Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber möchte trotzdem meinen "Senf" dazu geben.
Unsere Zweithündin ist ein Mix aus Rumänien. Suckersüß, unsicher aber nicht überängstlich. Und trotzdem weiß ich ganz genau, dass erst wieder ein Hund aus dem Tierschutz bei mir einziehen wird wenn ich absolut keine Anforderungen mehr an einen Hund habe.
Flocke kam mit 7 Monaten frühkastriert zu uns. Sie vertrug sich mit jedem Hund und mit jedem Menschen. Allerdings war sie schon sehr eigenständig und wir arbeiten bis heute noch an der Bindung. Flocke wird nur aus der Hand gefüttert.
Bis sie ca. 2 Jahre alt war. Wir wissen nicht was passiert ist, aber irgendwie wurde dann alles anders: Kinder werden angebrummt, Erwachsene machen ihr keine Probleme.
Viel schlimmer ist, dass sie sich mit vielen Hündinnen auf einmal nicht mehr vertagen hat. Meine Ersthündin bekommt immer mal wieder die volle Breitseite ab wenn Flockes Erregungslevel hoch ist, wir bekommen das aber durch "Management" ganz gut in den Griff. Allerdings müssen wir jetzt einen Maulkorb besorgen, denn Flocke schnappt nicht einfach nur ein Bisschen um sich, nein, sie möchte verletzen und nachdem sie letztes Wochenende ohne offensichtlichen Grund die kleine Hündin einer Freundin gebissen hat ist nun Schicht im Schacht. Wir haben einen guten Trainer an der Hand, aber es dauert eben.
Was mir aber vor allem auffällt:
Ich bin basis-Trainerin in unserem Hundesportverein und wir bekommen immer wieder Leute in unsere Anfängergruppen, die einen Hund "Adoptiert" haben.
Und fast jedem muss ich zuerst dem Kopf waschen. Viele erzählen mir mit bebender Stimme und Tränen in den Augen, dass der arme kleine Schatz "aus der Tötung" kommt und deswegen besonders verwöhnt werden muss, dem geht es doch so schlecht.
"Aus der Tötung" ist mittlerweile ein Unwort für mich, denn diese Leute haben fast alle einen fett gefütterten, ungezogenen Frechdachs neben sich sitzen, der seine Leute voll im Griff hat, weswegen man jetzt Hilfe sucht. Und wenn ich denen dann erzähle, dass es dem Hund vielleicht einmal schlecht ging, er im Moment aber das Schlaraffenland auf Erden hat, sind viele tief beleidigt.
Mein Fazit: nach meinen Erlebnissen mit so einigen Auslandshunden (nicht mit allen) sieht bei mir als nächstes ein Rassehunde-Welpe ein. Ich möchte die ersten 16 Wochen nutzen können, ich möchte wenigsten ein Bisschen wissen was mich bei der Rasse erwartet.
Wenn ich dann älter bin und keine großen Anforderungen mehr habe, dann darf gerne wieder ein älterer Tierschutz-Hund einziehen. Aber der muss dann längere Zeit auf einer Pflegestell in D gewesen sein und darf auch gerne älter sein als 3 - 5 Jahre.