Ich lese hier schon von Anfang an mit, habe aber noch nichts geschrieben, mich nur leicht gefürchtet...
Aber zum Thema Vergleich Kosten Menschen-/Tiermedizin möchte ich doch mal was aus meinem langen Leben schreiben.
In den 1990er hatte ich einen Hund der Herzprobleme hatte. (Die damals nebenbei nur mit abhören diagnostiziert wurden).
Der Tierarzt verschrieb ihm, den damals heißesten Shit, ACE-Hemmer.
Eine Tablette kostet damals etwa 1 DM(ark), was für mich arme Studentin richtig Geld war.
Ein Bekannter dem ich das erzählte und der Pharmareferent war kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. In der Humanmedizin kosteten die identischem Tabletten damals wenige Pfennige...
Der Tierarzt meinte damals zu mir, ich könne ja versuchen die Humanpräparate zu bekommen. Er dürfte sie mir leider nicht verschreiben...
Schon damals hatte ich das dumpfe Gefühl das da ganz generell was schief läuft.
Es kann doch nicht sein, dass die Behandlung meines Hundes teurer ist als die Behandlung meines Kindes!
Nebenbei sehe ich auch den vermehrten Einsatz von Diagnostik sehr kritisch.
Ich habe das Gefühl, dass immer mehr gemacht wird um Diagnosen abzusichern. Da wird bei Magen Darm Problemen gleich geröntgt usw.
Wenn ich vergleiche was bei Tieren und Menschen gemacht wird.
Auch ich gehe mit meinem Hund bei Durchfall recht schnell zum TA. Bei mir selber noch lange nicht... nicht mal bei den Kindern bin ich so schnell los gelaufen...
Ich glaube dass dieses neue System der Tierkrankenkassen diesen Geräteeinsatz schwer befeuert.
Wer diese Geräte hat setzt sie auch ein um jedwede Unsicherheit aus der Welt zu schaffen. Und wenn die Versicherung sie bezahlt, umso besser.
Damit wird ein Standard geschaffen dem auch ich mich nicht mehr entziehen kann.
Ich weiß dass die alten Zeiten mitnichten die "guten" waren. Aber ich merke auch dass die Tierhaltung ein immer exklusiveres Vergnügen wird und die Menschen für die die Tiere wirklich wichtig sind, bald keine mehr halten können.
Nachtrag:
Als Maya vor der GOT-Erhöhung kastriert wurde habe ich 270 Euro bezahlt.
Keine Ahnung welche Narkose das war und wie genau der TA das gemacht hat.
Ich wusste aber dass er in weitem Umkreis die meisten Erfahrungen auf dem Gebiet hat, weil er auch für das örtliche Tierheim arbeitet und da viel kastriert.
Maya Wunde war nicht klein, aber sie hat nie einen Kragen, Body oder ähnliches gebraucht. Sie ist schon am nächsten Tag wieder aufs Sofa gesprungen und durfte das auch. Am 2. Tag wurde das Pflaster entfernt und alles blieb sogar offen. Nie ist sie daran gegangen.
Etwa ab dem 4. Tag hat sie sich ganz normal bewegt.
Ich( für mich!) habe entschieden, dass ich meinem Tierarzt da mehr vertraue, als so mancher Klinik mit aufwändigen Verfahren. Und wenn der sagt, dass der Weg zuende ist, dann ist er (für mich!) zuende.
Vielleicht hätte ich noch etwas mehr Leben rauspressen können bei meinen verstorbenen Tieren, aber sicher auch noch einiges Leiden.
Ich weiß dass die allermeisten hier eine andere Position haben, aber als bei Bodo die finale Entscheidung anstand hat mein Sohn den, für mich, entscheidenen Satz gesagt: "Lieber einen Tag zu früh, als einen Tag zu spät..."
Und nebenbei würde ich mich im Zweifelsfall nicht verschuden für eine etwaige Chance das Tier noch etwas länger zu haben.
Leiden muss verhindert werden, keine Frage, aber eine Zukunft muss auch gelebt werden können.