieren oder sonst wie eingeschnappt sind obwohl objektiv und sachlich geantwortet wurde.
    Heutzutage wird dir halt auch überall eingeredet das du individuell bist und etwas besonderes und überhaupt der Größte - na klar projizieren die Leute das auf ihre Hunde. Es wird nicht mehr versucht etwas selbstkritisch einzuschätzen oder überlegt ob die angebrachte Kritik jetzt vielleicht doch gerechtfertigt ist. Das siehste doch auch in der Schule wo öfter irgendwelche verwirrte Eltern über den juristischen Weg versuchen die Zensuren ihres Nachwuchses nachzujustieren.
    Heutzutage muss alles oben drauf sein, alles muss das Beste vom Besten sein und jeder will noch mehr. Das wird einem immer wieder eingeredet. Das man sich da nicht mit der Mittelmäßigkeit zufrieden gibt ist auch klar - wer ist man denn wenn man die Mittelmäßigkeit lebt?
    Es ist ein Phänomen des Zeitgeistes wenn du mich fragst.

    Hundepfeifen funktionieren nicht weil da "Hunde" in der Produktbezeichnung enthalten ist. Schmeiß die Hundepfeifen weg (oder schick sie zurück) und kauf dir eine von Acme mit definiertem Ton (irgendwo 211 Hertz). Dann pfeifst du da durch und gibst deim Hund sofort Wurst oder was anderes leckeres (kein alltägliches Trockenfutter). Das machste alles in der Wohnung. Dann pfeifst du auch vor der Futterfreigabe. Du pfeifst bevor du mit dem Hund spielen willst und dann geht es nach draußen. Immer erst mal nur im Abstand von einem Meter üben. Nach nem Monat kann man es schon auf größere Distanzen machen. Es gibt immer irgendwas tolles nachdem der Hund da ist (Rückspursuche, Futter, Spiel, whatever).
    Noch besser ist ein doppelter Rückruf der aus einem Aufmerksamkeitssignal besteht und einem zusätzlichen Ankersignal das den Hund permanent auffordert zu dir zu rennen. Anleitung ist hier Der doppelte Rückruf
    Das braucht aber Zeit und man sollte es nicht gleich unter erschwerten Bedingungen üben (also Hund von wichtigen Sachen abrufen).

    Großteil der Menschheit gut geraten

    Sehr optimistisch gesehen - da kann man durchaus geteilter Meinung sein ;)
    Man darf nicht vergessen das die Eltern durch ihre Eltern "unterrichtet" worden. Das fällt Eltern nicht einfach so aus dem luftleeren Raum zu wie Kinder erzogen werden.
    Ansonsten stimme ich dir so vom Grundtenor zu.


    Ich würde sagen durch Wissen um Verhalten und Verhaltensmodifikationstechniken kann die Qualität der Erziehung steigen und man kann gezielter Ziele anvisieren.
    Ab einem Gewissen Punkt ist man ohnehin über die Erziehung hinaus und bildet aus (und seien es nur Tricks) und ab da denke ich mal ist man immer besser beraten genau zu wissen was man macht.
    Übrigens das Tricks völlig clickerfrei trainiert werden können kann man bei Kyra Sundance sehen. Die Tricks in den Büchern werden völlig ohne Clicker erarbeitet. Aber gerade bei Tricks muss man halt genau den Aufbau planen. Bei der Grunderziehung würde ich denken, geht das durchaus auch ohne sehr viel Planung (will nicht sagen das es ganz ohne Planung geht).
    Punkt ist einfach das wenn man einmal weiß auf was es an kommt man sich ohnehin mehr Gedanken macht - nur die Grenze muss man auch kennen.


    Ich hab meinen jungen Hund übrigens quasi von Beginn an gemarkert. Die hat keine übertriebene Erwartungshaltung. Weiß in welchen Kontexten geshapt wird, mag mich auch ohne Leckerlie und Marker und, man mag es kaum fassen, hört sogar noch auf mich wenn ich nichts zum Fressen dabei hab.

    Bei mir auch so. Nur mit Shapen und Clicker habe ich es jetzt nicht soo sehr. Das dauert mir zu lange. Allerdings shape ich anderweitig indem ich immer die Anforderung mit einem gewissen Ziel im Auge erhöhe und dann belohne. Aber so Clickersessions von 5 Minuten sind nicht so mein Ding. Sachen die ich übe werden in der regel im Vorbeigehen ein bis zwei mal geübt und den nächsten Tag wieder so. Wenn die Belohnung stimmt geht das im Endeffekt oft sehr schnell.



    Bedeutet das dann, dass man jahrelang immer mit Clicker und Leckerlies herumrennen muss damit man den Hund richtig bestätigen kann wenn man mittels Clicker bestätigt?

    Wenn mans falsch macht ja. Da muss man aber echt dogmatisch drauf sein und diesem All-Positive-Irrsinn hinterher rennen. Man lobt den Hund unweigerlich per Sprache. Und wenn der Hund gelernt hat was er tun soll dann wird meiner Meinung nach der Clicker schnell ausgeschlichen. Leckerchen nehme ich immer mit aber brauch sie sehr selten - der Käse vertrocknet meist über die Tage. Ich belohne gern mit Suchaufgaben oder Spiel mittlerweile (sofern es passt zum Kontext). Das wird auch beim nächsten Hund wird viel mehr Wert auf Spielbelohnung (mit und ohne Spielzeug) gelegt weil das bissel substanzunabhängiger ist und vermutl. bindungsstärkender da man immer involviert ist (also Augenkontakt, Interaktion mit Mensch etc und nicht nur Futter aus der Hand holen)


    boah leute - ihr redet mir alle zu hoch. ich bin schon vor vier seiten geistig wegen überforderung ausgestiegen und versuche gerade den einstieg wiederzufinden :headbash:

    Fang an zu klettern - so schlimm ist das Thema nicht. Es geht hauptsächlich um Belohnung und wie man die verabreicht und ankündigt bzw ob man die Belohnung ankündigen soll und welche Vor- und Nachteile die Ankündigung der Belohnung hat.

    Der Artikel selbst gefällt mir und hat viele sachliche Argumente.
    Aber ausgerechnet Frau B. E. als eine Person, die nach Bauchgefühl handelt, als Beispiel für Fehlgeleitetes zu nehmen, gefällt mir überhaupt nicht. Frau E. hat alles, bloß kein Bauchgefühl.
    Das spreche ich auch ihren Anhängern ab.


    Zum Bauchgefühl gehört auch immer Empathie und das hat diese sektenähnliche Gruppe nicht.

    Naja zum Bauchgefühl gehört Wissen und Beobachtungsgabe. Am Ende ist Empathie ja Einfühlvermögen ... Hundehalter die ihren Hunden keine Führung angedeien haben sicher Einfühlvermögen ... die können fühlen das es jetzt unangenehm für den Hund sein könnte wenn er nicht machen kann was er will sondern mal paar Übungen machen soll.
    Unser Gehirn baut jede Sekunde viele Verbindungen zwischen abgespeicherten Eindrücken und vorhandenen Erinnerungen auf. Ohne wissen zu recherchieren und in einer Situation etwas zutun, was man im Gefühl hat (weil es in ein schon bekanntes Muster passt), ist Bauchgefühl.
    Wenn einem, wie von angesprochener geschäftstüchtiger Frau vermittelt, falsches Wissen vermittelt wird, wird das Bauchgefühl falsch entscheiden - ganz unweigerlich.

    Hat nix mit dem Thema Hund zu tun, aber mit dem Thema Theorie, und ich finds hier irgendwie passend. Sehr lustig :D :

    Großartig! Hat zwar kaum jemand verstanden aber es ist sehr zutreffend.
    Inhalt war das Theorie eine Sache ist und im Alltag diese Theorie zwar auch stimmt aber nicht von Bedeutung ist da sie nicht die Probleme der Leute löst. Erst die eine angewandte Theorie hilft verständlich Probleme zu lösen.
    In den letzten Jahren hat man so viel über operante und instrumentelle Konditionierung gelernt - was nutzt es dir aber wenn du nicht weißt wie du deinem Hund das da ziehen abgewöhnen kannst oder dass er am Tisch bettelt sehr unangenehm ist aber du keine Ahnung hast was du dagegen machen kannst :)
    In diesem Sinne - der Reißverschluss ist eine Maschine :)

    Ebenso das Geclicker mit Finya wegen der Hunde- und Menschenangst.

    In meinem Fall hat hier mMn. deutlich mehr geholfen, dass die Halter-Hund Beziehung besser wurde. Ich habe zwar auch an Angst rum geclickert aber wirklich trauen tut sich mein Hund wenn er sieht, dass ich ihm helfe, selbst keine Angst habe und als Backup diene. Auch hat sich verbales Lob als deutlich effektiver wie Leckerchen erwiesen. Was auch hilft sind einfach Situationen die man irgendwie zusammen meistert.
    Sicherlich das geht nicht überall und mit jedem Hund. Ich meine nur ich musste da auch mal mit probieren, mich selbst einbringen und Nachdenken drauf kommen.