Hi,
Ich seh das irgendwie bisschen anders
Ich seh da einen sehr ignoranten, eigenständigen Jungspund vor mir, der sich wenig für sein (zögerliches, vorsichtiges?) Frauchen interessiert und eben sein Ding durchzieht.
Wenn ihn Futter nicht interessiert, belohne ihn anders! Welche Dinge gefallen ihm denn? Spielzeug, gestreichelt werden,...?
Wenn du den Rückruf richtig trainierst, brauchst du nicht zu locken.
Was ich mit meinen Hunden mache, wenn sie nicht folgen:
1. Hund kommt an die Schleppleine
2. Ich rufe genau ein Mal
3. Wenn Hund nicht kommt, halte ich die Schleppleine fest in der Hand, mache ein paar Schritte auf ihn zu und sage "hey" oder sowas
4. Wenn der Hund mich anschaut, Interesse signalisiert etc. drehe ich mich schnell weg, hocke mich so auf den Boden dass ich mit dem Rücken zum Hund bin und rufe ihn ganz freundlich zu mir.
5. Ist er da, wird er überschwenglich gelobt!
-> Je nach Charakter des Hundes kann das mahnende Hey variieren von einfach nur böse anschauen und Stimme etwas erheben bis hin zu schnell und kräftig auf den Hund zugehen und ihn körperlich Bedrängen, bis er mir Aufmerksamkeit schenkt.
Kommt halt drauf an, wie dein Hund reagiert. Wichtig ist dass er deine Mahnung in dem Moment ernst nimmt.
Viele Goldies sind eher hart im Nehmen/ziemlich stur. Da muss es evtl. auch etwas mehr sein.
Ganz ganz ganz wichtig ist bei dieser Methode der deutliche Unterschied zwischen dem mahnenden Hey (wenn der Hund noch völlig unaufmerksam ist und dich ignoriert) und dem freundlichen Rufen, das unterstützt wird durch eine Körpersprache, die ganz klar signalisiert "ich tu dir nichts und bin freundlich zu dir" (was du anwendest, wenn Hund auf dich aufmerksam geworden ist und auch gemerkt hat, dass seine vorherige Aktion nicht so toll war).
Natürlich ist auch das Lob wichtig!
Allerdings würde ich dir raten, dass du die Sache nochmal von nem Trainer anschauen lässt oder vielleicht einfach einen anderen erfahrenen Hundehalter nach seiner Meinung fragst.
Wenn dein Hund nämlich aus Angst nicht reagiert, wäre es der falsche Weg, Druck aufzubauen.
Allerdings kann ich mir nach deiner Beschreibung von der bisherigen Erziehung kaum vorstellen, dass er Angst hat. Und dass er aufgrund von Erwartungsdruck deinerseits meidet, halte ich beim Goldie für eher unwahrscheinlich. Die meisten sind ja eher solche "Holzfällertypen", die sich von wenig beeindrucken lassen. So ein Verhalten gibts eher mal bei Hütehunden oder so.
Wie ist er denn vom Typ her? Würdest du ihn als sensibel beschreiben?
Ihr scheint übrigens noch ein anderes Problem zu haben, dein Hund scheint ein Futtermäkler zu sein. Auch zu diesem Thema findest du im DF einiges an Infos!
lg,
Sanne