P.S.
In diesem Zusammenhang ist auch interessant, dass man bei HW sehr großen Wert darauf legt, dass sie nicht nach einer "Methode" arbeiten, sondern mit einem "System".
Innerhalb dieses Systems geltende Definitionen - z.B. von Begriffen wie "Spielen", "Gefühl", "Hilfsmittel", "selbsternannt" oder eben auch "Methode" - stimmen dann nicht unbedingt mit dem Verständnis derselben Begriffe von Menschen außerhalb des Systems überein.
Dieses trifft im Grunde auf jede Form der Kommunikation zu, ob zwischen Menschen verschiedener Sprachen, Kulturen, Überzeugungen - oder auch zwischen Hund und Mensch.
Voraussetzung für einen fruchtbaren Gedankenaustausch ist nun u.a. die Bereitschaft, sich darüber zu verständigen, was der jeweils andere unter den jeweils verwendeten Begriffen versteht.
Hieraus ergibt sich im idealen Fall eine gemeinsame Kommunikationsebene und ein konstruktiver Dialog.
Wenn allerdings in provokanter Weise (ob aus Ungeschick oder bewusst zu Werbezwecken) zwischen innerhalb eines abgeschlossenen Systems selbst definierten Begriffen unterschieden wird, welche außerhalb dieses Systems im allgemeinen als mehr oder weniger synonym verstanden werden, und diese dann sehr unterschiedlich eingesetzt bzw. bewertet werden, so entstehen beinahe zwangsläufig Missverständnisse.
Beispiel: Wenn man das Verhalten eines Hundes, welches weitläufig als "Spielen" bezeichnet wird, sowie dessen Motivation, anders definiert bzw. bewertet als das Spielen des Menschen (welches meiner Erfahrung nach ebenfalls dem Lernen, der Stärkung von Sozialbindungen und dem Ausleben von Trieben wie dem Bedürfnis nach Verteidigung von Ressourcen dient), so erscheint es jemand anderem ggf. als inkonsistent und unlogisch, wenn ihm gesagt wird, der Mensch spiele, der Hund aber nicht.
Mich persönlich hat das Leben gelehrt, dass auch der Mensch - nicht anders als der Hund - letztendlich triebgesteuert, ressourcenkontrollierend und egoistisch ist.
Was auch immer als altruistisches Verhalten wahrgenommen wird, dient letztendlich nur dem eigenen Zweck - auch wenn dieser nicht immer gleich erkennbar ist. Selbst wenn ich etwas für den anderen tue, damit er sich wohl fühlt, dann liegt dem die Motivation zugrunde, dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass ich mich selbst wohl fühle, wenn es dem anderen gut geht (oder ich zumindest den wahnhaften Eindruck habe, ich hätte dem anderen etwas Gutes getan *grins*). Und wenn ich zu jemand anderes Gunsten auf etwas verzichte, dann erhoffe ich mir damit einen anderen, ggf. zukünftigen Vorteil innerhalb der Sozialstruktur. Alles rein egoistisch. Nur ist der Hund da sehr viel direkter und ehrlicher, deshalb für uns Menschen leichter zu durchschauen.
Welcher Zoologe war das nochmal, welcher auf die Frage, wodurch sich der Mensch vom Tier unterscheide, zu antworten pflegte: "Nun, das kommt darauf an - von welchem Tier?"
;-)