Sehr interessante Diskussion!!
Ich habe einen Blue merle Rüden, nun 15 Monate alt. Bevor ich ihn mir geholt habe, habe ich mich ausführlich mit der Rasse beschäftigt und abgewägt ob ich das überhaupt packe und dem Hund gerecht werden kann.
Und ich muss sagen, dass ich es teilweise schon etwa unterschätzt habe! Zum Thema Familienhund: Jeder versteht da etwa anderes drunter... aber ICH sehr den Aussi nicht als typischen Familienhund... ich merke bei meinem ganz deutlich dass er sein tägliches Training braucht... dass muss nicht extrem viel sein aber er braucht es... ich merke deutlich wenn ich morgens im Stress war und nicht mit ihm trainiert habe dass er dann den ganzen Tag wibbeliger ist, was z.b ein Golden retriever,... dann eher verzeihen kann.
Was wir machen??
Nein, wir hüten nicht! Wir arbeiten sehr viel mit dem Futterbeutel, das heisst im Grunde machen wir JEDEN morgen erst mal Futterbeutelarbeit, mal nur 10 Minuten, mal eine halbe stunde bis dreiviertel. Selten machen wir morgens mehr. Mittags gehen wir ne Runde in den Wald oder sogar nur aufs Feld (es hängt dann von seinem allgemeinen gemütszustand ab, im Moment wo man die Pubertät etwas spürt gehen wir öfters aufs feld und trainieren wieder) Abends verschwinden wir dann noch mal eine Runde in den Wald und suchen bewusste Hundekontakte zum flitzen und einfach was Energie raus lassen.
Ab und an, fahren wir Rad und 1 - 2 mal die Woche haben wir Agi-Training. Langsam fangen wir an mit den Pferden zu trainieren, sodass er bald hoffentlich bei ausritten mit kann...
Mein Aussi ist ein seeeeeeeeehr sensibler Hund, so wie es oben schon von jemandem beschrieben wurde, weiss er ganz genau wie es MIR geht und dementsprechend verhält er sich: Geht es mir schlecht ist er ganz angenehm, anhänglich, ja sogar hab ich den eindruck dass er dann auch bedrückt ist, bin ich im stress, dann stresst mein Hund mit, bin ich aggressiv, geladen, ist er das auch, ich finde das sehr interessant ABER wenn man sich nicht darauf einlassen kann, dann hat man ein Problem. Denn dann kommt man in ein Muster wo man den Hund beschuldet und ihn unzurecht straft und gerade ein Aussi verzeiht das nicht so schnell.
Zudem ist meiner wirklich einer von denen der wirklich sehr skeptisch gegenüber allem fremden ist, das sind fremde Menschen (er würde NIE auf fremde Menschen einfach so zu gehen, meistens geht er nicht mal wenn diese ihn locken), Hunde, aber auch Baumstämme die plötzlich da liegen oder solche Sachen. Das schöne am Aussi finde ich dann wieder dass er sich bei unsicherheit sofort an seinen Besitzer wendet, Marley ist im dauernden Kontakt mit mir, ich habe nie einen Hund erlebt der so viel Blickkontakt mit mir sucht wie er, dies ist sehr schön!
Also kleines Fazit: Ich finde einen Aussi nichts für Menschen die einen Hund suchen der einfac nebenher mit läuft, ein Aussi ist sehr anspruchsvoll UND man muss sich sehr auf den Hund einlassen und auch sich selber in Frage stellen können... denn meistens machen wir die Fehler nicht der Hund ;-) Jedoch habe ich für mich meinen Hund gefunden, ich liebe diese Sensibilität und das Wesen eines Aussi s sehr, der Wille was zu tun und die schnellen Ausführungen faszinieren mich immer wieder!
Achja noch vergessen... Marley musste erst lernen, wirklich zur Ruhe zu kommen, ich kenne viele Aussis die wirklich nicht zur Ruhe kommen können, da brauchen sie wirkliche Hilfe aber sie können es ;-)