Beiträge von Campino11

    Hallo,


    einige von euch haben vermutlich schon was über Campino gelesen, für die anderen: Er ist ein inzwischen sechs Monate alter Jungrüde (Senfhund) und eher der ängstliche Typ. Er ist seit der elften Lebenswoche bei mir. Von Anfang an hatte er Angst vor anderen Hunden. Inzwischen hat er "nur noch" vor fremden, erwachsenen und sich eher dominant aufführenden Hunden Angst. Früher hat er bei entsprechenden Begegnungen unter sich gepinkelt, das macht er jetzt nur noch, wenn er wirklich bedrängt wird. Was aber natürlich so gut wie nie vorkommt, da ich ihn abschirme. Nur letztens kamen zwei große Hunde ohne Leine zu uns gerannt und es funktionierte nicht beide gleichzeitig vollkommen von ihm fern zu halten.


    Wir gehen jeden Tag mehrmals Spazieren. Für die große Runde fahren wir mit dem Auto raus, die kleinen Runden machen wir zuhause. Er kommt freudig zur Tür, wenn ich mich fertig mache und setzt sich dort hin. Dann gehen wir vor die Tür und er bleibt oft an der Straße stehen. Manchmal kommt er so mit, dann muss ich locken und manchmal muss ich ihn schieben und ähnliches. Oft steigt er nicht ins Auto ein. Er hat den Schwanz leicht eingeklemmt und seit einigen Tagen zittert er leicht, wenn er merkt, dass er ins Auto soll. Er hat wirklich Angst :(


    Ich hab ihn jetzt länger beobachtet und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es mit den Hundebegegnungen zusammen hängt. Denn im Auto ist er entspannt und auf dem Rückweg steigt er freudig ins Auto ein. Wenn wir in einem der Spaziergebiete ankommen, hängen ihm die Sabberfäden aus den Mundwinkeln. Zuhause angekommen ist das nicht der Fall. Während der Spaziergänge ist er auch absolut entspannt und gut drauf solang keine anderen Hunde in Sicht sind. Wenn wir viele Hunde gesehen haben, sträubt er sich am nächsten Tag noch mehr loszugehen. Wenn länger nichts war, läuft er auch so mit.


    Wenn er andere Hunde sieht, hält er sich bei mir in der Nähe auf und ich leine ihn an, wenn die näher kommen. Kurz vorher gehen wir meist an die Seite und er soll sich setzen (was in der Regel klappt). Wenn die anderen so vorbeigehen, schaut er interessiert und bleibt entspannt. Wenn sie Leinenaggressiv sind, ohne Leine zu uns gerannt kommen oder auch an der Leine in seine Richtung ziehen, fängt er an sich zu ducken und hat Angst. Es kommt nur sehr selten dazu, dass er wirklich Kontakt zu den Hunden bekommt. Wenn er nicht ängstlich reagiert hat, probieren wir es manchmal und er spielt dann auch manchmal mit anderen Hunden. Er hatte noch keinen einzigen negativen Kontakt mit anderen Hunden seit er bei uns wohnt, also kein Schnappen oder Beißen - angebellt wurde er schon. Außer sein eigenes Mackergehabe in der Junghundestunde vor einigen Wochen, wo er die anderen untergebuttert hat. Wenn ich nicht an die Seite gehe, sondern einfach vorbei gehen will, sträubt er sich total. Manchmal setzen sich ja andere Hundehalter schon an den Wegesrand und wir müssen vorbeigehen, aber das ist für ihn der Horror - egal wie lieb und ruhig die anderen Hunde sitzen oder liegen. Sobald wir vorbei sind (was dauern kann), zieht er dann an der Leine und will schnell weg. Deshalb seh ich immer zu, dass wir an die Seite gehen und warten können.


    Was kann ich tun, um Campino zu helfen? Er hat regelmäßig positiven Kontakt zu anderen Hunden, die wir kennen und ich schirme ihn ja ab, wenn er Angst hat. Trotzdem scheint es einfach nicht besser zu werden. Aktuell ist es eher schlimmer (Unsicherheitsphase?). Wir haben aber auch in letzter Zeit besonders viele andere Hunde unterwegs gesehen. Ich selbst habe keine Angst oder Unbehagen, wenn ich andere Hunde seh und ich betüddel ihn auch nicht, wenn er Angst hat. Ich dachte in die Richtung Hundebegegnungen mit etwas positivem zu belegen, habe aber auch die Befürchtung, dass er sich für seine Angst belohnt fühlt. :hilfe:


    LG, Marike

    Ich kenne den Übergang zwischen Schleppleine und ohne Leine folgendermaßen:
    Erst eine dünne Schleppleine schleifen lassen. Wenn der Hund etwa 6 Wochen so aufmerksam und am Halter orientiert mitgelaufen ist, kann die Schleppleine abgebaut werden. Dazu wird sie pro Woche etwa 50 cm abgeschnitten, so spürt der Hund in der Regel nicht, dass sich die Kontrollierbarkeit durch die Leine verändert. Der letzte Meter wird nochmals 3 - 4 Wochen dran gelassen, dann noch 1 - 2 Monate nur einen Karabiner mit Federspirale (imitiert Gewicht und Bewegung der Leine). Wenige Hunde müssen diese Federspirale ihr Leben lang dran behalten.
    Soweit die Theorie :) Ich habe es bisher nicht ausprobiert. Es dauert ja auch sehr lang und mein Hund ist erst seit knapp 4 Monaten bei mir. Aber ich finde, dass die Methode sehr gut vorstellbar ist.
    LG, Marike

    Hallo,


    ich habe mich bewusst dazu entschieden den Hund in den Garten machen zu lassen. Anfangs um es mit der Stubenreinheit leichter zu haben und jetzt auch, weil er dann eben auch in den Garten kann, wenn es schnell gehen muss oder abends vorm Schlafengehen. Er hat ebenfalls seine feste Kloecke dort, damit der restliche Rasen im Sommer auch zum liegen etc. geeignet ist.


    Die Bauanleitung finde ich echt mal ne witzige Idee! Danke dafür! Auch einen Komposter könnte ich mir vorstellen. Aber erstmal möchte ich es mit nem Restmüllsack probieren, da ich dort auch die Kotbeutel von unterwegs entsorgen kann. Müsste da der Algomin Algenkalk geruchsbindend helfen? Oder funktioniert der nur im Zusammenhang mit dem Kompostieren? Austauschen würde ich den Sack natürlich regelmäßig und nicht erst, wenn er voll ist, schimmelt oder sonst was ekliges.


    LG, Marike

    Hallo,


    es geht im Grunde um die Entsorgung von Hundekot aus dem Garten. Per Suchfunktion hab ich nichts gefunden.


    Ganz zu Anfang hab ich die Häufchen drinnen in der Toilette runtergespült. Das ist mir viel zu nervig und jetzt bei dem Wetter ja auch noch mit ständigem Schuhe an- und ausziehen verbunden. Jetzt steche ich ein Stück Grasnarbe aus und schmeiße es in das Loch darunter und mach den Rasenflatschen wieder drüber. Der Rasen sieht inzwischen aber schon ziemlich bescheiden an den entsprechenden Stellen aus. Nicht, dass das abstirbt, aber die Kanten wachsen einfach nicht so schnell wieder zu und ich hab schon sehr viele Löcher buddeln müssen. Mein Garten ist leider noch ziemlich karg, also kann ich auch nicht unter irgendwelchen Bäumen/Büschen buddeln. Meine Schwägerin schmeißt es immer bei sich auf den Komposthaufen, aber ich find, im Sommer hats bei denen im Garten ganz schön gestunken. Am liebsten möchte ich bei mir eine Tonne mit Restmüllsack drin in den Garten stellen, aber die wird vermutlich schon nach kurzer Zeit noch viel erbärmlicher stinken. Da könnte ich dann auch meine Hundekotbeutel von unterwegs entsorgen. Ich hab die nämlich eigentlich nicht so gern drinnen im Müll.


    Gibt es etwas, was man regelmäßig mit in den Sack kippen kann, was den Geruch neutralisiert?


    An alle Gartenbesitzer, deren Hunde auch in den Garten machen, wie entsorgt ihr den Kot?


    LG, Marike

    Letzte Nacht hab ich vergessen so wie sonst die Wohnzimmertür zu schließen. Campino hat seinen Schlafplatz im hinteren Flur. Auf dem Wohnzimmertisch standen noch Essensreste vom vorigen Abend direkt auf Augenhöhe des Hundes. Obwohl er die ganze Nacht und den frühen Morgen jede Möglichkeit gehabt hätte, ist er nicht an den Tisch gegangen. Ich bin vollkommen begeistert!
    Nein, er hat nicht die Chance verpennt. Als ich aufstand, war er schon wach.
    :red_el: :ua_clap:

    Nein, da habe ich überhaupt keine Angst. Sonst würde ich ihn auch nicht mitnehmen. Er kann auch gut damit umgehen, wenn die Kinder gerade recht wild unterwegs sind. Die können um die Ecke gerannt kommen und halb über ihn stolpern und trotzdem ist er super lieb mit denen. Er duckt sich für den Schreck kurz weg und schon steht er wieder begeistert neben ihnen. Mit Kindern ist er wirklich 100%ig.
    Solange wir weiter auf dem Weg der Besserung sind, werde ich ihm auch keinen Maulkorb draufziehen. Ich denke, dass sich das Verhalten der Menschen dem Hund gegenüber verändert, wenn er einen Maulkorb trägt. Bis jetzt wird er für ein bisschen bescheuert gehalten, dann würde er plötzlich als gefährlich gelten und ich fürchte, dass er das spüren würde. Wenn die Leute Angst vor ihm kriegen, kriegt er womöglich mehr Selbstsicherheit was die Kontrolle angeht.

    Hallo,


    was für ein Mix Campino ist, weiß ich nicht. Seine Mama war eindeutig ein Labradormischling und der Vater unbekannt. Ich hab jetzt einen DNA-Test gemacht und warte auf das Ergebnis. Ich weiß, dass es nicht sicher ist - aber wenn bei den höheren Prozenten was rauskommt, hab ich zumindest einen Anhaltspunkt. Vom Verhalten hab ich auch schon sehr oft an einen Herdenschutzhund gedacht. Wobei er eher das Haus beschützt. Wenn jemand mich anfasst, den er nicht leiden kann, sagt er nix. Einzig eine gleichaltrige Hündin wollte er mal nicht an mich ran lassen.


    Steffi, ich stelle mich schon darauf ein, dass er nicht mehr der perfekte Hund wird, der alle Menschen liebt. Wenn er Menschen aber neutral behandeln kann, bin ich schon 100%ig zufrieden. Anfassen lassen, muss er sich auch nicht. Er wäre auch nicht als Therapiehund geeignet, denke ich, obwohl er Kinder liebt und ihnen nichts krumm nimmt. Wenn er mich im Dienst begleitet, ist er entweder bei mir oder im Büro. Mit den Kindern ist er bisher nicht überfordert. Die kennen aber auch den richtigen Umgang mit Hunden und dürfen sie niemals bedrängen und müssen den Besitzer fragen, wenn sie mit ihnen spielen wollen. Da sein Platz im Büro ist, wo die Kinder nicht so hin dürfen, hat er dort auch komplett seine Ruhe. Sollte er das Bewachen des Büros/Hauses nicht mehr ablegen, werde ich ihn irgendwann auch nicht mehr mit zur Arbeit nehmen. Das wäre Schade, aber ich verdiene ja mein Geld nicht damit meinen Hund zu erziehen, sondern die Kinder. Noch möchte ich ihm/uns aber diese Chancen geben. Mit sechs Monaten kann man ja noch sehr, sehr viel lernen. Die Hoffnung stirbt zuletzt :D


    Schön, dass Filou und du einander gefunden habt. Bei jemand anderem wäre es ihm mit seinem Charakter sicher nicht so gut gegangen. Ich finde es auch bewundernswert einen solchen Hund noch neben zwei anderen zu managen. Ich bin ja schon mit Campino allein manchmal überfordert. In einem Jahr lache ich hoffentlich darüber :)


    LG, Marike

    Hallo,


    auf der vorigen Seite den Beitrag vom 21.10. - da steht was die Trainerin gesagt hat. Mein Eindruck ist aktuell, dass er überhaupt keine Angst vor Menschen hat, solange sie ihn nicht anfassen wollen. Das möchte er nicht und duckt sich dann weg und knurrt manchmal. Es kommt aber auch fast gar nicht mehr vor, da ich den Leuten ja sag, dass er das nicht will und sie es lassen sollen. Wenn er Leute kennt und mag, lässt er sich aber auch richtig durchknuddeln. Kinder sind wohl die einzigen Menschen, die ihn sofort anfassen dürfen. Dieses knurrend Vorspringen oder sich in den Weg stellen, fällt eindeutig unters Bewachen und hat nichts mit Unsicherheit zu tun. Aber es ist eben denkbar, dass er das so massiv macht, weil er Fremden misstraut. Zumal alle die ihn auch streicheln dürfen, sich auch problemlos frei bewegen können. Er knurrt nur Menschen an, von denen er sich auch nicht anfassen lässt.


    Bürozeiten gibt es nicht. Ich bin ja Sozialpädagogin und im Betreuungsdienst. Das Büro dient einfach nur als Aufenthaltsraum für Mitarbeiter und zur Dokumentation. Es gibt im Grunde keinen Verkehr von Menschen dort. Fremde werden an der Tür begrüßt und nur die Mitarbeiter können so ins Büro. Das sind insgesamt etwa 10 Personen, gleichzeitig sind aber maximal drei Mitarbeiter im Dienst. Den Großteil davon scheint er bereits als Mitglied des Rudels Wohngruppe zu verstehen und entsprechend normal zu behandeln. Mein Ziel ist es, dass er diesen Personenkreis auf Dauer komplett zu diesem Rudel zählt. Das ist jetzt mal meine hündische Interpretation - vielleicht lieg ich auch völlig daneben. An Tagen wo zum Beispiel das Jugendamt kommt oder andere Fremde ins Büro kommen werden, sind die Hunde grundsätzlich nicht in der Gruppe. Es gibt noch einen Verwaltungstrakt im Gebäude (wo er damals meinen Chef so angeknurrt hat), aber ich arbeitet dort nicht mehr und bin deshalb auch nie dort. Wenn es Fremdenverkehr gibt, dann eher dort.


    Das ist traurig zu hören, dass ich Campino trotz Training nie 100%ig trauen kann. Das war natürlich mein Ziel für die ferne Zukunft. Bisher hat er ja zum Glück noch nie gebissen, auch beim Schnappen noch nie jemanden erwischt und seit wir trainieren hat er ja noch kein einziges Mal wieder geschnappt. Mit Anzeigen muss ich aus meinem Kollegium zum Glück nicht rechnen. Wir arbeiten tiergestützt und die allgemeine Meinung ist, dass ein Tier sich auch wehren darf, wenn es falsch behandelt wird. Wenn es zu einem Vorfall käme, könnte Campino nicht mehr mit zur Arbeit, aber eine Anzeige gäbe es sicher nicht. Unter den Kollegen besteht ein eher freundschaftliches Verhältnis, sonst hätte ich Campino auch niemals mitbringen können. Alle wissen ja über sein Problem Bescheid und nehmen Rücksicht. Zwei meiner Kolleginnen übernehmen auch meine Rolle, wenn ich grad mit den Kindern beschäftigt bin und verweisen Campino auf seinen Platz etc. Er hört auch auf sie.


    LG, Marike

    Meiner macht das auch so doll mit seiner besten Freundin. Trotzdem liebt sie es mit ihm zu spielen. Wenn er mal zu doll zupackt, wehrt sie sich auch. Sie jagt ihn dann knurrend und schnappend einmal über die Wiese und es ist wieder alles geklärt. Bei den beiden mussten wir noch nie eingreifen. Wenn meiner dann die erste Power los ist, kriegt die Kleine auch ihre Revanche. Er legt sich hin und sie kann auf ihm rumturnen und ihn auch mal zwicken. Laut meiner Trainerin entwickeln Hunde, die sehr viel zusammen spielen, eine eigene Spielkultur. Sie können sich besonders gut einschätzen und sich deshalb auch mehr erlauben als mit weniger bekannten Hunden.
    LG, Marike

    Hallo,


    wenn er auf seinem Platz rumgrummelt, reagiere ich nicht. Ich hab nur im Blick, dass er auf seinem Platz bleibt. Wenn er außerhalb des Platzes knurrt, kriegt er ein böses NEIN mit teils hartem Griff ans Halsband (damit er nicht vorspringen kann) und wenn er nicht aufhört, muss er wieder auf seinen Platz. Normalerweise! Bei der Frau vom Tierschutz hab ichs wieder Mal vermasselt. Ich hätte ihn ins Büro bringen sollen.


    Bisher habe ich ihn nicht auf seinem Platz angebunden. Wenn er auf seinem Platz liegt, springt er nicht vor. Er mag auch nicht angebunden sein und zerrt an der Leine herum und tut sich dabei weh. Als er wegen der Praktikantin vorgesprungen ist, lief er gerade frei im Büro herum. Bis dato hatte er ja noch nie Probleme mit Frauen und eben auch nicht mit der Praktikantin, deshalb hatte ich gar nicht darüber nachgedacht ihn auf den Platz zu schicken. Den Rest des Tages musste er dann ja auch auf seinem Platz bleiben. Na ja, jetzt hab ich erstmal Urlaub. Anschließend werde ich ihn nicht immer mit zur Arbeit nehmen - er bleibt ja auch brav zuhause. Vielleicht hole ich ihn mir auch nur für die ruhigen Vormittage, wenn ich allein im Haus bin. Kommt auf sein weiteres Verhalten an. Aber ich will ja auch mit ihm weiterkommen. Wenn ich alle Situationen meide, lernt er ja nicht was er darf und was nicht.


    Was meinst du mit bedenklich? Überforderung und deshalb Überreaktion? Oder womöglich, dass mit dem Hund was nicht stimmt? Die Frau vom Tierschutz, die er angeknurrt hat, meinte auch gleich, dass er ja furchtbares erlebt haben müsste. Ich denk zur Zeit wieder über eine gute Tierkommunikatorin nach. Wenn ich jemand wüsste, bei dem ich mir sicher wäre, dass er keinen Schwachsinn erzählt, würde ich es gern machen. Bei meinem Pferd hat es damals sehr, sehr viel gebracht.


    LG, Marike