Praktisch würden solche Ausreden wie Parasiten o.Ä. vielleicht helfen, aber das Problem liegt hier ja etwas tiefer.
Dieser Typ verhält sich inakzeptabel, sei es nun, weil er wirklich unschöne Hintergedanken hat, oder weil er einfach auf sozialer Ebene enorm ungeschickt ist - ich kenne auch zwei Menschen, eine Frau und einen Mann, die scheinbar kein Gefühl für persönliche Grenzen haben, weil die ihnen auch fehlen. Das aber, ohne irgendwie gefährlich zu sein.
Egal, was es aber ist, dieser Mann scheint dir wirklich Angst zu machen.
Und das musst du nicht hinnehmen, schon gar nicht vor dem Hintergrund, dass er ja auch ein Druckmittel gegen dich hätte. Das steht in keiner Relation zueinander - überlege zum Beispiel, dass nicht ein Mal die Polizei das Recht hat, einfach so, ohne begründeten Verdacht, in deine Wohnung einzudringen. Und diesem Menschen räumst du das ein, weil er ja erfinden könnte, dass dein Hund Ärger macht?
Ich verstehe deine Reaktion sehr gut, ich bin auch jemand, der bei Angst bevorzugt einfriert oder flüchtet und Konfrontationen scheut, aber du solltest wirklich lernen, offen deine Grenzen aufzuzeigen.
Das ist eine große Erleichterung und vor Allem, da ihr im selben Haus wohnt, für dich auch ein Gewinn an Lebensqualität. Irgendwann muss man das so oder so lernen und hier hast du einen guten Grund, anzufangen.
Es ist auch nichts Schlimmes dabei, dir erst Mal Unterstützung mitzunehmen.
Und wenn du diesen Typen dann triffst und er anstalten macht, deinen Hund anzufassen, sage doch einfach mal:
"Mein Hund möchte jetzt nicht angefasst werden, bitte lassen Sie das."
Reicht das nicht aus und er macht es trotzdem - ein energisches "Stop!" wirkt bei den allermeisten Menschen Wunder. Du musst ja nicht laut oder aggressiv werden, aber sei bestimmt.
Es hat nicht das Recht das zu tun und einen Grund ihn gewähren zu lassen hast du auch nicht. Es muss ja kein Streit daraus werden.
Um Ärger zu vermeiden muss man sich nicht automatisch alles gefallen lassen oder es jedem recht machen. Auch dabei kommt es auf das "Wie" an.
Du kannst dich ja mal ein wenig mit "gewaltfreier Kommunikation" auseinander setzen, der Name klingt blöd, aber es handelt sich dabei vor Allem um eine Methode, mit der man auch sehr emotionasgeladene und schwierige Konfliktsituationen durch geschickte Kommunikation friedlich ablaufen lassen kann, vor Allem, da man lernt, seine Wünsche und Sorgen ohne Vorwürfe und für den anderen verständlich zu vermitteln.
Ich drück dir jedenfalls die Daumen, du schaffst das!
Liebe Grüße