Hi,
Beim Flat würde ich auch sagen: Rassetypische Beschäftigung (Dummytraining!) ist Pflicht.
Dafür wurden und werden diese Hunde gezüchtet und ich würde so einen Hund nicht ohne passende Arbeit halten wollen.
Beim Golden und Labrador Retriever findest du dagegen schon Hunde, die sich nicht für Bälle, Spielzeug, Stöcke interessieren. Ist zwar auch ein bisschen schade, aber dafür sind sie halt im Familienalltag meist weniger anspruchsvoll.
Allerdings ist das auch wirklich immer Typsache. Meine Tante und mein Onkel haben einen Golden Retriever. Als der einzog, waren die beiden Töchter noch im Vorschulalter. Anfangs wars sehr schwer, denn der Kleine war so stürmisch und wuchs zu einem riesigen Tier heran. Alle Mitglieder der Familie sind sehr sanft und freundlich, der Hund war einfach nur frech und stürmisch.
Man musste dauernd aufpassen, dass der Hund die kleinen Kinder nicht umnietet.
Inzwischen ist der Hund 2 oder 3 Jahre alt, ein riesiger unkastrierter Rüde, der inzwischen von der kleinsten Tochter nicht mehr gestreichelt werden will und sie dann anknurrt, auf meine Tante draußen überhaupt nicht hört etc.
Sie waren von Anfang an mit ihm in der Hundeschule und üben auch viel mit ihm.
Aus meiner Sicht fehlen hier einfach die Grenzen, der Hund lässt sich nicht gern die Butter vom Brot nehmen und alle in der Familie sind ihm gegenüber eher sanft und vorsichtig (sie sind vom Typ her einfach so!). Keine gute Kombination
Andere Verwandte von mir haben eine Colliehündin, die ist sowas von sanft und freundlich, hätte viel besser in so eine Familie mit ruhigen, sanften Menschen und kleinen Kindern gepasst. Sie ist halt sehr zurückhaltend gegenüber Fremden (lässt sich nur von engeren Familienmitgliedern anfassen), da diese Verwandten von mir aber auf dem Land wohnen und der Hund nicht mit im Bus oder in der U-Bahn fahren oder durch die mit Menschen voll gepackte Innenstadt gehen muss, ist es überhaupt kein Problem.
Von der Erziehung her ist dieser Hund deutlich einfacher, da er auch ein etwas deutlicher gesprochenes "Nein" schon sehr ernst nimmt. Wäre aber nichts für Leute, die öfter mal streiten, laut werden, ständig Parties mit vielen fremden Menschen haben etc. Kritisch wäre es auch, wenn bei so einem Hund den Menschen bei der Erziehung öfter mal die Nerven durchgehen. Ist natürlich bei anderen Hunden auch nicht gut, aber so ein sanftes Tier verträgt es einfach nicht, dann mal angeschrien oder angepackt zu werden, weil der Mensch sich nicht unter Kontrolle hat.
So ein Hund braucht eben mehr Einfühlungsvermögen.
Gerade deswegen ist es auch sehr vom Typ abhängig, welcher Hund dazupasst und welcher nicht.
Bzgl. Retriever und Gesundheit muss ich ein bisschen widersprechen! Kenne einen Goldie, der ist wirklich Stammgast beim Tierarzt, ist ständig krank, hat die Besitzer schon sehr viel Geld gekostet und kommt aus einer VDH-Zucht. Ich habe schon den Eindruck, dass es bei den Goldies und Labbis inzwischen erhebliche Probleme mit der Gesundheit gibt.
Aber natürlich sind die Chancen auf einen gesunden Hund beim seriösen Züchter besser und klar kann es immer mal passieren, dass ein Hund gesundheitlich nicht so gut dasteht, das weiß man vorher nie.
lg,
Sanne