Hallo! (Warnung, es folgt ein Roman )
Hört sich für mich nach dem an, was man umgangssprachlich unter "Futterneid" versteht.
Eine Hausleine zu nutzen, um ihn beim Schlingen zu unterbrechen? Möglich, dass das funktioniert. Wahrscheinlicher ist es aber, dass er dann erst recht ausflippt, denn wenn Du ihn vom Futter "wegziehst", hat er ja noch mehr einen Grund, es zu verteidigen.
Als Rangordnungsproblem stellt sich das aus meiner Sicht nicht unbedingt da. Wer schon einmal eine Fütterung im Tierheim erlebt hat, der weiss, dass dort die meisten Hunde ihr Futter runterschlingen, einfach, weil vermeintliche Konkurrenz in der Nähe ist.
Meine beiden Hündinnen füttere ich grundsätzlich getrennt. Jede hat ihren Platz, wo sie von der anderen nicht gestört wird und kann dort in Ruhe fressen. Keine Angst ums Futter = kein Streit ums selbige.
Das mit dem Schnappen, wenn Du ihn irgendwo wegziehst, kann unter Umständen mit Deinem "Auftreten" zusammen hängen. Angenommen, Du zeigst, dass Du wütend bist, schimpfst "Nein" und greifst dann nach ihm. Kann gut sein, dass er das als "Anknurren und Schnappen" von Deiner Seite aus interpretiert und es dann für angebracht hält, sich zu verteidigen. Hier ist mein Tip: Bewaffne Dich mit Leckerlis. Erwisch ihn auf frischer Tat, gib ihm ein "Nein" und lenk dann seine Aufmerksamkeit auf Dich, indem Du ihm das Leckerli zeigst, ihn rufst und Dich interessant machst. Wenn er kommt, belohnen, loben....
So passiert alles auf freiwilliger Basis. Dein Hund "will" zu Dir kommen (statt verbotene Früchte zu ernten), denn er bekommt ja eine Belohnung. Er "wird" nicht gegen seinen Willen irgendwo weggezogen. Wenn Du die leeren Näpfe wegstellst, das Gleiche von vorne. Leckerli anbieten und als "Tauschgeschäft" Napf einkassieren.
Könnte hier endlos weiter klug...n, (schäm). Vielleicht informierst Du Dich mal über Calming Signals (körpersprachliche Äusserungen, die Hunde zeigen, um Konflikte zu entschärfen, grob übersetzt). Seitliches Abwenden, Gähnen, einen Bogen gehen sind ein Paar davon. Diese kann man selber auch bewußt einsetzen, um Konflikten vorzubeugen oder sie zu entschärfen. Bsp.: Dein Hund will schnappen, Du drehst Dich seitlich weg und gähnst theatralisch. Hört sich bekloppt an, wirkt aber.
So, jetzt ist aber genug. Liebe Grüße und viel Erfolg !
Wau!, Susi und Kessy