Beiträge von SanneB

    Hi,


    Ich denke dass es für euch extrem wichtig wäre, mit einem guten Trainer zu trainieren.
    Falls das finanziell wirklich gar nicht geht, vielleicht kannst du ja versuchen gut sozialisierte, absolut freundliche und verlässliche Hunde in der Nachbarschaft aufzutun, mit denen ihr dann zusammen spazieren gehen könnt?


    Ich halte es für sehr sehr wichtig, dass deine Hündin häufig in Kontakt mit anderen Hunden kommt, die aber absolut freundlich sind und die sie nicht als Bedrohung auffasst. Denn wenn sie jetzt nach den mehreren negativen Erlebnissen nur wenig Kontakt zu anderen Hunden hat, wird sie wahrscheinlich nie wieder gut mit anderen Hunden klarkommen.


    Außerdem würde ich auch versuchen, ihr die Wege, auf denen sie Angst hat, wieder etwas näher zu bringen. Dazu würde ich an deiner Stelle so häufig wie möglich den Weg zu der Hundewiese gehen, dabei aber nicht auf die Wiese selbst gehen und unbedingt darauf achten, dass sie dort nicht von anderen Hunden bedrängt wird.
    Du selbst solltest so selbstbewusst wie möglich gehen, sie gar nicht groß beachten und vor Allem nicht bemitleiden.
    Ziel sollte sein, dass deine Hündin den Weg dort wieder als völlig normal und Alltag kennenlernt, weil ihr dort z.B. zweimal täglich langgeht.
    Anfangs würde ich das aber nur extrem kurz halten und z.B. nur so weit gehen, bis du die erste Unsicherheit bei deinem Hund bemerkst und dann wieder umdrehen. Und dann immer ein Stückchen weiter vortasten.


    Letztendlich kannst du eine Angst nur wegbekommen, wenn deine Hündin sich immer wieder mit dem Thema auseinandersetzen muss. Sprich, sie sollte eben auf jeden Fall Kontakt zu Hunden bekommen, und sie sollte auf jeden Fall öfter auf diesem Weg gehen (wenn es dir wichtig ist, dass sie dort wieder angstfrei gehen kann).


    Dabei ist aber eines sehr sehr wichtig:
    Sie darf dabei nicht überfordert werden! Deswegen fände ich es auch so wichtig, dass du diese ganzen Dinge mit einem Trainer zusammen machst. Ein guter Trainer kann die Situation einschätzen und dir die richtigen Tipps geben.


    Wenn du sie mit dem Thema überforderst, wird sie nämlich wahrscheinlich nur immer noch ängstlicher werden.


    Zusätzlich könntest du Pheromonprodukte ausprobieren, die Sachen werden unter dem Namen D.A.P. vertrieben und helfen Hunden, sich zu entspannen.


    lg,
    Sanne

    Hi,


    Meine Hunde haben Leuchthalsbänder, damit ich sie noch sehe und auch damit Fahrradfahrer ausweichen.
    Wir gehen meistens, wenns wenigstens noch halbwegs hell ist, allerdings wirds hier in der Stadt auch in unbeleuchteten Gegenden nie so dunkel, dass man den Weg nicht mehr findet oder so.


    Wenns richtig dunkel ist, läuft zumindest meine Hündin aber nur an der langen Leine, denn sie wird bei Dunkelheit etwas nervös und fängt schonmal an zu bellen, wenn sie glaubt etwas gruseliges bemerkt zu haben. Und das glaubt sie im Dunkeln ziemlich häufig :roll:
    Und grad im Dunkeln bemerkt ein Hund dann Passanten doch z.T. schneller als der Mensch. Um keine Spaziergänger zu erschrecken, darf sie dann also nicht mehr frei laufen.
    Ich schau aber, dass mindestens ein Spaziergang im Hellen stattfindet, so dass sie trotzdem ihren Freilauf bekommt!


    lg,
    Sanne

    Hi,


    Also ich hab eine 3 1/2 Jahre alte Hündin und einen 9 Monate alten Rüden.
    Da meine Hündin mit anderen Hündinnen nicht immer supergut auskommt, haben wir lieber einen Rüden dazu genommen.


    Er ist mit 11 Wochen eingezogen.
    Ich habe ihn auf dem Rückweg von einem Kurzurlaub abgeholt, mein Freund war mit meiner Hündin zu Hause. Wir haben ihn gleich in die Wohnung getan und unsere Hündin dann dazugeholt (würde ich jetzt vielleicht anders machen).
    Sie war ganz furchtbar aufgeregt, als sie gemerkt hat dass noch ein anderer Hund da ist, hat vor Aufregung gezittert etc. Er war im Wohnzimmer, wir haben sie dann dazu gelassen. Das erste Kennenlernen war nicht so toll, sie so aufgeregt und er total ängstlich.
    Als er sie gesehen hat, hat er sofort angefangen aufgeregt zu bellen und ist hinters Sofa gerannt. Sie war an der Leine, fand die Situation aber nicht so prickelnd. Wir haben die beiden dann ganz langsam und vorsichtig zusammengelassen.


    Die ersten paar Tage fand sie ihn wohl einfach nur doof, wollte eigentlich nichts mit ihm zu tun haben und er war sehr sehr vorsichtig, hatte wohl Angst vor ihr (eigentlich ist er aber überhaupt kein ängstlicher Typ...).
    Nach ein paar Tagen haben sie dann im Garten miteinander gespielt, danach wurde es viel besser.


    Trotzdem hat sie ihn Anfangs noch häufig sehr heftig zurechtgewiesen. Sie ist leider kein Erzieher-Typ und hat ihn häufig erstmal alles machen lassen, irgendwann ist er ihr dann zu viel geworden und sie hat ihn sehr sehr schroff zurechtgewiesen. Dabei hat er dann häufiger auch unter sich gepinkelt vor Schreck.


    Wir haben natürlich sehr darauf geachtet, dass er sie nicht nervt, dass sie trotz neuem Hund im Haus immer noch sehr viel Aufmerksamkeit bekommen hat etc.


    Sehr viel besser wurde es, als er langsam älter wurde. Ich denke, sie wusste mit dem Welpi einfach nichts anzufangen und war selbst unsicher, wie man mit so einem kleinen Ding umgehen soll.
    So haben sie sich langsam angenähert.


    Sie ist eigentlich absolut kein Kuscheltyp, zu enger Körperkontakt ist ihr unangenehm. Deswegen wollte sie auch nie mit ihm in einem Bett schlafen oder ihm generell zu nahe sein.
    Inzwischen kommt sie manchmal zu ihm in die Box oder ins Hundebett - so ganz wohl fühlt sie sich dabei aber anscheinend nicht.


    Ansonsten verstehen sie sich aber inzwischen prima, draußen wird viel miteinander getobt (mit anderen Hunden spielt meine Hündin sonst fast gar nicht mehr), er orientiert sich sehr an ihr und sie passt draußen auch auf ihn auf. Sie verteidigt ihn draußen auch vor anderen Hunden, das wollen wir eigentlich nicht und schreiten ein (v.a. da sie da manchmal schon recht ungemütlich werden kann). Andersrum will er es inzwischen auch nicht mehr so richtig zulassen, dass andere Rüden ihr zu nahe kommen. Auch da greifen wir ein.
    Denke das ist grad bei einem Hundepärchen eine häufige Problematik.


    Drinnen schleckt er sie häufig ab, will sie putzen etc. Sie macht das von sich aus eher nicht. Beim Füttern verteidigt er inzwischen seinen Napf und sie akzeptiert das auch.


    Insgesamt ist es zwischen den beiden vielleicht nicht die große Liebe, aber sie mögen und respektieren sich gegenseitig und agieren auch als Team, leben also nicht nur nebeneinander her.


    Es bleibt natürlich spannend, wie sich die Sache noch entwickelt, er ist ja grad erst mitten in der Pubertät...


    lg,
    Sanne

    Hi,


    Ich arbeite mit zwei Hundetrainerinnen.
    Die eine hat eine Homepage, auf der nur ihr Name und ihre Telefonnummer stehen. Wahrscheinlich ist sie einfahc nie dazu gekommen, die Homepage vernünftig zu gestalten.
    Die Trainerin ist aber total super, hat eine solide Hundetrainer-Ausbildung gemacht, geht sehr individuell aufs Hund-Mensch-Team ein und kann toll beobachten.


    Insofern finde ich es jetzt nicht besonders wichtig, dass die Homepage toll ist, sondern dass der Trainer was von seiner Sache versteht.


    Dem Kommentar mit der Dominanzschiene kann ich jetzt nicht so beipflichten. Sie schreibt z.B. dass es wichtig ist, Grenzen zu setzen. Dem kann ich komplett beipflichten. Es gibt nichts schlimmeres für einen Hund, als keine Grenzen und keine Regeln zu haben! Hunde brauchen ein Sozialgefüge und da gehören eben auch Regeln dazu.
    Wer seinem Hund keine ausreichenden Grenzen bietet, setzt sein Tier unnötigem Stress aus und behandelt es nicht tiergerecht!


    Und die Verwendung vom Clicker macht noch keinen guten Hundetrainer! Genau wie ein Trainer, der keinen Clicker verwendet, nicht automatisch schlecht ist. Es gibt nämlich noch viele andere sehr gute Arten mit seinem Hund zu kommunizieren, ohne ständiges stupides Knöpfchendrücken.


    Wie genau die Sache mit den Regeln und Grenzen umgesetzt wird, musst du dir eben vor Ort anschauen und dann ganz nach Gefühl entscheiden.
    Hast du einen guten Draht zu der Trainerin?
    Kannst du dich mit den Methoden identifizieren?
    Welche Eindruck machen die Hunde in der Gruppenstunde auf dich?


    lg,
    Sanne

    Hi,


    Zitat


    Das Signal führe ich selbst ein, weil ich es einfacher für den Hund finde und mir irgendwann auch ersparen kann, die Leine zu verkürzen.
    Hätte ich wohl auch anders schreiben sollen.


    Ich glaube aber dennoch, dass die Leinenführigkeit für viele Hundehalter ganz unterschiedlicher Bedeutung ist.
    Für mich muss die Leine nicht unbedingt auf Dauer verkürzt werden (max. zu anfänglichen Trainingszwecken - siehe M.Grewe, wenn ich überhaupt nach der Methode arbeiten möchte), wenn ich später mit einem Signal arbeiten kann.


    Klar kann man das auch ohne Verkürzen der Leine machen, es geht dabei halt um die deutliche Signalwirkung dieses Rituals.
    Viele HH reden eh zu viel auf ihren Hund ein, da werden durch dieses Ritual mal die Worte rausgenommen und durch das sitzen neben dem Hundeführer etc. kann man auch recht schön etwas Ruhe in die Sache bringen und der Hund merkt ganz deutlich, aha, jetzt geht die Übung los.
    Grad bei Hunden die schon gelernt haben, ihrem Besitzer nicht so gut zuzuhören (eben weil der oft viel zu viel redet!) kann das sehr nützlich sein.
    Funktionieren kanns sicher auch ohne das!


    Mit meiner Hündin trainiere ich seit knapp zwei Jahren bei einer Canis-Trainerin. Die Leinenführigkeit haben wir dort natürlich auch ganz am Anfang gemacht. Im Alltag nehmen wir das nicht sehr viel her, da sie normalerweise sehr schön neben mir läuft. Sie darf dabei auch mal schnuppern oder so, ich will aber nicht dass sie die ganze Zeit mit der Nase auf dem Boden klebt und nicht mehr auf mich achtet.
    Ich denke dadurch dass wir recht viel mit der Leinenführigkeit nach Canis gearbeitet haben, ist sie jetzt im Normalfall auch ohne Ritual etc. ruhig und an mir orientiert. Die Leine ist also lang, sie nutzt die Länge aber selten mal aus.
    Die Leinenführigkeit nach Canis nehmen wir also ab und zu her, damit sie es nicht vergisst und manchmal eben in besonderen Situationen, wenn sie ohne diese Methode doch mal ziehen will oder so. Das ist dann auch schnell wieder vergessen.


    lg,
    Sanne

    Hi,


    Zitat

    Die Methode "bei Leinenzug stehen bleiben und warten bis sich die Leine lockert" (klassische Konditionierung) kann auf längere Dauer für beide Seiten doch recht frustrierend sein und bringt erfahrungsgemäß nur wenig Erfolg.


    Kannst du mal erklären, wo genau in der Stehenbleib-Methode klassische Konditionierung ist?


    Wo ist im ersten Fall der unbedingte Reiz+unbedingte Reaktion, wo der neutrale Reiz, der dann zum bedingten Reiz führt? Zur klassischen Konditionierung gehört doch auch, dass keine Kontrolle über die Reaktion vorliegt (wie eben z.B. die Pawlowschen Hunde mit dem Speichelfluss, sie hatten ja nicht unter Kontrolle dass sie irgendwann bei der Glocke angefangen haben zu speicheln).


    Aus meiner Sicht ist das doch beides operante Konditionierung, der Hund zeigt ein Verhalten, hier: an der Leine ziehen. Es folgt eine Konsequenz aus der Umwelt, hier: Mensch bleibt stehen oder dreht um. Der Hund lernt: das Verhalten lohnt sich nicht, da es eine mir unangenehme Konsequenz nach sich zieht: ich komme nicht weiter.


    Aber vielleicht steh ich grad total aufm Schlauch :???:


    Zitat

    Was die Kehrtwende betrifft (operante Konditionierung) sollte evtl. beachtet werden, diese nicht zuvor anzukündigen.
    Eine Kehrtwende sollte für den Vierbeiner unvorhersehbar sein, um seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Erst zu fortgeschrittenen Ausbildungsstand wird ein Signal eingeführt.... (ja/ nein Methode alias Michael Grewe).


    Hast du mal nen Link wo diese Methode erklärt wird?
    Ich kenne von Michael Grewe eigentlich nur eine Methode: die Leinenführigkeit nach CANIS.
    Hier beginnt man die Übung mit einem Ritual: der Hund macht sitz neben dem Hundehalter, die 3-fach verstellbare Leine wird auf ganz kurz umgehakt.
    Man geht los, Hund muss neben dem Hundeführer bleiben, darf nicht schnuppern etc. Läuft Hund nach vorne, gibt es einen Leinenimpuls und der Hundehalter dreht um.
    Ist die Übungseinheit zu Ende, wird die Leine wieder auf lang gehakt und der Hund gelobt.
    Während der Einheit wird der Hund nicht angeschaut, nicht angesprochen, nicht gelobt etc.
    Aber dass ein Signal eingeführt wird, kenne ich nicht. Finde das aber interessant, kannst du das mal erklären?


    Zitat

    Ich würde allerdings niemals darauf bestehen, dass mein Hund mich permanent anschaut - es geht hierbei (oder mir persönlich) nicht um eine perfekte Fußübung, sondern nur um ein vernünftiges "an meiner Seite laufen".
    Dabei ist meinem Hund durchaus gestattet, gelegentlich hier und da zu schnüffeln.


    Für mich sind anschauen und schnüffeln dürfen zwei Paar Schuhe. Es gibt durchaus mal Momente, da will ich gehen und Hund soll locker nebenher gehen und nicht schnüffeln etc. Anschauen muss mich Hund deswegen trotzdem nicht...


    Fibi2011: Du solltest definitiv mit deinem Hund Leinenführigkeit trainieren! Bei so einem Verhalten sollte man gar nicht erst warten bis es sich verfestigt hat sondern von Anfang an dran arbeiten, dass es sich der Hund gar nicht erst angewöhnt!


    lg,
    Sanne

    Hi,


    Also so klingt es mal nicht schlecht, aber übers Internet kann man das einfach nicht gut beurteilen.
    Ich denke auch, du musst dir das mal vor Ort anschauen! Entweder du machst eine Probestunde aus oder du schaust mal beim Gruppentraining zu.
    Und dann einfach auch nach Gefühl entscheiden: Kommst du mit ihr als Person gut klar, kannst du dich mit den Methoden identifizieren, erklärt sie gut etc.


    lg,
    Sanne

    Hi,


    Wie lange hast dus denn mit der Richtungswechsel-Methode schon probiert?


    So wie es klingt, machst du alles richtig! :gut:
    Du solltest dir halt ein bisschen überlegen, was du willst. Soll sie an der 2m-Leine einfach nur nicht ziehen, darf aber Seite wechseln, Schnüffeln etc. oder willst du, dass sie sozusagen bei Fuß neben dir geht, immer an der gleichen Seite und ohne Schnüffeln?
    Je nach Ziel müsstest du es dann eben ein bisschen unterschiedlich aufbauen.


    Leid tun muss sie dir nicht, warum auch? Tu dir lieber selbst Leid, so ein ziehender Hund ist total nervig (mein Jungspund muss es auch erst noch lernen :headbash: ). Du tust ihr ja nichts schlimmes mit dem Training an, ganz im Gegenteil, wenn sies mal gelernt hat, wird sie es sicher zu schätzen wissen, nicht mehr ziehen zu "müssen".


    Das mit dem Halsband finde ich nicht so schlimm, meine Hündin kann Geschirre auch nicht sonderlich leiden und trägt meistens HB. Der Hals des Hundes ist muskulös und kräftig, und es gibt sogar Tierphysiotherapeuten die der Meinung sind, dass Zug auf den Hals beim Hund viel weniger schlimm ist als die Kompression des Brustkorbs im Geschirr...


    lg,
    Sanne

    Hi,


    Meine Güte, worüber man sich so aufregen kann :roll:
    Ich bin auch manchmal ziemlich zerstreut und habe auch schon wichtige Dinge vergessen.


    Meinen Hund hab ich auch noch nie vergessen und ich denk auch nicht dass es mir so leicht passieren würde, aber ich finde es verständlich dass sowas in der Hektik des Alltags mal passieren kann.


    Ich finds natürlich super wie du gehandelt hast, du hast Verantwortung übernommen und dich um das Tier gekümmert :gut:


    Aber da das Wetter ja anscheinend einigermaßen ok war und die Frau den Hund ja dann auch wieder geholt hat, finde ich es jetzt nicht dramatisch.
    Und wahrscheinlich wars ihr einfach total peinlich, dass sie den Hund vergessen hat und da dann so viele Leute standen und ist deswegen so schnell weggewesen.


    lg,
    Sanne

    Hi,


    Oje, aus der Tötungsstation...


    Was weißt du denn über den Hund?
    - Kennt er andere Hunde, verträgt er sich mit anderen Hunden?
    - Kann er alleine bleiben?
    - Ist er stubenrein?
    - Hat er schonmal mit Menschen und in einer Wohnung/Haus gewohnt?


    Grad bei einem Hund aus der Tötungsstation/Tierheim ist die Vergangenheit ja oft unbekannt. Ob der Hund mit deiner Hündin auskommen könnte, kannst du ja noch testen. Aber wie er sich in der Wohnung benimmt, ob er alleine bleiben kann etc. ist häufig nicht bekannt.
    Bei so einem Hund kann es dir gut und gerne auch passieren, dass der während deiner Abwesenheit laut schreit/heult, Tapete von den Wänden reißt, Möbel kaputtbeißt, Sachen aus Regalen räumt etc. Überall pinkelt/kackt (aus Aufregung oder Protest) Genauso kann er auch völlig unkompliziert sein.


    Grad wenn er erwachsen ist und das Alleinebleiben nicht gelernt hat, kann es mehrere Monate dauern bis er das kann (und es erfordert seeeehr viel konsequentes Training, damit er es überhaupt lernt). Vielleicht lernt er es trotzdem nie.


    Dürftest du den Hund denn mit zur Arbeit nehmen?
    Auch bei dem Hund weißt du wahrscheinlich nicht, ob er Auto fahren kann und wie er sich dann in der Arbeit benimmt. Ich kenn z.B. einen Hund aus der Tötungsstation, der hat jedes Mal wenn er mit seinen Menschen raus gegangen ist laut angefangen zu schreien. Er war wohl ganz einfach überfordert mit der Situation.


    Für mich käme es also seeeeehr drauf an, ob du weißt wie der Hund drauf ist. Je nachdem wie er so ist, würde ich sogar sagen dass er evtl. gar nicht in dein Leben passt. Aus meiner Sicht kann ein Hund aus einer Tötungsstation/Tierheim unter Umständen in der ersten Zeit sehr viel Aufmerksamkeit brauchen und viel Arbeit machen. Da musst du dich ehrlich fragen, ob du das neben Arbeit und deinem anderen Hund überhaupt leisten kannst.


    Klar kann er vielleicht auch ganz unkompliziert sein, aber man sollte sich das halt mal überlegt haben.


    Ich finde es übrigens auch nicht schlimm, wenn man sich einen zweiten Hund anschafft, damit der erste nicht so allein ist. Es kann nur total schiefgehen, wenn z.B. der erste Hund nicht alleinebleiben kann und der zweite dann das nicht-alleinebleiben-können gleich vom ersten auch lernt.
    Oder z.B. wenn der Ersthund eigentlich den zweiten nicht so recht mag und dann zu Hause eher mehr gestresst ist als davor, sprich das Alleinesein dann eigentlich schlimmer für ihn wird.
    Oder wenn man den zweiten Hund als "Ausrede" nimmt, beide Hunde dann viel zu lang allein zu lassen, weil sie sich ja gegenseitig haben. Denn in der Zeit haben sie trotzdem keinen Auslauf, können keine Geschäfte erledigen etc.


    Wenn man sich den zweiten Hund also NUR als Gesellschaft für den ersten anschafft, kann es also sein dass man nachher schlechter dasteht als vorher und dann die doppelten Probleme hat.


    lg,
    Sanne