Beiträge von Labbifan78

    Wow, vielen Dank für Eure tollen Antworten!


    Habe mich mal belesen und Videos geguckt zum Vestibular-Syndrom. Von der Bewegung her kommt das ziemlich genau hin. Nur war es (bisher) halt nur ein Mal kurz und er ist auch nicht gefallen. Alle anderen Symptome hat er allerdings nicht. Also kein Augenzucken, im Moment/letzte paar Tage keine Übelkeit und wieder ganz normale Bewegungen. Er springt z.B. aus dem Körbchen auf wie ein junges Reh, wenn ich Richtung Küche gehe... :D


    Es beruhigt mich auch schon mal, dass Ihr nicht gleich von einer MRT-Diagnostik ausgeht. Wie gesagt, das ist einfach super gefährlich für so eine Kurznase. Dem TA ist das aber im Zweifel egal, weil "muss" ja sein (also für sein Portemonnaie). Nein, ich bin nicht zufrieden mit dem TA, aber ich kann nicht wechseln, weil es nur ein "Adoptivhund" ist und der Besitzer (mein Mann) schwört eben auf diesen TA. Ich verstehe es nicht! :verzweifelt:


    Epilepsie vermute ich aufgrund der Symptomatik nicht. Er hat sich nicht verkrampft und ist auch nicht am Boden gelegen. Er ist nur getaumelt und bei Ansprache war er wieder da.
    Bullys haben es oft "mit den Ohren". Logisch mit den Tellern auf dem Kopf. Die fangen alles ein. Allerdings gehört er hier zu den empfindlichen Zeitgenossen. Bedeutet, er kratzt und fummelt sofort, wenn sich Dreck oder was drin befindet. Somit hat er sehr gepflegte Ohren, weil regelmäßig medizinisch (Canosept) gereinigt und überprüft. TA ist damit auch immer sehr zufrieden. Da er nicht kratzt, fummelt oder schüttelt, schließe ich ein bullytypisches Ohrproblem auch aus.
    Eine Entzündung ohne Fieber...? Ich weiß, die gibt's. Hm...
    Unterzuckerung schließe ich auch aus, weil er es gewohnt ist, ungefrühstückt selbst lange Märsche (4-6 KM) zu gehen. An warmen Tagen wird die Nachmittagsrunde auf den Morgen gelegt, weil er sehr hitzeempfindlich ist. Deswegen kann ich mir das nach 15 Minuten ruhiges Tempo echt nicht vorstellen. Es ist aber die Diagnose, die mir am besten gefällt! ;)


    Besitzer sagt, wir warten ab und beobachten. Angesichts der Kleine sich total normal verhält, gehe ich mit der Entscheidung erst mal mit. Wenn sich irgendwas wieder einstellt über das WE (Übelkeit, Erbrechen, Taumeln), dann ist tatsächlich mal ein großes Blutbild dran. Das werde ich dann einfach machen, Mann hin oder her.


    Vielen lieben Dank Euch - und wenn noch jemand eine Idee/Erfahrung hat, gern her damit.


    Viele Grüße
    Labbifan

    Hallo liebe Mithundehalter,


    bevor ich Mitmensch und -tier verrückt mache, wende ich mich erst mal lieber an Euch und Eure Erfahrung. Ich hoffe, Ihr könnt mir weiterhelfen. Also Folgendes:


    Ich habe eine Französische Bulldogge:
    - 8 Jahre
    - kastrierter Rüde
    - Freiatmer (was bei der Rasse im Optimum möglich ist)
    - gesund, komplett geimpft, erst vor einigen Wochen entwurmt, sportlich, prima in Form
    - Fell und Augen glänzen schön, Schleimhäute haben gute Farbe


    Aber:
    - in letzter Zeit häufiger mal Magenprobleme (mit übergeben, aber nur 1x Durchfall)
    - daher letzte Woche einen Tag komplett fasten, danach mehrere Tage Reis mit gekochtem Hühnchen
    - inzwischen wieder normales Futter (3x täglich 45g Bosch Sensitive (Trockenfutter Lamm/Reis) mit einem Teelöffel körnigem Frischkäse). Verträgt er wieder gut und bekommt er auch seit Jahren in der Form.
    - hatte vor kurzem (keine Woche her) drei Zecken. Habe sie spät entdeckt, waren schon voll gesogen. Zecken sind mit Zange anständig entfernt worden.
    - niest in letzter Zeit etwas häufiger als sonst


    Was ist nun passiert:
    Ich war auf der Morgenrunde, Hund war nüchtern (habe Respekt vor Magendrehung, weswegen er immer nach den Runden bekommt). Wir sind bereits eine Weile unterwegs (ca. 15 Minuten), er wie immer morgens faul, aber normal alles gemacht. Auf einmal kippt er ohne Grund seitlich weg, ist dabei aber bei vollem Bewusstsein. Es war auch kein klassisches Wegkippen. Es sah mehr so aus, als würde er von einer heftigen Windböe erfasst und seitlich weggedrängt. Habt Ihr ne Vorstellung? So "Schlagseite" halt. Er hatte dabei keine Kontrolle über seine Bewegungen. Als ich ihn ansprach jedoch, kam er aus diesem Verhalten sofort raus und lief geradeaus auf mich zu. Er ist dann auch ganz normal nach Hause gelaufen, dort gegessen, getrunken und liegt jetzt relaxed im Körbchen. Also alles wie immer.


    Bin jetzt ratlos. Eigentlich würde ich ihn einpacken und zum TA, aber vielleicht gibt es ja eine Erklärung, BEVOR sich der TA mit Röntgen, MRT und hassenichgesehen die Taschen voll macht und am Ende schlimmstenfalls doch kein Ergebnis rauskommt. Zumal MRT in Narkose sein muss und das ist bei Bullys bekanntermaßen wenig ratsam. Mit anderen Worten, ich würde dem Hund diese sehr anstrengende und nervenaufreibende Totaldiagnostik gerne ersparen. Das ist bei uns Menschen ja schon ätzend, aber wir wissen zumindest, warum. Der Hund weiß nicht, weswegen ihm das alles angetan wird...


    Danke für's Lesen!


    Viele Grüße
    Der Labbifan, der zufällig zum Bully gekommen ist

    Zunächst zu Dir, Staffy: Ich musste schon grinsen, dass Du mir zutraust, Hundetrainerin zu sein. :D
    Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich da wohl was falsch verstanden habe. Ich dachte, das hier sei ein Forum, wo man seine Erfahrungen austauscht. Und ich finde es schon fast schade, dass andere das hier nicht tun. Wenn man eine Empfehlung abgibt, dann ist es doch sinnvoll zu sagen, warum und wieso man das tut - zumal Michael ein ähnliches Problem mit seinem Hund zu haben scheint. Okay, mag sein, dass nur ich das so sehe.


    Alles in Allem bin ich einfach nur glücklich, dass ich die für Paul und mich passende Trainerin gefunden habe.


    So, Michael, was wurde gemacht: Ich sollte a) erstmal nichts machen, wenn ein Hund kommt, b) mich entspannen (ja nee, is klar! :lol: ) und c) die Leine dann nicht anziehen. Du kannst Dir vorstellen, dass allein das ein Haufen Arbeit war... Wollte er doch loslegen und hat fixiert, hab ich ihn von oben mit Wasser angespritzt, der ihn vollkommen irritierte. Fand er doof! :( :
    Das war Arbeit an meiner "Chef-Rolle", wie ich es nenne. Klare Ansagen waren die Devise. Außerdem wurde mein Blick für Paul und andere Hunde geschärft, damit ich weiß, wann Eingreifen sinnvoll ist und wann nicht. Das bedeutet im Klartext, dass ich erkennen musste, dass er losgeht, bevor er überhaupt losgeht. Ist schwierig zu erklären, sowas, man muss es erleben und den eigenen Hund gut kennen. Schrittweise "Konfrontation" mit anderen Rüden war natürlich auch ein großer Bestandteil des Trainings. *schwitz*


    Jedenfalls legte Paul bald seine unbändige Aggression Rüden gegenüber ab. Ich bilde mir ein, dass ich und auch mein Mann gute "Chefs" geworden sind und Paul uns einfach viel mehr vertraut als vorher.

    Mein Tipp ist Bellos Best (http://www.bellosbest.de) in Neuss. Die Inhaberin heißt Sabine Hulsebosch und Paul hat sie von Beginn an geliebt. Sie hat als Gassiservice angefangen und war oft in der Presse. So bin ich auch auf sie aufmerksam geworden. Ich habe mich wirklich gefragt, wie sie es schafft, ein ganzes Rudel freilaufender Hunde aller Rassen zu handeln, wo ich das nicht mal mit (m)einem Hund schaffe.


    Naja, ich nenne sie Hundeflüsterin. Sie hat es einfach drauf. Sowas ist eine Gabe, die man eben hat oder nicht. Von daher hat es mich jetzt auch nicht wirklich gewundert, dass Paule sich gleich als fast (!) anderer Hund zeigte, wenn Sabine in der Nähe war. Die Frage war also nur, wird Paule letztlich auch ohne Sabine nett zu anderen Hunden, besonders Rüden, sein? Meine Problematik scheint Deiner also ähnlich zu sein.


    Jedenfalls war mein Paul, ein inzwischen 5 Jahre alter Labrador-Mix, nicht mehr zu halten, wenn er einen Rüden sah. Es fing an, als er so ungefähr 3 Jahre alt wurde. Es war wirklich furchtbar! Ich musste ihn wirklich immer kurz halten, um ihn im Zweifel im Griff zu haben, denn sein Antritt war so stark, dass er mir in einem unaufmerksamen Moment die Leine aus der Hand riss und ich sowohl Angst um ihn wie auch den anderen Hund hatte (je nach Größenverhältnis). Ich hatte wirklich keinen Spaß mehr an Spaziergängen und Paul auch nicht. Schön immer langsames Schritttempo, der arme Kerl konnte sich nie mal austoben, was sich dann natürlich auch in seinem restlichen Verhalten zeigte. Futter reduziert, damit er weniger Energie hat, dann den Tipp bekommen, ihn doch kastrieren zu lassen.
    Das erschien mir logisch, ist schließlich bei Hengsten auch so, dass sie dann ruhiger werden. Vom Alter her, dachte ich mir, ist es vielleicht grenzwertig. Jedenfalls legen Hengste ihr Verhalten auch nicht ab, wenn sie zu spät gelegt werden. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und Zuchtambitionen hegte ich nun wirklich nicht. (mit einem Mix, haha!)


    Kastration hat jedenfalls null geholfen. Nachdem er sich erholt hatte, war alles beim Alten und so ein junger Kerl kann doch so nicht weiterleben. Er tat mir leid und ich mir selbst auch. Bei meinem Mann verhielt er sich übrigens nicht anders, der hat nur mehr Kraft, ihn in die Schranken zu weisen. Vollkommen unentspannt war aber auch er, wenn er mit Paul rausging. Ergo, so geht es nicht weiter!


    Was machen? Ich glaubte nicht wirklich an Tierpsychologie-Hundeschulen-Trainer-Hokuspokus. Was sollen sie schon machen und selbst wenn der Hund sich bei ihnen anständig verhält, so macht der das doch bei mir noch lange nicht! Und selbst wenn, dann hält das vielleicht mal drei Wochen.
    Aber in der Not frisst der Teufel fliegen und ich fand die Bilder, die ich im WDR von und mit Sabine sah, schon echt beeindruckend. Eingeblendet wurde immer Bellos Best, was ich mir merken konnte - im Gegensatz zu ihrem Nachnamen. ;) Jedenfalls blieb Bellos Best im Kopf und irgendwann, nachdem Paul sich wieder losgerissen hatte, war das Maß voll und ich googelte Bellos Best. Siehe da, ich fand sie, ich rief sie an, beschrieb ihr mein Problem und fragte, ob sie mir helfen könne, wenn sie doch "nur" einen Gassiservice habe. Selbstverständlich würde sie mir helfen wollen. Derzeit sei das Hauptgeschäft Gassiservice, aber sie baue Bellos Best ohnehin zur Hundeschule aus, mache ein entsprechendes Tierpsychologiestudium (das ist inzwischen abgeschlossen) und sie wolle sich Paul gerne mal ansehen. Dann erst könne sie einschätzen, ob, wie und was wir machen können. Wie ich neulich auf ihrer Website sah, hat sie Bellos Best wohl inzwischen komplett zur Hundeschule umfunktioniert. Der Erfolg scheint ihr also inzwischen Recht zu geben. Das freut mich total!


    Wir machten einen Termin und wie Paul reagierte, beschrieb ich ja schon. Das machte mich ja nur noch skeptischer und irgendwie glaubte ich auch nicht mehr an Paul. Wir besprachen das Finanzielle und ich dachte, das kostet mich ein verdammtes Vermögen ohne Aussicht auf langfristigen Erfolg. Aber was sollte ich machen? So weitergehen konnte es jedenfalls nicht und deswegen sch... auf das verdammte Vermögen!


    Nix Vermögen! Sabine brauchte ganze drei (in Zahl: 3!) Trainingsstunden und er war entspannt leinenführig. :gott: Kamen Rüden vorbei, guckte er, aber hey, er guckte nur noch! Ich war so wahnsinnig stolz auf meinen Paule! Und so wahnsinnig glücklich! Ich hatte wieder Hoffnung für ihn und mich.
    Sabine erklärte mir, wie ich und auch mein Mann sich zu verhalten haben, um das langfristig und auch ohne sie zu erhalten, formulierte das als ständigen Reminder auch schriftlich aus. Das wurde meine Bibel und ich hielt mich strikt daran. Und es wurde immer besser und besser mit Paul.


    Mein Paule heute, ein Jahr später: Ich lasse ihn frei laufen! Wirklich! Es ist unfassbar und ich brauchte auch keine weiteren Stunden bei Bellos Best. Ich habe mich nur strikt an meine Bellos Best-Bibel gehalten.
    Kommt ein Rüde, geht er freundlich in seine Richtung. Schon fast langsam, schnüffelt erstmal nett, als würde er sich vorstellen, wedelt freudig mit der Rute und dann, wenn der andere Rüde dazu Lust hat, wird getobt, dass das Gras fliegt - aber immer total freundlich.


    Unsere Freunde und Bekannten glauben immer noch nicht, was sie sehen. Und ich irgendwie auch nicht. Aber es ist so!


    Kleine, andere Maröttchen hat Paul natürlich immer noch. Er hat ja keine Gehirnwäsche bekommen. Aber sollte eine Marotte wieder zu einem wirklichen Problem werden, weiß ich jetzt zumindest, wo ich anrufen muss - bei Bellos Best, bei Sabine - Paules bester Freundin. :gut:


    Wie sehr einen das beruhigt und entspannt macht im Umgang mit seinem Hund, kannst Du Dir sicher vorstellen. ;)