Beiträge von Nabuko

    Kennst du die lustigen Studien, die besagen, dass ein Glas Rotwein am Tag durchaus gesundheitsfördernd wirken kann? Nein, keine Sorge, ich suggeriere hier keinen solchen Effekt bei Zucker. Kleine Mengen an Zucker sind für das Wohlbefinden des Tieres genau eines: viel egaler als viele andere Faktoren.


    Ich muss gleich zum Flughafen, also verbschiede ich mich noch mit einer kurzen Geschichte zu gutem Futter. Ich habe mich letztens im Park mit einer Dame unterhalten, die mir von ihrem Dosenfutter mit über 90% Fleischanteil erzählt hat. Das wäre so super, dass sie nichts anderes mehr verfüttert, und auch frei von den ganzen Zusätzen. Zwar sehr teuer, aber irgendetwas ist ja schließlich immer. Also habe ich mir mal deren Internet-Präsenz angeguckt. Siehe da, geworben wurde mit "90% Frischfleischanteil". ;) Von den restlichen Inhalten erzähle ich lieber nichts.

    Was genau soll mir nicht klar sein? Dass Insulin ein Stoff ist, mit dem die Tryptophan-Durchlässigkeit an der Blut-Hirn-Schrank gesteuert wird? Dass Zucker einen Einfluss auf Blutzuckerspiegel und damit die Serotoninsynthese haben soll? Dass Serotonin eine anti-depressive Wirkung hat? Dass sich so, durch Zucker (und das restliche Futter), recht gezielt die Serotoninsynthese steuern lässt, und sich somit Stimmungsschwankungen bei Mensch und Tier generieren lassen? Dass sich diesen in Form von aggressivem Verhalten äußern können?


    Das klingt jetzt alles nicht gerade nach Rocket Science.


    [quote]Aber erklär du mir bitte mal, was denn Deiner Meinung nach der Zucker im Hundefutter soll bwz. welche wirkung er im Hund erzielen soll.[\quote]


    Die Wirkung, die Zucker so wie von der Industrie eingesetzt im Futter erzielen soll ist folgende: Zucker dient als Lock-, Geschmacks- und Suchtstoff. Mit allen Implikationen. Auch das schrieb ich schon; vor einer ganzen Weile.


    @Bommelsam1962: Es kommt, wie so häufig, auf die Dosierung an.

    Zitat

    demnach wäre Zucker also doch schlecht, weil man damit versucht, etwas schlechtes zu verschleiern :???:
    also Hände weg von Hundefutter mit Zucker ... oder warum sollte er sonst enthalten sein?


    Naja, es ist "lecker", aber dadurch nicht zwangsläufig schlecht. Ich hätte keine Bedenken meinem Hund ein Futter mit guter Zusammensetzung zu geben, in welchem ein wenig (!) Zucker ist; andersherum hilft es natürlich auch nicht.


    Zitat

    achja, setzt er nicht auch an?


    Doch, tut er, in entsprechenden Mengen.

    Maanu: Ja, so sehe ich das. Und es scheint ja auch gut zu funktionieren, wenn ich mir angucke wie viele Leute solchen Kram wie Pedigree kaufen und der Meinung sind, dass es ein gutes Futter sei weil das Tier es so gerne frisst. Auch bei den Katzenfuttern (mit der unglaublich süßen Werbung), da stecken in den Sorten Lamm, Geflügel, Fisch etc. exakt die gleichen Bestandteile drin, die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen entstehen durch Geschmackszusätze und die Farbunterschied werden durch Karamellzusätze generiert.

    Irrglaube #1: Zucker verursacht Karies. Stimmt beim Menschen, nur beim Hund nicht. Zahnprobleme beim Hund sind so gut wie immer auf Zahnstein zurückzuführen, das dürfte bei mehr als 99% der Tierarztbesuche der Grund sein.


    Irrglaube #2: Zuckerzusätze verursachen Diabetes. Das ist kein vollkommener Irrglaube, jedoch wird das erst dann relevant wenn ich meinen Hund mit Unmengen an Zucker füttere. Die Zuckerzusätze in den Tierfuttern, auch den schlechten, sind von dieser Menge aber weit entfernt.


    Gedankengang: Häufig wird irgendwie zwiespältig argumentiert, welcher Zucker denn jetzt gut und welcher schlecht ist. Traubenzucker soll gut sein, muss ja auch, wir erinnern uns an Photosynthese und so. Dann haben wir Fruchtzucker, vorkommend etwa in Honig, soll auch gut sein, auch ok. Aus Rüben gewonnener Zucker hingegen hat ein schlechtes Stigma. Jetzt kann man sich ja mal die Mühe machen und die Zusammensetzung von Rübenzucker recherchieren, um festzustellen dass das nichts anderes als ein Mischmasch aus Trauben- und Fruchtzucker ist.


    Ich würde meinem Hund dennoch nie ein stark gesüßtes Futter geben, aber summa summarum wird der Faktor Zucker in der Qualität eines Futters total überbewertet.