Hi,
An deiner Stelle würde ich mal Folgendes machen:
Zieh dein Fitness + Hunde - Programm mal vielleicht so 2 Monate alleine durch und schau mal, ob du das körperlich hinbekommst und ob es auch funktioniert.
Wenn das läuft und du Spaß an der Bewegung hast, kann der Hund ja kommen :)
Wobei er natürlich im ersten Jahr so ein Programm eh noch nicht mitmachen kann.
Nun zum Thema Husky: Ich finde diese Hunde auch wundervoll. Man sollte aber daran denken, dass so ein Hund eine größere Herausforderung ist als andere Hunde. Und für einen Hundeanfänger kann auch eine "einfache" Rasse schon eine Herausforderung sein...
Ich kann dir nur von einem Huskymischling aus dem TH erzählen, den meine Familie hatte als ich noch ein Kind war.
Lt. TH war die Mutter ein Husky-Mix und der Vater ein Schäfer-Mix. Also gar nicht so viel Husky, könnte man meinen. Wir bekamen sie im zarten Alter von 4 Monaten.
Sie war ein toller Hund, kraftvoll, ursprünglich, willensstark.
Sie büchste bei jeder Gelegenheit aus, durchs offene Fenster, durch die nur ins Schloss gezogene und nicht zugesperrte Tür, über 1,50 m hohe Zäune. Sie biss Löcher in den Zaun, sie schlüpfte aus dem Halsband. Sie schlüpfte durch die Tür wenn wir Kinder nach Hause kamen. Die ersten 3 Jahre bei uns verbrachte sie zu einem großen Teil mit Ausbruchsversuchen.
Wir gingen mit ihr in die Hundeschule, wir fuhren mit ihr Fahrrad um ihrem Bewegungsdrang entgegenzukommen.
Sie lief recht bald fast nur noch an der Leine, denn wenn sie Wild wahrnahm, war sie weg. Und damit meine ich richtig weg. Andere Hunde die ich kenne, hetzen kurz und drehen dann um. Oder sie sind mal ein paar Minuten weg. Sie war Stunden weg, kam mitten in der Nacht oder am nächsten Tag wieder.
Als sie auf Urlaub bei meinen Großeltern war, riss sie ein Reh. Der Jäger fand sie neben dem toten Tier, vollgefressen und schlafend. Sie hatte das Tier mit einem einzigen gezielten Biss in den Hals getötet und so viel gefressen wie sie konnte.
Wir hatten ein Riesenglück, dass der Jäger Hunde sehr gerne mochte und sie nicht auf der Stelle erschoß.
Bei uns war sie jahrelang nur an der Leine, als sie älter wurde und nachdem wir nach München zogen, wo es in den Parks kein Wild gab, konnte sie irgendwann auch frei laufen. Sie hatte keinerlei Interesse an Vögeln oder Eichhörnchen, die andere Hunde spannend finden. Nein, ihr ging es um "richtiges" Wild und um die echte Jagd. Ersatzbeschäftigungen wie Apportieren fand sie völlig langweilig.
Für mich der Unterschied zwischen Hetztrieb, den viele Hunde haben mit Interesse an allem was sich bewegt und kurzem Hinterherrennen und echtem Jagdtrieb, bei dem es völlig ernsthaft um das Erlegen von Beute geht und der Hund ganz genau einschätzt, ob er Aussicht auf Erfolg hat oder nicht und sehr planvoll und gezielt vorgeht.
Natürlich kann man im Nachhinein sagen, der Hund passte überhaupt nicht zu unserem Leben. Wir wollten einen Familienhund, mit dem man spazieren geht, ein bisschen spielt etc. Das Tierheim empfahl uns diesen Hund. Sie sah nicht aus wie ein Husky und wir rechneten überhaupt nicht damit, so einen Hund zu bekommen. Brachten es dann aber auch nicht übers Herz, sie zurück ans Tierheim zu geben.
Wir bemühten uns sehr, sie zu erziehen und ihr gerecht zu werden. Als wir merkten, dass sie nicht ableinbar ist, ließen wie sie an der Leine. Sie war uns aber oft einen Schritt voraus, fand immer neue Wege um auszureißen und schaffte meistens, was sie sich wirklich in den Kopf setzte.
Sie war lange Zeit immer an der Leine, auch im Garten, z.T. auch im Haus. Denn irgendwann will man auch mal lüften und Türen und offene Fenster waren für sie absolut kein Hindernis.
Ansonsten war sie ein sehr lieber und freundlicher Hund und im Gegensatz zu anderen Huskies konnte sie auch gut alleine bleiben, hatte wenig Bedürfnis nach anderen Hunden und räumte zu Hause auch keine Schränke aus.
Mit dem was ich schreibe, möchte ich dir keine Angst machen oder dir pauschal von der Rasse abraten. Ich versuche nur ein realistisches Bild zu zeichnen, wie so ein Hund sein KANN.
Mit einer passenden Haltung kann man so einen Hund gut halten und auch viel Spaß mit ihm haben.
Man braucht eben ausbruchssicheren Garten, rassegerechte Auslastung durch Zughundesport, ausbruchssicheres Geschirr oder Halsband, nach Möglichkeit ein Gelände, wo so ein Hund auch mal frei laufen kann.
Und man sollte nicht erwarten, dass man einen Husky ableinen kann. Wenn es doch klappt - toll! Aber erwarten darf man es nicht.
Zu deinem Sportprogramm: Ich würde dringend davon abraten, mit einem solchen Powerpaket von Hund Inline Skaten zu gehen, solange man selbst noch wenig Übung auf den Inlinern hat. Ist einfach zu gefährlich. Ich skate auch gern mit den Hunden, habe aber jahrelange Übung. Ich kann auf den Inlinern fast alles bremsen, kann auch Halfpipe mit den Inlinern fahren etc.
Selbst dann können noch Unfälle passieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist geringer.
Ähnliches gilt fürs Fahrradfahren. Ich habe mir am Montag beim Fahrradtraining mit meinem jungen Großpudel den Finger gebrochen
Er ist auch ein irrsinniges Kraftpaket und sollte erstmal lernen, am Fahrrad brav nebenherzulaufen. Er sah eine Katze, sprang ganz plötzlich nach der einen Seite weg und obwohl wir nur Schritttempo fuhren und ich die Leine nur zwischen Lenker und Hand geklemmt hatte, blieb mein Finger in der Leinenschlaufe hängen und ist jetzt gebrochen
Wenn er wieder gut ist, wird das Fahrradtraining auch sicher weitergehen, aber du siehst schon, ganz so einfach ist es manchmal eben nicht.
Ich denke, mit guter Vorbereitung und realistischen Erwartungen kann es durchaus klappen.
Ich würde momentan keinen solchen Hund mehr wollen, weil ich es genieße die Hunde laufen zu lassen und einfach durch die Natur zu streifen, ohne ständig voll konzentriert zu sein.
lg,
Sanne