Hallo,
ich hatte Campino heute mit und er hat sich gut benommen und Null geknurrt. Aufgrund einiger Probleme bei der Arbeit muss ich leider von morgen früh bis übermorgen abend durcharbeiten. Dazu haben wir schon wieder eine Neuaufnahme (14jähriges Mädchen). Ich werd Campino morgen früh mitnehmen und Mittags, wenn die Aktion im Haus losgeht und ein zweiter Kollege dazu kommt, mit Campino spazieren gehen und ihn anschließend nach hause bringen. Übermorgen lass ich ihn mir dann morgens von meinem Freund bringen und werd ihn voraussichtlich ebenfalls Mittags nach hause bringen. Dann muss er nicht so ewig allein zuhause sitzen. Aber die ganze Zeit bei der Arbeit wird definitiv zu stressig - für uns beide. Ich bin gespannt, wie er dem neuen Mädchen gegenüber auftritt. Eine 14jährige wird er zunächst nicht als Kind auffassen, also muss ich entsprechend wachsam sein (Leine).
LG, Marike
Beiträge von Campino11
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Hallo,
nein, Campinos Mama stammt aus dem Schwarzwald - dort wurde sie trächtig, ist dann im Tierheim abgegeben worden und zur Geburt in eine Pflegestelle bei Bremen gekommen. Ich weiß auch leider nicht, was mit drin steckt. Die Mama war ein blonder Ladradormischling, der Vater vollkommen unbekannt. Ich hab aber jetzt einen DNA-Test gemacht und warte auf das Ergebnis. Ist zwar unsicher, aber vielleicht krieg ich wenigstens ne Richtung, die passt. Gibt es hier irgendwo Bilder von Sunny? Weißt du was in ihr drinsteckt? Jetzt mit sechs Monaten hat Campino schon seine 30kg, obwohl er wirklich kein bisschen dick ist - aber ne breite Brust kriegt er langsam.
LG, Marike -
Hallo,
das ist ja echt seltsam mit Ghandi. Hoffentlich klappt das mit dem Trainer, der wird das schon hinkriegen. So ein Belltagebuch ist bestimmt auch gut. Wenn er immer schon eher unsicher war, klingt es ja doch nach Angstaggression. Wobei, wie man an Campino sieht, können ja trotzdem noch andere Gründe mit reinspielen. Also hat Ghandi vorher deiner Mutter gehört? Da hatte deine Mutter dann ja auch deine Rolle als Hauptbezugsmensch, oder? Geht jetzt nie mal jemand außer dir mit ihm? Ich würde das mal ausprobieren ihn mit jemand loszuschicken, der ihm relativ egal ist. Wenn man das denn früh morgens organisiert bekommt. Falls er sich dann ganz anders benimmt, wäre ja vermutlich das Thema "Ressource Mensch verteidigen" relevant. Jetzt mal ganz doll gesponnen: Kriegt er morgens nach dem ersten Gang immer direkt Futter? Vielleicht betrachtet er dich deshalb morgens ganz besonders als Ressource? Na ja, ich weiß sowas wirklich nicht, war nur eine Idee :)
Nee, einen Fotothread haben wir nicht. Die Fotos, die hier von Campino drin sind, sind etwas verteilt :) bei "welche Rasse ist da drin" und Labrador-Mischlings-Fotothread und sonst noch mal ein einzelnes - keine Ahnung mehr wo
Ich bin gerade sehr am schwanken, ob ich Campino morgen vormittag mit zur Mitarbeiterbesprechung nehm oder nicht...letztes Mal, lief das so gut - aber drei Hunde im Büro ist auch etwas nervig...die vertragen sich echt super, aber der Reiz zum Spielen ist manchmal so groß, dass das auf dem Platz bleiben schwierig ist bzw. öfter korrigiert werden muss.
LG, Marike
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Den ganzen Thread lesen? Der ist aber seeehr lang! Ich hab die ersten zehn und die letzten 4 Seiten gelesen und dazwischen Teile überflogen. Alle, die es da probiert haben, hatten mit Leinenpöblern o.ä. zu tun. Einen vergleichbaren Angsthund hab ich nicht gefunden. Im ersten Thread steht zwar, dass es auch bei Angst angewendet werden kann, aber ein Beispielhund wäre schon toll. Ich muss da noch ein bisschen drüber nachdenken, ob ich es für Campino und mich passend finde. Wobei ich ja in jedem Fall Hunde damit positiv belegen könnte. Campino lernt gerne Tricks mit denen man sich Leckerlis verdienen kann und in gewisser Weise ist das ja ein Trick.
Gestern waren wir mit dem Labbi meiner Schwägerin zusammen unterwegs. War ein schöner Spaziergang, aber wir hatten nur eine Hundesichtung, denen wir aber nicht einmal begegnet sind. Heute dagegen war es super (auch ohne Labbiverstärkung). Wir sind zweimal einem ausgewachsenen Weimeraner begegnet, der brav neben seinem Herrchen herlief, aber zumindest neugierig guckte. Campino sollte dann selbiges tun, die Hunde liefen jeweils außen. Er lief problemlos weiter und zog sogar etwas in die Richtung - also nicht ängstlich sondern neugierig. An der Leine ziehen ist zwar blöd, aber erstmal ist es wichtig, dass er keine Angst hatte. Verstehen tu ich es nicht, aber ich freu mich :) der andere Hund war ja auch super ruhig, war zugegeben nicht soo die Herausforderung
LG, Marike
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Hallo Dani,
ich hab grad gesehen, dass du aus der Nähe kommst! Passiert hier nicht so oft. Ostfriesland/Friesland sind hier ja eher schlecht vertreten. :)
Hui, das mit Ghandi ist ja heftig. Unterwegs pöbelt Campino zum Glück überhaupt nicht. Da wird nur geknurrt, wenn ein "gemeiner" Mann ihn anfassen will. Wobei er gerade eben auf unserer letzten Gassirunde für heute ein Pärchen angeknurrt hat. Die kamen von der Seite über eine Brücke (wir wohnen am Kanal) und ich hatte sie erst später gesehen. Als er erst nur guckte, sah ich nichts und ging einfach weiter. Vielleicht fühlte er sich wieder im Zugzwang, da ich die "Bedrohung" ja gar nicht wahrgenommen hatte. Das war das erste Mal, dass er draußen jemand vorbeigehenden angeknurrt hat. Aber wer weiß, nachher startet gerade heute eine neue Unart :/ aber ich bleib erstmal optimistisch :)
Hat Ghandi das denn auch schon als Junghund oder gar Welpe gemacht oder Angst vor anderen Menschen gehabt? Ich würde immer denken, dass bei Angstaggression entweder eine gewisse Angst schon von klein auf da war oder es irgendwann eine einschneidende Erfahrung gab. Ist aber nur meine laienhafte Einschätzung. Mit stressbedingter Aggression kenn ich mich gar nicht aus. Ausschließlich territorial kann aber, glaub ich, auch nicht sein, weil es ja unterwegs passiert. Vielleicht will er dich auch verteidigen? Verhält er sich auch so, wenn andere mit ihm gehen oder wenn er allein wo angebunden wird? Wenn es mit dem Trainergutschein klappt, wäre das ja super. Ein guter Trainer kann mit Sicherheit einschätzen welche Motivation Ghandi hat. Macht er das eigentlich sonst auch abends im dunkeln oder immer nur auf eurem ersten Spaziergang? Oder war das heute ne Ausnahme, dass ihr später noch spazieren gewesen seid?
LG, Marike
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Danke Frank! Ja, es hat sich alles entspannt. Als ich mit dem Thread angefangen habe, war ja grad alles durcheinander. Ich bekam zu hören, dass der Hund nen irreparablen Schaden hat und immer als tickende Zeitbombe durchs Leben gehen wird. Dann die ungewisse Situation, dass meine Unterbringungsmöglichkeit für die Arbeitszeit drohte wegzufallen. Aber jetzt ist alles wieder geregelt und ich sehe an den Fortschritten von Campino, dass er es definitiv lernen kann. Wir sind auf einem guten Weg.
Wenn Campino knurrt, weil ihm jemand körperlich zu Nahe kommt, sag ich nichts dagegen und nehme ihn einfach aus der Situation raus. Aber wenn er sich knurrend in den Weg stellt, bekommt er ein Nein und in der Regel einen Platzverweis. Ich denke, diese Unterscheidung ist genug, oder?
Da hast du schon Recht, bei sehr vielen Hunden wird gesagt, dass sie eine negative Erfahrung mit Männern gemacht haben müssten. Da müssten die Männer dieser Welt ja sehr grausam sein...Campino wurde beim Tierschutz geboren - da ist es eigentlich schwer vorstellbar, dass etwas passiert ist. Trotzdem höre ich ständig von allen Seiten, dass etwas passiert sein MUSS. Ob es so war, werde ich sowieso nie rausfinden. Auf meine Nachfrage hin wurde natürlich gesagt, dass nichts passiert ist. Ja, Männer haben oft auch ein viel präsenteres Auftreten als Frauen. Gerade mein Vater, den Campino ja besonders furchtbar findet, stürmt quasi durch die Wohnung und hat unterschwellig eine sehr dominante Art. Körperliche Größe scheint nicht relevant zu sein. Bei Campino sind es eindeutig die bestimmt auftretenden Männer und die, die ihn gern anfassen würden. Selbst, wenn sie es nicht probieren - sie verschlingen Campino fast mit ihren Blicken Das was ich als präsent, bestimmt oder unterschwellig dominant wahrnehme, wird sich vermutlich über die Bewegung ausdrücken. Ich hab da nicht so den Blick für. Bei meinem Pferd seh ich das Lahmen auch erst, wenn es fast auf drei Beinen läuft keine Sorge, dem Pferd gehts gut!
Ach so, aber damit wurde gerade meine Theorie zerstört warum Campino Kinder so anders behandelt...ne neue fällt mir auch grad nicht ein....
LG, Marike
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Hallo,
ich wohne in Ostfriesland - da gibt es keine engen Wege Nein, ernsthaft - ich hatte noch keine solchen Situation. In einem Wald, wo wir manchmal laufen sind solche Wege, aber wir hatten da noch keine Hundebegegnungen.
Bei den Feldwegen liegen in der Regel breite Gräben zwischen den Feldern und den Wegen. Es gibt dann immer nur eine Dammstelle pro Feld. Ich kann also ausweichen, falls das Feld nicht eingezäunt ist, aber keinen Bogen laufen. Es sei denn ich lauf nach dem Bogen wieder zurück.
Puh, an allen Ecken und Enden haben wir zum Glück keine Probleme. Campino war quasi direkt stubenrein, er hört gut, läuft super ohne Leine, ist nicht sonderlich fordernd, Beißhemmung kein Problem, er überdreht seltenst, hat keine Probleme mit dem Alleinsein u.s.w. Im Grunde ist es "nur" seine Angst vor Männern und vielen anderen Hunden und sein starker Wachtrieb, gekoppelt mit Besucherkontrolle. Die Angstprobleme bestanden vom ersten Tag an.
Er ist ein Tierschutzhund, der in einer Pflegestelle geboren wurde. Er hatte neun Geschwister. Ich hab ihn gesehen als er sieben Wochen alt war. Damals waren die Welpen im Stall in einer etwa 3x6 Meter Box. Die Mutterhündin hatte ihren Korb davor. Die Welpen wurden zu dem Zeitpunkt nicht mehr gesäugt. Tagsüber hatten sie einen eingezäunten Auslauf im Garten. Wenn die Menschen mit im Garten waren, liefen die Welpen auch auf dem ganzen Hof herum. Der lag sehr abgelegen ohne Durchgangsverkehr. Von den Welpenfotos her, die ich bekommen habe, müssen die Welpen aber als sie kleiner waren mit im Haus gewesen sein. Vermutlich wurde das einfach zu wuselig mit 10 Welpen, 4 großen Hunden und 4 Kindern. Inzwischen vermute ich, dass die Welpen gar nicht mehr viel bei der Mutter waren, nachdem nicht mehr gesäugt wurde. Laut Info von der Pflegestelle wurde ab der sechsten Woche langsam zugefüttert. Ich habe Kontakt zu einer anderen Welpenbesitzerin aus dem Wurf. Die Hündin hat keine Angst vor Männern oder anderen Hunden. Lediglich Umwelttechnisch musste sie, genau wie Campino, erstmal einiges nachholen. Bei den Besuchen ist mir aber auch nicht aufgefallen, dass Campino Angst hatte. Er war lediglich zurückhaltender als die meisten anderen Welpen. Folgendes Bild lässt mich schließen, dass er rangniedrigster im Wurf war:Uploaded with ImageShack.us
Aber Bilder sind natürlich nur Momentaufnahmen. Ich weiß garnicht inwiefern es schon eine Rangfolge innerhalb von einem Wurf gibt und was das dann zu bedeuten hat. Aber so ein Feigling wird wohl auch kaum ranghoch sein, oder?
Campino ist mein erster Welpe und ich habe einfach gedacht, wenn es vom Tierschutz ist, wird es schon gut sein. :/
LG, Marike -
Hallo,
die Ablenkbarkeit ist gut, bis er eben Angst bekommt. Dann nimmt er auch keine Leckerchen mehr an, obwohl er sonst sehr empfänglich dafür ist ich könnte ihn vielleicht solange belohnen und viele Leckerlis geben bis er Angst bekommt und ihn ab da schlagartig ignorieren. Die Angst kommt ja in der Regel erst ab einer Entfernung von etwa 5 Metern, bei bellenden Hunden schon ab ca. 20 Metern.
Ich werd mal meine Schwägerin bitten morgen mit mir und ihrem Labbi spazieren zu gehen. Ich bin gespannt wieweit er sich von befreundeten Hunden in diesen Situationen beeinflussen lässt. Der Labbi liebt alle anderen Hunde und ist überhaupt nicht ängstlich.
Mit dem Bögen laufen - das muss ich einfach mal probieren inwieweit wir das vernünftig umsetzen können. Auf so ganz engen Spazierwegen gehen wir gar nicht spazieren, das sind alles so Feldwege von ca. 3 - 5 Metern Breite. Vielleicht klappt es da in Kombination mit der Leckerlibestärkung. Bei bellenden Hunden bleibt uns dann wohl nur Umdrehen.
LG, Marike -
Hallo,
das wäre sicher gut, aber mir fällt irgendwie keiner ein. Das müsste ja ein Hund sein, der sich wirklich gut bei Hundebegegnungen benimmt. Die meisten, die ich richtig kenne, wollen immer gleich hin und zerren dann an der Leine. Eventuell noch eine kleine Hündin aus der Nachbarschaft - ich halt mal die Augen auf und sprech sie darauf an, wenn ich sie seh. Oder ist ein an der Leine zerrender Hund, der aber freundlich gestimmt ist, trotzdem ein gutes Beispiel. Weil er sieht, dass man keine Angst zu haben braucht? Dann hätte ich nämlich ganz gute Möglichkeiten.
Einfach weitergehen würde hinterherzerren bedeuten. Freiwillig kommt er nicht mit. Würde das nicht eine negative Verknüpfung herstellen? Das am Rand absitzen machen wir auch bei Autos, Fahrrädern und den meisten Fussgängern, da wir hier keine Bürgersteige haben. Soll ich das ganz sein lassen? Die Bögen, damit er sich nicht sträubt, müssten so groß sein, dass die Straße dafür nicht reicht. Wir wohnen am Kanal. Wenn auf der anderen Kanalseite ein Hund im Garten bellt, will er schon nicht mehr weiter.
LG, Marike -
Hallo,
die Trainerin war bisher nur einmal bei uns zuhause, aber ich sehe sie regelmäßig in der Hundeschule und da sprechen wir über Campinos Fortschritte.
Was die Motivation angeht, war sie auch eher unsicher. Von allem was sie vorher wusste und sie kannte den Hund ja auch schon, war sie sicher, dass es angstmotiviert ist. Nachdem sie ihn zuhause erlebt hat, sagte sie aber, dass er sich sehr territorial verhält. Gepaart mit der Erfahrung, dass alle Besucher bis dahin um seine Gunst gebuhlt und immer wieder versucht haben ihn zu locken. Er war aus seiner Sicht unglaublich wichtig für alle Besucher, fühlte sich als Chef und versuchte deshalb den Besuch zu kontrollieren. Dies habe ich nicht getan, also hat er es übernommen. Nun ist es auch nicht meine Absicht meinen Besuch zu kontrollieren, aber eben den Hund. Gegen die Angstmotivation bei Campino spricht, dass er außerhalb seiner Territorien (Zuhause, Eltern, Arbeit) anderen Menschen neutral bis neugierig gegenüber auftritt. Er knurrt dann nur, wenn ein Mann versucht ihn anzufassen und weicht bei einigen Männern auch schon vor deren Blicken zurück. Das ist dann auch eindeutig angstmotiviert, also darf er das.
Als Welpe ist er in einer Pflegestelle geboren worden, die vier Kinder hatten. Ich denke, dass er in dieser Hinsicht einfach bestens sozialisiert worden ist. Ob er sich einem fremden Kind gegenüber inzwischen auch territorial verhalten würde, kann ich nicht sagen - halte es aber für sehr unwahrscheinlich. Vor einem Monat hatten wir bei der Arbeit eine Neuaufnahme (8jähriges Mädchen), die hat er auch sofort lieb gehabt. Auf der Straße freut er sich jedenfalls auch über jedes Kind - je jünger desto doller. Wenn er mit den Kindern spielt, kann übrigens auch jeder Mann unkommentiert vorbeigehen etc. - er ist dann völlig abgelenkt.
Vermutlich wird Campino mit Kindern nur positive und mit irgendeinem Mann als Welpe eine prägende negative Erfahrung gemacht haben. Daher das Misstrauen. Wenn er Menschen vertraut, bewacht er sie ja auch nicht. Dazu müssen sie nicht unbedingt zum "Rudel" gehören. z.B. das Frauchen von seiner besten Freundin, meine Schwägerin oder ein älterer Nachbar. Das klingt dann irgendwie doch wieder nach Angstmotivation...vermutlich ist es so eine Mischung aus beidem
LG, Marike