Beiträge von SidneyPaw

    Ich finde das Thema klasse und würde mich als "Betroffene" auch gerne dazu äußern.


    Ich möchte Veterinärmedizin studieren, das hat sich bei mir schon sehr früh gefestigt und der Wunsch ist nie abgeflaut.
    Mein relativ schlechter Abischnitt (2,6) bringt leider auch den Nachteil mit sich, dass ich 6 Jahre (!!!!) auf einen Studienplatz warten muss.
    Die ersten 3 davon habe ich freiberuflich gearbeitet, die letzten 3 mache ich jetzt eine Ausbildung zur Tierarzthelferin.


    Man macht sich einfach vorher keine Gedanken ums Geld.
    Meine Mum meinte immer zu mir: "Mach dir keinen Kopf wie viel du später verdienst, hauptsache du hast dein Leben lang Spaß an deiner Arbeit."
    War auch lange mein Satz. Bis ich irgendwann während einer OP mal mit meinem Chef über Geld gesprochen habe.
    Mein Chef, mit 10 Jahren Klinikerfahrung und leitender (aber angestellter) Tierarzt in einer Kleintierpraxis, die recht gut besucht ist und gute Umsätze macht, verdient... einen Witz. 3,5 brutto um es in Zahlen auszudrücken.
    Unsere angestellte Tierärztin verdient nochmal weniger, 2,3, und das mit 6 Berufsjahren. (Edit: Und er meinte, das ist noch recht gut bezahlt)
    Als ich meinen Doc drauf ansprach, dass man in der Klinik ja bestimmt einiges mehr verdient, hat er mich ausgelacht. :D


    Ich muss ehrlich gestehen...
    Ich bin wirklich kein geldgeiler Mensch, war ich nie und werde ich nie sein. Ich komme aus eher ärmlichen Verhältnissen und konnte immer recht gut mit wenig Geld auskommen.
    Aber für 13 Jahre Schule, 6 Jahre harte Arbeit im Studium und bei mir noch 6 Jahre irgendwie rumtingeln und die Zeit sinnvoll rumkriegen - ist das echt abartig unterbezahlt für die Stunden und die Liebe, die man in den Job investiert!
    Unsere Docs arbeiten garantiert nicht 40 Stunden. Ich würde eher so an die 50 anpeilen. Und ganz ehrlich, der dankbarste Job auf der Welt ist Tierarzt auch nicht. Man muss sich ja nur hier mal umhören, was man hier so über Tierärzte hört....


    Seitdem bin ich stark am Schwanken, ob ich nicht vielleicht doch die Richtung wechseln und etwas anderes machen soll. Nur einen Plan B hatte ich nie und der entzieht sich leider auch völlig meiner Fantasie... ;)

    Ui, der Nabelbruch ist aber schon ganz schön groß! o.o


    Also bei der Größe würde ich auch auf den Tierarzt hören und den Bruch noch vor der Kastration operieren lassen... Mir wäre die Gefahr zu groß, dass da ein Stück Darm durchfällt und sich einquetscht. (Alles schon gesehen, das ist nicht allzu prickelnd :D )

    Joker ist definitiv mit jedem Hund verträglich. Wen er nicht mag dem geht er aus dem Weg.


    Sidney eigentlich auch, ich hab zumindest noch nie eine größere Rangelei mit ihm erlebt. Aber hier gibts einen Kandidaten in der Straße, bei dem würd ich nicht die Hand ins Feuer legen dass er ruhig bleibt und keinen Streit anzettelt :p

    Zitat

    Ja hab das mit Chaplin auch verfolgt. Es wird richtig eng für ihn. Er muss Ende der Woche raus...und leider versteht er sich weder mit Rüden noch mit Hündinnen..


    Bald zieht Armando von der Notfall Dalmatinerrettung bei uns zur Pflegestelle ein...hier ein paar Bilder


    Ich war eben wegen Chaplin auf der Notfall Dalmatinerrettung und hab Armando auch gesehen und mir gedacht "Aww, dem würd ich mich auch als Pflegestelle anbieten" :headbash:


    Apropos Dalmatinerrettung.
    Vor einigen Wochen kam am Wochenende eine supernette junge Frau in die Tierarztpraxis in der ich arbeite, mit dabei ein kleines, weißes Mischlingsmädchen. Machte auf mich den Eindruck eines Dalmatiner-Bullterrier-Mixes oder sowas in der Art.
    Sehr zurückhaltend und schüchtern, aber absolut lieb, hab ich sie relativ bald anfassen dürfen und mich glänzend mit der jungen Frau verstanden.
    Als die Behandlung vorbei war (die die Maus sehr tapfer gemeistert hat!) und darauf wartete dass unsere Tierärztin die Rechnung fertig schreibt waren wir weiter ins Gespräch verwickelt. Man kommt ja immer irgendwie ins Gespräch und so fragte mich die Frau, was ich denn für Hunde hätte.
    "Ich hab zwei Dalmatiner, ganz liebe Jungs."
    "Echt?! Wir auch! Neben der Maus hier haben wir noch einen Dalmatinerbub!"
    Yay, gleich nen Dalmatinerfan gefunden!
    Ein paar Sätze später:
    Ich: "Also Tenshi (die kleine weiße Maus) würd ich auch sofort mit heimnehmen. So eine süße Maus! Und so megalieb! Da hätten meine beiden Jungs bestimmt Spaß mit!"
    "Na da sagen Sie jetzt aber was! Tenshi sucht noch ein neues Zuhause!"
    Und ich nur... :headbash:
    Stellte sich raus dass Tenshi auch bei der Notfall Dalmatinerrettung in der Vermittlung ist und die liebe Frau die Pflegestelle macht!


    Ey Leute, ohne Scheiß, wenn ich nicht schon zwei Hunde hätte... würde Tenshi neben mir im Körbchen liegen und schlafen, das glaubt ihr aber. Ich bin immer noch total verliebt in die Kleine.
    Ich glaub ich ruf die Frau morgen mal an und frage wies ihr geht. :herzen1:

    Ich finde den Preis auch vollkommen okay.
    Jeder, dem mal langweilig ist, kann gerne mal die GOT (Gebührenordnung der Tierärzte) zurate ziehen. Die ist kein geheimes Nachschlagewerk sondern für jeden frei einsehbar.


    Da sind wir schonmal bei:
    - Allgemeine Untersuchung mit Beratung
    - Injektionsnarkose mit Aufwachspritze
    - Das Narkosemittel selbst
    - (Eventuell - wenn Venenkatheter: Venenkatheter einlegen, Zeitaufwand; Material Braunüle)
    - Wundtoilette einfach bis schwer
    - Je nachdem was für ein Faden benutzt wurde der nochmal extra (wir haben Nadel-Faden-Kombinationen, die sind auch nicht grade billig)
    - Verband anlegen inklusive Material
    - Aufwachmittel (Und das ist schweineteuer kann ich euch sagen...)
    - Spritze Schmerzmittel
    - Spritze Antibiotikum
    - Mitgegebenes Schmerzmittel
    - Mitgegebenes Antibiotikum .


    Und je nach dem wie groß der Hund ist variieren auch bei den Medikamenten die Preise. Das Antibiotikum für einen großen Hund kostet schon gut und gerne mal 50€ ....



    Um ehrlich zu sein finde ich es schon fast fahrlässig, bei einer tiefen Pfotenverletzung kein Antibiotikum zu geben...
    Da kommt so viel Dreck rein. Grade bei den empfindlichen Hunden heutzutage, die ja mit dem Haus-und-Hof-Hund von vor einigen Jahren kaum noch was gemein haben, entzündet sich so ne Pfotengeschichte total gern. Und wenn sich diese Entzündung dann auch noch hartnäckig festsetzt... Dann viel Spaß. :) Dann wünscht man sich, man hätte lieber die paar Euro fürs Antibiotikum am Anfang mehr bezahlt.




    Zitat

    Solche Verletzungen hatten wir zwar glücklicherweise länger nicht, aber nähen lassen würde ich sowas auch. Wobei sich mir für 3 Stiche ehrlich gesagt keine Vollnarkose erschließt. :???:


    Die letzten Rechnungen dieser Art die mir noch so im Kopf sind lagen bei max. 50€


    Oh klar. Grad bei nem jungen, zappeligen Hund. Der bedankt sich, wenn du dem einfach mal so ohne Narkose den Ballen nähst. :)
    Es ist eine Quälerei für den Hund, für den Halter, für den Tierarzt und für die Helferin, die eventuell dabei ist und den Hund irgendwie fixiert werden muss.
    Wehrt sich der Hund mit dem Gebiss, muss eventuell noch ein Maulkorb drauf.
    Heißt, unendlich viel Stress, den du mit nem Pieks hättest vermeiden können.
    Und du glaubst ja wohl selbst nicht, dass dieser Hund dann nochmal gern in die Praxis kommt???



    Zitat

    Ja ich Trottel habe ja gedacht, dass ich eine Rechnung mitbekommen habe, aber als ich zuhause draufgeschaut hab, wars nur der Beleg der Kartenzahlung :hust:


    Danke für eure Antworten, werde mir beim nächsten mal definitiv alles aufzählen lassen, was da seine Kasse so klingeln lässt!


    Nach einer Rechnung zu fragen ist doch vollkommen legitim.
    Allerdings - und das muss ich jetzt einfach mal sagen - finde ich es schon ziemlich dreckig, wie hier jedem Tierarzt gleich absolute Geldgeilheit vorgeworfen wird.
    Ein Tier ist ein Luxusgut. Niemand zwingt euch, eure Hunde zu halten.
    Wenn man mit nem Hund viel unterwegs ist, passiert halt mal was. Das ist nunmal das Risiko, das immer mit beischwingt.
    Tierärzte machen nen verdammt harten Job, das kann ich euch aber sagen. Das, was bei den Meisten dann hinterher auf der Rechnung steht, ist vollkommen legitim.

    Meine beiden tragen im Winter auch nen Mantel, wenns nur an der Leine rausgeht oder ich sonstwie irgendwo länger langsam machen muss - oder zum Beispiel auch im Auto, wenns morgens noch kalt ist.
    Bei Spaziergängen wo sie auch toben können brauchen sie keinen, da halten sie sich (für mich erstaunlicherweise) selbst warm. Auch im Schnee toben ist ohne Mantel überhaupt kein Problem. :)