Hallo liebe Gemeinde,
da der TS sich Infos bezüglich der IW´s wünscht, möchte ich hier meine Erfahrungen kurz wiedergeben:
Wir sind vom Teckel über einen gebrauchten Irish Setter zum mittlerweile zweiten IW gekommen.
Unsere IWs haben wir von Hobbyzüchtern gekauft, da für uns der persönliche Kontakt zum Züchter wichtiger ist wie ein Welpe der bombige Papiere hat. Da wir keine Ambitionen in Richtung Ausstellung und Zucht haben, wurde von uns bewusst auf Papiere verzichtet. Jedoch nicht auf die Gesundheitschecks der Eltern. Wenn man sucht findet man genug kleine Züchter die Wurfplanung betreiben, in die man sich dann einklinken kann. Ein ausgiebiges Prüfen der Elterntiere ist somit möglich und man hat Zeit sich mit der Lebenseinstellung der Züchter aus einander zu setzten.
Es ist jedem Neuling auf diesem Gebiet vielleicht auch anzuraten einen Rückläufer vom Züchter zu nehmen oder in Vermittlungsportalen nach einem Scheidungshund o. ä. zu suchen. Ich kenne genug Leute die sich einen zwei oder dreijährigen IW angelacht haben und wahnsinnig glücklich sind.
Wenn Interesse in NRW Bedburg haben wir jemanden der seine Hündin gern abgeben möchte. Bitte PN.
Zu der Aufzucht möchte ich sagen, dass Treppengehen, nicht laufen, und das Spazieren gehen, nicht joggen, für einen Welpen sicherlich nicht ratsam ist. Also Auto, Treppe oder Treppen ist gleich tragen und absetzen. Ansonsten dreimal füttern, lösen und viel schlafen lassen. Mit Schweineohren den Zahnwechsel dann begleiten.
Bei dem Junghund sieht es dann schon besser aus. Der Hund gibt hier immer das Tempo vor. Also spielen mit anderen Hunden ja aber nicht raufen. Sprints ja, aber nicht lange Strecken rennen. Auch hier immer viel gutes Futter damit es keinen Mangel geben kann. Unsere zweite IW ist jetzt 5,5 Monate alt und liebt es im Dickicht des Waldes durch trockene Bäche und über Sandhügel zu rennen. Klar, die Schnauze ist manchmal der Laubschieber aber dadurch kommt sie auch wieder runter vom Trip, schüttelt sich, um dann ruhig weiter zu gehen. Was sehr wichtig ist, ist die Wahl des Tierarztes. Achten Sie bitte darauf das der TA ein Ultraschallgerät hat und dies auch benutzen kann. Es sollte jährlich ein Check gemacht werden. Kostet bei uns um die 35€.
Erziehung ist bei den IWs sehr einfach, vorausgesetzt man hat das Vertrauen des Hundes. Mit Leckerlie und Motivation merkt der IW sehr schnell was der Halter will, jedoch gibt es auch einige lange Leitungen die sich aber mit Konsequenz sehr gut regeln lassen. Wichtig ist nur loben und loben. Bitte bedenken: Der Halter hat das größere Gehirn. Macht der Hund nicht das was gefordert ist - ist immer der Halter schuld !!
Ansonsten ist das Leben mit dem IW ein reine Freude. Diese Rasse macht keine Stress, geht mit anderen Tieren pfleglich um und ist zu anderen Menschen reserviert und aufgeschlossen. Unsere beiden zumindest.
Was die Lebensdauer anbelangt muss ich den Teilnehmern hier recht geben. Im Schnitt 6 bis 7 Jahre und Ausnahmen bestätigen die Regel. Unsere Erste ist im August diesen Jahres 9 Tage vor dem 7 Geburtstag eingeschläfert worden. Herzmuskel war ausgeleiert, schloss nicht mehr und der Hund drohte zu ersticken.
Dies und andere Probleme der Rasse sind da und sollten auch nicht herunter gespielt werden. Es ist nun mal eine Rasse die mit nur sehr wenigen Tieren wieder aufgebaut wurde und somit von Haus aus einen sogenannten
Gen-Flaschenhals hat. Dies kann nun mal nicht geändert werden wenn die Rasse so bestehen bleiben soll.
Ich kann damit sehr gut leben, zumal ich keine 1800€ für einen Welpen ausgebe und nach kleinen IWs schaue.
Der Abschied, leider nicht vermeidbar, ist in der Regel sehr kurz und sollte jedem der diese Rasse in Betracht zieht immer vor Augen sein. Wir haben aufgrund des angenehmen Wesens erneut einen IW genommen.
Ebenso sind diese Hunde eher ruhig und bleiben auch mal liegen wenn man sich die Jacke anzieht.
Dieses und noch einiges mehr, welches man hier schlecht wiedergeben kann, erfreut uns jeden Tag.
Für Fragen zum IW stehe ich gern zur Verfügung.
Gruss aus Hannover
Wuff