Hm, okay, ich versuche mal auf alles einzugehen.
Also Nacken greifen und Schnauzengriff, wie gesagt, ich möchte nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen. Es ging mir darum, ob es okay ist, wie wir es machen und ob es noch andere Dinge gibt. Ich wollte nicht, dass mir jemand sagt, keine Sorgen, in zwei Tagen ist es vorbei, sondern eine Information, wie lange das anhält (wenn man das zeitlich hätte eingrenzen können). Nur zur Info, nicht wann ich "erlöst" bin.
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irgendwie liest es für mich so, als ob der Welpe völlig "überdreht" ist.
Dann kann so eine Übersprungshandlung, wie das Schnappen nach jedem "Ding", entstehen.
Schläft Euer Welpe denn viel?
Nein, sie ist nicht völlig überdreht. Sie schläft auch noch viel. Es ist auch nicht so, dass sie permanent und immer nur am Schnappen ist. Es geht hier nur um die Situation, WENN sie es macht, wie man das am besten unterbindet bzw. etwas macht, damit man es langfristig unterbinden kann.
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Und das NEIN sollte man wirklich in aller Ruhe, und ohne Druck / Streß lernen.
Es bring nichts, wenn man das Wort, welches noch nicht bekannt ist, oder erst am Anfang der Lernphase und somit noch nicht verstanden wurde, ständig sagt.
Hier verstehe ich nicht, wie man "Nein" beibringt. Nein wendet man doch in solchen Situationen an, die man unterbinden möchte. Wann soll ich "Nein" beibringen, wenn nicht in besagten Situationen
Ständig gesagt wird "Nein" nicht. Eben dann, wenn sie schnappt. Auch wenn sie jung ist, sie reagiert zwar noch nicht, wie ein Hund, bei dem das Kommando 1:1 sitzt, aber sie weiß schon, dass "Nein" ein Abbruch ist. Zumindest setzt sie das schon relativ oft um. Sie kann auch "Sitz" schon. Dazu hab ich ihr dreimal ein Leckerchen reingeschoben, als sie saß, hab das Kommando dabei gesagt und Handzeichen gegeben. Angefangen hat es aber eher mit einem Scherz "Guck mal was der Hund schon alles kann, höhö " ohne zu erwarten, dass sie es macht. Danach hab ich das seit ca. 4 Tagen ungefähr drei mal am Tag gübt. Jeweils zwei, drei Mal und dann war wieder gut. Beim Halsband anlegen wird auch erst "Sitz" gemacht und das klappt ganz gut.
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Wenn der Welpe mal nach Deinen Beinen schnappen sollte, während Du gehst, bringt Dir das "sture Weitergehen" nicht wirklich was. Im Gegenteil, das ist doch ein "tolles Spiel".
Also "spielt" Dein Welpe weiter, obwohl Du eigentlich willst, daß er es nicht macht.
Für ihn muß Dein Weitergehen wie eine Aufforderung erscheinen. Er weiß ja noch nicht, daß es "falsch" ist. Bleib stehen. Hört er auf, kannst Du ihn belohnen.
Meinst Du, daß Du seine Aufmerksamkeit hast, dann sag (wenn der Hund das Wort tatsächlich kennen sollte) ganz ruhig, ohne laut zu werden, Dein NEIN.
Das macht für mich irgendwie keinen Sinn. Erstens lernt der Hund dadurch meiner Meinung nach nur, dass er aufhören muss, wenn ich stehen bleibe, oder nicht? Wenn er dann aufhört und ich ihn lobe, was verbindet er dann damit? Dass ich stehen bleiben muss und er dann aufhört`? Oder dass er das generell nicht machen soll? Und was bringt das "Nein", nachdem ich sie gelobt habe. Ich schaff das niemals in zwei Sekunden, dass der Hund gelobt wird und dann ein "Nein" bekommt. Und versteht der Hund dann nicht das "Nein" für´s Aufhören?
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Wenn Du anfängst, den Hund "wegzuschubsen", weil der einfach keine Ruhe geben kann, kann dies beim Hund auch wie eine Spielaufforderung rüber kommen. Schau Dir mal Welpen beim Spielen an. Manche spielen so ruppig, indem sie andere anspringen. So geht das dann zwischen den Welpen oft weiter.
So ähnlich muß dem Hund das auch mit Deiner Hand vorkommen.
Klar, daß ein NEIN da nicht funktionieren kann.
Auf der einen Seite "spielst" Du ja mit ihm, und "forderst" ihn ständig auf, und auf der anderen Seite sagst Du NEIN.
Was meinst Du, was mehr Gewicht hat?
Gemeinsam mit seinem Menschen "weiter spielen", oder doch lieber aufhören?
Sie wird nicht weggeschubst. Die Hand wird dazwischen geschoben. So dass sie zwangsläuft los lassen muss. Das passiert so, als wenn ich mir die Hose glatt streiche, nicht so, dass der Hund zur Seite fliegt. Ich bin der Meinung, dass ein Hund sehr wohl mehr zu deuten weiß, als meine Hand. Der Ton und die Mimik sind für den Hund doch auch entscheidend. Und es gibt schon einen Unterschied, wenn ich mit ihr spiele oder ihr Grenzen setze. Und darauf lege ich das Gewicht, was sie lernen muss.
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Sorg einfach dafür, daß der Welpe nicht in der Nähe ist, wenn sich Deine Kinder an- oder ausziehen. Bewegende Teile üben immer einen Reiz auf den Welpen aus. Gib ihm lieber zu der Zeit andere Beschäftigung. Laß ihn doch eine Papprolle vom Klopapier zerfetzen, während Ihr grad mit was anderem beschäftigt seid.
Dann haben beide Parteien ihre Ruhe und "was zu tun".
Das ist nicht machbar. Das Schnappen passiert nicht während des Anziehens, sondern wenn sie ihre fünf Minuten hat, sobald sich irgendwer irgendwohin bewegt. Da hilft auch keine andere Beschäftigung. Sie beschäftigt sich mit ihrem Spielzeug, aber in dem Moment wo sie schnappt, ist halt schnappen angesagt und nicht der Kauknochen, der Spielknoten oder ähnliches.
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Das klingt doch alles ganz normal.
"Nein", ist wie alles andere auch ein Kommando, was der Hund erst langsam lernen muss. Wir Menschen schwatzen ja so viel, da muss man erst Mal rausfiltern lernen, was nun wichtig ist - und warum
Dass das Normal ist, wusste ich. Keine Sorge, ich mache kein Problem aus einer Normalität. Natürlich muss sie "Nein" erst lernen. Deswegen wenden wir es ja an. Wir verlangen nicht, dass es sofort funktioniert. Das hatte ich glaub ich schon geschrieben und ich hoffe, dass es auch so ankommt.
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Wie lange die Schnappphase noch dauert, kann euch keiner vorraussagen, vor Allem, da euer Welpe ja noch wirklich sehr sehr jung ist.
Ok, damit kann ich was anfangen. Es hätte ja auch sein können, dass man sagen kann, bei richtiger Umsetzung hört das Schnappen in der Regel im Alter XY auf. Wie bei der Stubenreinheit, wo man sagt ungefähr mit 4 - 5 Monaten bei dem einen eher, bei dem anderen später. Darum ging es mir. Wenn man das nicht voraussagen kann, dann ist das so.
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Holzlaufstall aufstellen. Beissfestes Spielzeug rein.
Bei Welpenwahnsinn Hund packen und in Laufstall befördern. Ignorieren bis Ruhe ist.
Okay. Holzlaufstall ist jetzt nicht vorhanden, wird auch nicht extra angeschafft. Aber sie hat eben ihre "Ecke". Dort hat sie einen Zugang von ca. 20 cm breite, der Rest ist durch Wand und Sofa "sichtgeschützt".
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Du kannst davon ausgehen das der Welpe dein "Nein" genauso umsetzen kann wie ein 6 Monate altes Baby. Also gar nicht. Bis das gelernt ist und auf das eigene Handeln übertragbar ist dauert es halt. Geht dafür in Wochenschritten und nicht wie bei Kindern in Jahrzehnten.
In die Ecke gehen kann man auch nicht von einem Welpen/Baby erwarten. Du erwartest doch auch nicht von deinem Windelzwerg das er stillsitzen kann, oder??
Hm, ich sage es nochmal. Wir erwarten nicht, dass sie die Kommandos kann. Aber wenn ich sie nicht nennen darf, wie soll der Hund das lernen? Ich finde den Vergleich zwischen Baby und Welpe etwas zu weit her geholt. Von der Selbstständigkeit her, ist eine Welpe nicht mit einem 6-Monate alten Baby vergleichbar. Aber selbst wenn ich da 2 - 3 Monate drauf packe, dann ist ein Baby sehr wohl in der Lage zu lernen und bekommt auch seine Grenzen gesetzt. Ich habe meinen Kindern im Krabbelalter zumindest schon beigebracht, dass man in keine Steckdosen fast und das Schränke nicht zum Spaß ausgeräumt werden. Natürlich hat das auch nicht von heute auf Morgen geklappt. Aber dass man nicht in die Steckdose fast, wurde von Anfang an klar gemacht.
Was ist der Unterschied zwischen dem Laufstall und ihrem Körbchen? In ihrem Körbchen hat sie keine Sicht nach außen. Dort kommt sie zur Ruhe, dort schläft sie auch und dort ist auch ihr Spielzeug. Die Reize sind minimiert. Und ich schicke sie nicht weg. Wenn ich auf dem Sofa sitze, ist es kein Unterschied, ob sie rechts neben mir sitzt oder links neben mir "wo dann ihre Ecke ist". Nur dass sie da auf ihrem Platz ist. Ich bin nicht weiter entfernt als vorher. Und wenn sie in die Ecke gesetzt wird, gehe ich nicht weg, sondern ich setze mich immer für 1 - 2 Minuten daneben. Und wenn sie ruhig ist, wird sie auch wieder gekrault. Aber so bekomme ich sie "runter". Und sie ist trotzdem nicht alleine gelassen.
Das mit der Decke finde ich eine gute Idee, das werde ich mal ausprobieren und umsetzen!
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Laß sie erst mal richtig ankommen - sie ist frisch von Mami und Geschwister weg; ein "Nein" kennt sie noch nicht wirklich; alles ist neu und aufregend.
Ja, wir haben sie erst knapp zwei Wochen. Sie darf auch ankommen und sie ist jung. Aber ich halte nichts davon einen "Welpenschutz" zu gewähren. Das hört sich brutaler an, als es ist. Es gibt einfach Regeln, an die muss sie sich halten lernen. Und das von Anfang an. Es nützt mir nicht, wenn ihr jetzt erlaube die Teppichecke zu zerfetzen, weil sie gerade erst eingezogen ist und in drei Wochen fange ich an ihr zu erklären "Nö, ab jetzt doch nicht mehr". Ich erwarte nicht, dass sie sofort alles umsetzt. Aber sie soll sofort wissen, dass das nicht okay ist. Wir stehen auch nicht permanent hinter dem Hund und maßregeln sie. Bei der Teppichecke haben wir es so gemacht, dass wir gesagt haben "nein" und sobald sie aufgehört hat, haben wir mit dem Spielzeug gewedelt und haben aktiv mit ihr gespielt und sie dann auch damit alleine spielen lassen.
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Wenn sie zwickt - AU sagen, laut und deutlich. Spiel/Kraulen abbrechen!
Hier verstehe ich den Unterschied nicht. "Nein" soll man nicht laut und deutlich sagen, weil es als anbellen verstanden wird. Au geht aber? Bringt aber nichts. Ich bleibe da auch beim "Nein". Spielen und Kraulen abbrechen geht halt nur, wenn das auch der Auslöser war. Wenn ich am Kochen bin und in der Küche hin und her gehe, dann habe ich ja nicht mit ihr gespielt. Und dann kann ich auch nicht permanent mit ihr "diskutieren". Dann wird "Nein" gesagt und wenn das nichts nützt, dann ist halt wieder Ecke angesagt. Wenn wir spielen und kraulen, dann sagen wir "fertig", wenn wir das Spiel unterbrechen. Das nützt zwar fast noch gar nichts, aber irgendwann wird sie es verstehen und die Verknüpfung kommt automatisch (meiner Meinung nach), als wenn wir das speziell lernen.
Ich hoffe ihr seht das nicht so, dass ich eure Vorschläge jetzt alle wegschlage. Es ist nur manchmal einfacher gesagt, als umgesetzt. Und ich sehe das schon so, dass wir uns einer "Welpe" anpassen müssen, was wir auch sehr gerne machen, die Entscheidung für eine Welpe war ja bewusst, die Welpe aber auch die Umstände hier lernen muss. Hier leben Kinder. Die bleiben eben nicht stehen, wenn Kleincora da in der Wade hängt. Die Quieken auch, weil es denen wirklich weh tut und sie hört dadurch nicht auf. Dann wird halt wieder "Nein" gesagt. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass wir nicht immer einfach nur "Nein" sagen, wir versuchen schon sie zu animieren mit ihrem Spielzeug zu spielen. Nur halt nicht immer. Wobei ich heute mal in den Fressnapf wollte, um einen Kong zu holen. Das ist mein absoluter Favorit für Ablenkmanöver.
Ich möchte auch anmerken, dass sie nicht permanent in ihr Körbchen gesetzt wird. Es kommt ja schon vor, dass sie auf "nein" reagiert. Dann ist auch gut. Die Ecke wird in dem Moment eingesetzt, wenn sie überdreht ist und ansonsten nicht mehr aus der Situation geholt werden kann. Und es geht hier immer nur darum, wenn die Situation eintritt. Es ist nicht permanent so. Ganz oft ist sie auch einfach lieb und kuschelig.
Was allerdings auch hilft (fällt mir gerade ein) ist Kommandos lernen. Nicht, wenn sie schon überdreht ist, aber als Ablenkung, Leckerchen in die Hand, 2-3 Mal Sitz machen lassen, jeweils belohnen und zum Schluss als Belohnung das Spielzeug reichen. (Sitz ist das einzige Kommando bisher, ich habe keinen Wunderhund, falls es sich so liest )
Ich hatte gar nicht vor mit ihr "Sitz" zu üben. Es war mehr so ein Scherz. So als wenn man einem Neugeborenen sagt "Sag mal Paaaapaaaa!". Kein Mensch erwartet, dass das Baby inne hält und dann "Paaaapaaa" sagt. So war es da auch. Ich hab es halt nur direkt so gemacht, wie ich es beim üben gemacht hätte. Handzeichen, Leckerchen "sitz". Und sie hat Sitz gemacht. Vorher hatte ich zwischendurch mal, wenn sie zufällig saß ein Leckerchen gegeben und "sitz" gesagt und das per Stimme und Streicheln als toll beurteilt.