Hallo,
ich gehöre ja zu den sogenannten Neuusern und habe nicht das Gefühl, dass jemand draufgehauen hätte. Angriffsfläche habe ich genug gegeben (Knurren bestrafen, div. Strafen durchprobiert - keine klare Linie für den Hund, Hund überfordert - zuviel Stress). Mir wurde auch gesagt, dass das so nicht geht. Ich habe nicht alle Ratschläge angenommen. Trotzdem empfand ich jede Kritik bisher als sachlich und habe entsprechend geantwortet. Deshalb denke ich, dass es auch darauf ankommt wie der Neuuser mit der Kritik umgeht. Wer selbst patzig wird, weil er sich angegriffen fühlt, muss eben mit dem absofort herrschenden Ton leben. Wer zeigt, dass er über die Kritik nachdenkt und eventuell das ein oder andere annehmen möchte (sonst hätte man auch keinen Rat suchen müssen), wird auch freundlich behandelt. Es gibt einige Ausnahmen und insofern habe ich einfach Glück gehabt. Aber in der Regel wird man so behandelt, wie man sich selbst gibt. Wer in den heißen Themen mitdiskutieren möchte, sollte ein dickes Fell haben. Ich habe es nicht, also halte ich mich da raus. Man sieht ja schon wo die Emotionen am Kochen sind und kann frei für sich entscheiden ob man darauf Lust hat oder nicht. Ich hoffe, ich habe diesen Thread richtig eingeschätzt
Ansonsten wurde, glaub ich, schon mehrfach gesagt, dass es in jedem Forum einen festen Kern von Leuten gibt, die schon sehr lange dabei sind und mehr oder weniger perfekt sind und alles wissen. Das kann einige nerven, es sind aber oft auch die Leute, die mitunter die besten Ratschläge erteilen - denn sie wissen tatsächlich sehr viel. Irgendwann kommt dann die Zeit wo diese Leute genervt sind immer wieder dieselben Fragen zu beantworten oder es eben zu persönlich wird und sie gehen nach und nach. Andere ziehen nach und nehmen im Grunde ihren Platz ein. Die führende Einstellung der gewaltfreien Erziehung wird aber bleiben (passt eben zum Hundehalter, der sich so viele Gedanken macht, dass er stundenlang in Hundeforen nachliest), dieselben Diskussionen werden immer wieder geführt, nur die Personen werden über die Jahre ausgewechselt. Je nach Charakter der Person gibt es eben auch immer wieder welche, die unterstützt durch die Anonymität des Internets einen etwas rüden Umgangston haben. Wobei es diese auch im wirklichen Leben gibt. Im Vergleich zu anderen Foren kommt es hier noch relativ selten zu Anfeindungen. Ganz vermeiden wird man es nicht können. Es ist eben das Internet. Ach ja, Grüppchenbildung liegt, glaube ich, in der Natur des Menschen. Ich finde es auch daneben, wenn es zum gemeinsamen Runtermachen genutzt wird. Aber es kann ja auch schön sein zu einem Grüppchen zu gehören und sich gegenseitig den A***h zu pudern. Ich hab in einem Pferdeforum auch mal zu den Altusern gehört und hatte mein Grüppchen. Das war ne schöne Zeit :) und ich war traurig als die ersten gingen und dieses Grüppchen auseinanderbrach. Neben dem echten Leben (das ich zum Glück noch hatte), bestand zu der Zeit eine echte Internetfreundschaft.
Trotz allem habe ich auch bewusst einige Sachen, wie z.B. Kastration, bisher nicht angesprochen. Denn ich habe keine Lust mich angreifen zu lassen und wenn es bei meinem Hund soweit ist/werden sollte, werde ich mir gut überlegen wie und ob ich es formuliere. Wenn ich mir eh sicher sein sollte, dass er kastriert wird, brauche ich es auch nicht zur Diskussion stellen. Natürlich wäre es schöner, wenn man keine Angst davor haben bräuchte angeblafft zu werden, weil man gegen die vorherrschende Meinung handelt. Aber ich geh auch nicht mit meinem fett gefütterten Freizeitpony in einen Sportstall. Es sei denn ich steh drauf den ganzen Tag kritisiert zu werden bzw. im echten Leben, dass hinter meinem Rücken gelästert wird. Da ist doch die offene Kritik in einem Forum immernoch angenehmer als das heimliche Lästern in der Realität.
Insgesamt habe ich als Ersthundehalter hier sehr viel lernen können und freue mich deshalb, dass es das Forum gibt. Mit Ratschlägen halte ich mich lieber zurück, da ich eben noch nicht über soo viel Erfahrung verfüge wie viele andere hier. Ich habe vor der Anschaffung des Hundes leider nicht hier gelesen, sonst hätte ich jetzt vermutlich weniger Probleme. Ich hätte mir gar keinen Mischlingswelpen mit unbekannten Eltern ausgesucht, sondern entweder einen Welpen vom Züchter oder einen erwachsenen Hund aus dem Tierheim. Auch der Bestrafungsthread hat mir beide Seiten der Hundeerziehung mit ihren Pros und Kontras nochmal genau aufzeigen können und war insofern hilfreich. Was ich daraus mache, ist nun meine Entscheidung. Die "Opfer" des Threads tun mir trotzdem Leid, aber letztlich war es ihre Entscheidung dort mitzuschreiben.
LG, Marike