Beiträge von Campino11

    Kritisiert habe ich vor allem wie hier ein Abbruchsignal gelehrt werden soll. Und das empfinde ich nun einmal nicht als akzeptabel. Dann kann man sich ja jede Diskussion sparen und jeder macht eben wie er meint. Der Hund macht nichts und wird einfach so bestraft, um ihm ein Abbruchsignal beizubringen. Das ist mies und dabei bleibe ich.


    Ob ich ein Abbruchsignal (was ich dem Hund anders beibringen würde) in einer Leinenaggression verwende, hängt ganz von der Motivation des Hundes ab. Wie die Motivation von Don ist, kann hier keiner beurteilen. Den Hund ansprechbar machen kann man auch durch Abstandvergrößerung und dem Erlernen von Alternativverhalten. Dazu muss ich ihn nicht mit Wasser bespritzen. Und es wird jede falsche Verknüpfung vermieden.


    Don ist bereits plötzlich auf einen anderen Hund los, was durchaus durch eine negative Verknüpfung durch die Wassermethode gekommen sein kann. In den Griff bekommen hat sie die Leinenaggression nicht mit der Wassermethode. Wenn ich weiß wie es in den Griff zu kriegen ist und ihr jemanden nenne, der es ihr beibringt, finde ich das sinnvoller als an der alten Methode fest zu halten.

    Danke Hanne!

    Zitat


    Und wie bitte willst du ne Leinenaggression, die seit einem Jahr trainiert wird, bitte positiv wegkriegen?


    Indem ich mit kompetenter Hilfe lerne meinen Hund richtig zu lesen, ihn gut zu führen und ihn positiv konditioniere. Wenn man es richtig macht, wird es sehr schnell Besserung bringen. Irgendwann kommt der Tag, wo der Hund selbstständig freudig zu dir kommt, sobald er einen anderen Hund erblickt. Und ich werde hier öffentlich keine Anleitung dafür schreiben, zumal es immer auch individuell auf das jeweilige Mensch-Hund-Team zugeschnitten werden muss. Deshalb hat die Threaderstellerin von mir die Konaktdaten der Trainerin bekommen, die auf aggressives Verhalten spezialisiert ist.


    Wenn es auf positive Weise nicht bei euren Hunden funktioniert hat, tut mir Leid, aber dann habt ihr es nicht richtig gemacht. Vielleicht fehlte euch die richtige Anleitung/Begleitung durch den richtigen Trainer. Es muss schließlich das Gesamtpaket stimmen. Einfach Leckerlis in den Hund schieben, wenn ein anderer Hund auftaucht, wird auch keine richtige Verbesserung bringen.


    Ich kenne inzwischen genug Härtefälle bei denen es positiv 100%ig geklappt hat und weiß deshalb, dass dies bei jedem Hund moglich ist. Aber natürlich braucht man dazu Geduld und man muss auch hart an sich selbst arbeiten. Manche Hunde haben eben entsprechende Erfahrungen, dass es ihnen schwerer fällt seinem Halter die Führung komplett zu überlassen. Und ja, das kann eventuell ein Jahr dauern. Je nachdem wie gelehrig der Halter ist. Richtige Führung ist sehr schwer zu erlernen, aber möglich. Vor allem, wenn man das kann, klappt auch fast alles andere. Die Aggressionen vom Hund werden nicht unterdrückt, sondern der Hund braucht gar keine Aggressionen zeigen, da er sich auf seinen Halter verlässt.

    Mir ist durchaus bewusst wie laut Lerntheorie ein Abbruchsignal aufgebaut wird. Und das Erlernen durch negative Verstärkung ist für mich mies dem Tier gegenüber. Dass dies bei einigen Hunden notwendig ist, damit es funktioniert, halte ich für ein Gerücht. Woher willst du wissen, dass der Hund der Threaderstellerin so einer ist? Die Gefahr, dass eben doch eine negative Verknüpfung hergestellt wird, ist ohne kompetente Begleitung enorm hoch. Die Verknüpfung muss ja nicht mal zum anderen Hund erfolgen, sondern kann auch anderes betreffen, was gerade da ist. Deshalb finde ich es fatal sowas in einem Forum zu empfehlen. Und andere Hunde positiv verknüpfen wird der Hund so niemals. Wenn das Ziel ist, dass der Hund geduckt an anderen Hunden vorbeischleicht? Meins wäre es nicht.


    Ich bin kein Wattebauschwerfer. Aber jeder Hund sollte ein Signal zunächst mit positiver Verstärkung erlernen dürfen (7000 erfolgreiche Wiederholungen unter verschiedenen Bedingungen). Wenn der Hund dann ein gut sitzendes Signal nicht ausführt, kann man auch negativ einwirken. Aber bitte nicht mit Wasserflasche. Und Ignorieren würde ich ebenfalls nicht. Woher soll der Hund dann wissen wie er sich verhalten soll?

    :down: Ich finde das tierschutzrelevant was hier empfohlen wird. Den Hund in Trockenübungen für nichts bestrafen, das ist echt das Allerletzte. Zumal die Threaderstellerin geschrieben hat, das ihr Hund unsicher ist. Ich hoffe sie findet kompetente Hilfe, lernt durch richtige Führung ihrem Hund die nötige Sicherheit zu geben und probiert nicht diesen Mist aus, damit der Hund am Ende noch aggressiver wird oder Angst vor ihr kriegt.

    Die TS ist überhaupt nicht Halterin des Hundes, sondern sie hat den Vorfall nur gesehen und hört dort eben dann und wann mal was sich getan hat.
    Der Großteil nach ihrem letzten Post wurde heute Nacht geschrieben. Womöglich schläft sie einfach? Außerdem hat sie bereits geschrieben, dass sie den Halter kaum noch gesehen hat und nicht weiß, warum er die Frist für den Sachkundenachweis nicht wahrgenommen hat.
    Also was sind das hier für seltsame Anschuldigungen?


    Mir tut der HH und vor allem der Hund jedenfalls super Leid und ich hoffe, dass der Hund so schnell wie möglich wieder nach hause kann. Das meiner Meinung nach Wichtigste (wenn auch bescheuert, dass es angeordnet wurde), den Wesenstest, hat der Hund bereits mit seinem Halter bestanden. Wenn es sogar stimmt, dass ein Sachkundenachweis in Sachsen-Anhalt eigentlich gar nicht angefordert werden kann in so einem Fall, dann ist das wirklich die absolute Frechheit, was das OA dort abzieht. Hoffentlich erreicht der Anwalt und auch der öffentliche Druck etwas.


    edit: Da ward ihr schneller.

    Erstmal sollte beim Tierarzt geschaut werden, ob das plötzliche in die Wohnung pinkeln eventuell krankheitsbedingt ist. Falls nicht, glaube ich, dass die Hündin extremen Stress hat. Bedingt durch die Vorgeschichte Trennungs/Verlassenheitsängste, die vermutlich durch Waserspritzaktionen und anderes Geschimpfe auch noch verstärkt wurden. Ihr geht es eh schon schlecht und dann kommt noch eine negative Einwirkung dazu. Ich bezweifel stark, dass sie euch erziehen will. Von ignorieren halte ich auch nichts. Ich schätze, dass sie eher Zuspruch braucht, um wieder runterfahren zu können. Das Alleinbleiben sollte neu aufgebaut werden und eine räumliche Trennung (sie wird ausgesperrt) ist auch schon ein Alleingelassenwerden.

    Ja, das mag sein. Leider neigen Hunde ja so zum generalisieren, wenn nicht rechtzeitig dagegen gearbeitet wird und der Stresspegel geht höher und höher. Wenn nicht sogar noch was gesundheitliches wie z.B. die Schilddrüse dazu kommt. Die Ängstlichkeit dieser Hündin hört sich ja doch extrem an. Ich würde auf jeden Fall mal ein großes Blutbild machen lassen + alle Schilddrüsenwerte.

    Ja, ich rede auch nicht von trösten. Und es hat mir garantiert an Führung gefehlt, gar keine Frage.


    Trotzdem kann man Angst nicht bestätigen. Der Hund ist gar nicht lernfähig, wenn er wirklich Angst hat. Zudem ist Angst ein Gefühl und nicht bewusst steuerbar von einem Hund. Mit übertriebenden Mitleidsarien kann man den Hund vielleicht zusätzlich verunsichern, da es ja auch ein völlig unhundliches Verhalten ist. Aber Zuspruch und einen freundlichen Umgang halte ich für wichtig, wenn ein Hund schon Angst hat. Unsicherheit und Angst ist ja auch noch ein Unterschied. Wenn ein junger Hund bei seiner ersten Begegnung Angst vor einer Mülltüte hat, würde ich ihn auch ermuntern freiwillig näher ran zu gehen, um zu verstehen, dass man gar keine Angst haben muss. Aber ein so gestresster und verängstigter Hund, wie in diesem Fall, wäre damit garantiert überfordert. Da würde ich eben per Gegenkonditionierung die Erwartungshaltung des Hundes bei Wahrnehmung eines Angstauslösers verändern.

    Angst kann man nicht bestätigen, weil es kein bewusstes Verhalten, sondern eine Reaktion des Körpers ist. Als ich meinen Welpen bekam, der ziemlich ängstlich war (wenn auch auch weniger extrem als dieser Fall, bzw. nicht so generalisiert), habe ich auch gedacht, dass ich die Angst bloß nicht bestätigen darf und habe so getan als wäre nichts. Mein Hund fühlte sich allein gelassen und hielt mich für bescheuert, weil ich die Bedrohung nicht erkannte. Auch wegen seiner genetischen Anlagen war das Ergebnis Angstaggression. Er regelte selbst, weil er sich auf mich nicht verlassen konnte. Den richtigen Weg konnten wir erst mit der dritten Trainerin und Clickertraining einschlagen. Ja, Außenstehende sagen, dass ich den Hund für seine Angst oder gar Aggression bestätige. Eigentlich konditioniere ich ihn um und habe endlich Erfolg mit einem Training. Sein Verhalten war nie besser und einige Probleme sind bereits ganz verschwunden. Übrigens hat er eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion und eine schlechte Sozialisation, was beides mit rein spielt. Außer Forthyron für die Schilddrüse bekommt er nichts.
    Ich könnte mir für diesen Fall, wenn der Stress erstmal reduziert wurde, auch sehr gut ein Clickertraining vorstellen. Aber das sollte von einem kompetenten Trainer angeleitet werden. Gerade weil die Angst so extrem ist und man die Hündin auf keinen Fall überfordern sollte.
    Gibt es denn auf dem nächsten Festland bessere Trainer? Vielleicht sogar jemanden, der zu euch kommen würde? Wenn jemand gut ist, muss er ja nicht ständig kommen. Selbst ein einzelner Termin kann schon sehr viel Klarheit schaffen. Der erste Schritt sollte aber auf jeden Fall ein Tierarztbesuch sein. Chris hat ja schon alles aufgezählt, was man in Absprache mit dem Tierarzt versuchen könnte.

    Medikamente halte ich auch für eine gute Idee. Zusätzlich aber Stressreduktion, so gut es geht. Alles, was ihr Angst macht, erstmal versuchen zu vermeiden. Mit so hohem Stresslevel wird sie nicht aufnahmefähig sein und sie kann nicht lernen, dass nicht alles furchtbar ist. Ist sie auch zuhause ohne Anwesenheit von anderen Menschen o.ä. so ängstlich? Oder kann sie sich zumindest da entspannen? Das fände ich erstmal am wichtigsten. Herausfinden wann sie sich entspannen kann und versuchen diese Situationen möglichst oft zu haben. Sonst kommt sie aus dieser Spirale ja gar nicht mehr heraus. Hunde brauchen unheimlich lange, um Stresshormone wieder abzubauen. Wenn sie etwas entspannter ist und durch Medikamente gelöster und aufnahmefähiger, kann man dann auch mit einem Training beginnen. Das sollte ausschließlich positiv sein. Mit Zwang wird man nur weitere Rückschritte und großen Stress erreichen.