Hallo Leute,
bin von einer freundin um rat gefragt worden, war aber selber ziemlich ratlos, deshalb hier die weiterleitung an euch, vielleicht hat ja jemand von euch ne idee bzw ne meinung.
die freundin hat seit ca eineinhalb jahren eine hündin aus dem tierschutz, als diese zu ihr kam, war sie ca ein jahr alt. sie ist ein relativ ängstlicher hund, aber mit anderen hunden total gut sozialisiert, wenn sie auch fast immer diejenige ist, die sich sofort hinlegt und sich erstmal unterwirft. ist das eis aber ersteinmal gebrochen, was eigentlich immer total schnell geht, spielt sie wie ne blöde und hat sichtlich spaß. die ängstlichkeit hat auch schon sehr abgenommen und erziehungstechnisch sind die beiden meiner meinung nach auf einem guten weg.
das einzige wirklich größere problem ist das alleinbleiben, der hund kommt eigentlich überall mit hin, und wenn es mal nicht geht, war bisher immer jemand da, der auf ihn aufgepasst hat, was dann auch absolut ok und kein problem war. ich hab mehrmals auf die kleine aufgepasst, auch mal den ganzen tag, und das war alles kein problem, vor allem, weil sie die ganze zeit mit meiner finja gespielt hat. war irgendwie wie kindergarten für sie kam mir vor.
wenn die freundin mal kurz zum bäcker oder zeitung holen oder so war, war die kleine shelly schon kurz allein, stand dann aber, wenn die freundin zurückkam, vor der wohnungstür und hat gewartet, also kauknochen nicht angerührt, nicht hingelegt usw.
das erstmal, damit ihr euch ein bild machen könnt, jetzt zu meiner eigentlichen frage.
der freundin geht es seit monaten ziemlich schlecht, jetzt lässt es sich einfach nicht mehr vermeiden, dass sie in eine klinik geht und sich hilfe sucht.
das problem ist natürlich die hündin.
sie hat eine klinik gefunden, wo sie die kleine mitnehmen darf.
mitnehmen bedeutet in dem fall aber nicht, dass sie mit in ihrem zimmer wohnen darf und sie den ganzen tag begleiten kann, sondern dass sie außerhalb des eigentlichen gebäudes in einer art hundezimmer untergebracht wäre. kein zwinger außerhalb, sondern in einem anderen gebäude im keller in einem zimmer.
das zimmer ist wohl extra für hunde "eingerichtet", also mit decken, kissen, näpfen, spielzeug usw, und im moment sind auch schon zwei andere hunde da.
um mal zu schauen, wie bzw ob sich die drei hunde verstehen, war die freundin schon dort und die hunde haben sich kennengelernt.
die anderen zwei sind zwei rüden, beide eher dominant, der eine ein kastrierter jack-russel-mix, der andere noch ein 8 monate alter welpe/junghund.
beide hunde sind sehr selbstsicher, d.h. shelly wollte sich wieder erstmal hinlegen, dann aber auch mal bescheidsagen als der welpe zu aufdringlich wurde.
fakt wäre aber wohl sicher, dass shelly einen der beiden, wahrscheinlich den älteren, als rudelführer akzeptieren würde. die beiden hunde gehören einer hundetrainerin die zufälligerweise auch grad in dieser klinik ist, sind total gut erzogen und, obwohl sehr selbstsicher, auch sehr freundlich. der eine ist ausgebildeter rettungshund, beide waren weder aggressiv, noch haben sie sich zu zweit auf die shelly gestürzt oder sowas in der art. wohl wirklich gut erzogene hunde.
da die beiden wollten, dass die drei mal ohne leine spielen können und meine freundin sich aber nicht getraut hat, shelly ganz von der leine zu nehmen, wurde das eine ende der leine kurzerhand am einen, und auf der anderen seite am anderen hund befestigt, die hingen also zusammen und shelly konnte nicht in den angrenzenden wald verschwinden.
das hat super geklappt, shelly ist dem anderen hund gezwungenermaßen überall hin gefolgt, aber eben nicht nur gezwungenermaßen, man konnte wohl richtig sehen, wie sie sich entspannte und den anderen als rudelführer anerkannte, sie folgte ihm ohne murren und knurren, ganz im gegenteil, irgendwann hat sie sogar angefangen zu spielen.
während der therapie wären die drei also zusammen in diesem hundezimmer, und zwischen den therapien wäre die freundin natürlich bei ihrem hund. da scheint auch zeit genug zwischen bzw nach den therapien zu sein, das gassigehen, spielen, usw würde also absolut nicht zu kurz kommen.
das problem ist aber einfach das allein bleiben.
wie schon erwähnt war die kleine shelly noch nie wirklich allein, und nun müsste sie eben zwischen den therapien ( also wohl immer so zwischen 1 und 2 stunden ) plötzlich allein sein. und noch schlimmer, sie wäre ja auch in der nacht in diesem hundezimmer und nicht bei meiner freundin.
im moment schläft sie mit im bett bei meiner freundin, jetzt müsste sie ohne sie in einem anderen zimmer schlafen.
ok, natürlich sind die beiden anderen hunde da, aber trotzdem...
leider gibt es niemanden, der die hunde für die lange zeit ( es sind wahrscheinlich 1 bis 2 monate) zu sich nehmen kann, auch bei mir gehts leider nicht. bin grad selber so am rumprobieren mit der finja, außerdem muss ich ja auch nebenbei noch studieren und arbeiten...ich KANN einfach keinen zweiten hund aufnehmen, auch wenn mir das ein ziemlich schlechtes gewissen macht.
da die freundin hartz IV bezieht, scheidet die möglichkeit, die kleine shelly in einer hundepension unterzubringen, auch aus- einfach unbezahlbar.
also gibt es nur die möglichkeit, den hund mitzunehmen und ihn in`s kalte wasser zu schmeißen, oder aber nicht in die klinik zu gehen und es irgendwie auszuhalten. ( was meiner meinung nach aber eher suboptimal wäre, da es ihr echt nicht gut geht)
meine freundin hängt aber total an ihrer kleinen, und möchte logischerweise nichts tun, was für sie schlecht wäre oder sei sogar retraumatisieren würde...
wie ihr seht, eine wirklich schwierige situation.
die shelly kennt zwar aus der auffangstation das zusammenleben mit anderen hunden, aber trotzdem wäre das erstmal eine riesen veränderung.
die frage ist auch, wie bzw ob die naderen beiden hunde akzeptieren, dass plötzlich noch ein weiterer hund in diesem zimmer wohnt.
da wird es doch erstmal nen ziemlichen revierkampf oder so geben, oder? oder wäre das kein problem?
ich hab da irgendwie einfach zu wenig ahnung, ich finde, dass sie sich hilfe holen muss, aber der kleinen darf es halt auch nicht schlecht gehen...
vielleicht schreibt ja die eine oder der andere von euch was dazu, das wär toll.
viele liebe grüße und danke fürs lange lesen! von finja und christin