Also ich bin ja die letzte, die irgendwem vorwerfen was man dem Hund gestattet oder nicht. (also z.B. aufs Sofa dürfen, im Gesicht abschlecken, usw.)
Ich gewähre zum Beispiel meinem Thabo (Labrador-Aussie Mix inzwischien 8 Monate), dass er, trotz anfänglichem tabu inzwischen doch mal ins Bett darf.
Ich weiß, dass das auch ein Thema mit sehr geteilter Meinung ist und würde mir nicht anmaßen zu behaupten, dass mein Verhalten und meine Erziehung DIE beste schlechthin ist.
ABER: Wir haben in der Nachbarschaft eine Frau (schätzungsweise Mitte 50), die früher, als ich meinen alten Hund noch hatte, schon immer wieder Schäferhunde hatte. Die waren immer aus dem Tierheim und galten immer als schwer erziehbar bzw,. problematisch. Kann ich jetzt nicht viel zu sagen, da sie immer die Straßenseite wechselte, wenn wir kamen. Ok, war in Ordnung.
Jetzt habe ich sie letzten Herbst mal wieder getroffen (Thabo war grad 3 Monate alt)....mit einem kleinen, süßen Welpi an der Leine! Echt knuffig.
Sie hat mir auch freudestrahlend erzählt, dass es ein Australian Shepherd ist.
Ich hab mich natürlich auch gefreut, weil Thabo eine neue Freundin in seinem Alter hätte.
Ich muss dazu sagen, dass wir uns im Wald getroffen haben und Thabo eigentlich immer unangeleint ist. Bei anderen Hunden leine ich ihn natürlich an, so auch damals. Ich fragte, ob wir die zwei nicht ein bisschen ohne Leine spielen lassen wollen. Und sie meinte gleich nein. Was ich auch verstehe, da nicht jeder seinen Hund im Wald freilaufen lassen möchte.
Als sie dann aber sagte, dass ihr Hund noch nie von der Leine war, war ich doch etwas verwundert. Sie hätte Angst, dass sie abhaut und nicht mehr kommt. Ich erklärte ihr, dass Welpen einen Folgetrieb haben und sie nicht abhauen würde - im Gegenteil, wenn sie jetzt mit ihr ohne Leine läuft (hab dann ne große Wiese vorgeschlagen), dann festigt das doch auch die Bindung.
Soweit so gut. Dann kam eine Bekannte mit ihrem ausgewachsenen Labradorrüden.
Sie wurde sofort nervös, als sie den anderen Hund sah. Ich beruhigte sie und meinte, dass ich den kenne und er total lieb ist.
Sie ganz panisch, nee, nee also der ist ihr zu groß und überhaupt, sie läuft weiter. Ihr Hund wollte liebend gern bei ihm schnuffeln, aber er wurde regelrecht weggezerrt. Bei anderen Begegnungen hat sie die Kleine immer HOCHGEHOBEN!!! (blöderweise geht das mit inzwischen 7 Monaten nicht mehr)
Zuvor konnte ich sie Gott sei DAnk noch überreden, dass sie zu uns in die Welpenschule kommt (damit ihr Hund wenigstens ein bisschen sozialen Kontakt hat).
Sie kam auch! Als dann mal unsere Rabauken spielten (ihre war völlig glücklich und aufgedreht) ging es eben auch nicht nur mit Samthandschuhen zu und sie fragte doch tatsächlich, ob das jetzt normal sei was die da machen.
Die Trainerinnen fragten auch (schon leicht genervt, weil das nicht die erste Frage dieser Art war) was sie jetzt genau meine.
Irgendwann haben wir die Gruppe gewechselt, weil Thabo einen Monat älter ist und somit zu den "Großen" durfte.
Ich hab sie jetzt auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr bei uns laufen sehen. Hab mich schon gewundert
Jetzt erzählt mir meine Freundin, die auch meine Nachbarin ist und eine Labradorhündin hat, dass ihr Mann neulich die Frau getroffen hat. Er hat gleich auch gefragt, warum man sie nicht mehr im wald sieht.
Jetzt ist das so: Sie kann nicht mehr über die Straße zum Wald (ist ne stark befahrene Straße), weil ihr Hund die Autos hetzen würde.
außerdem war sie jetzt schon bei 3 Hundeschulen und keiner konnte ihr helfen mit ihren Problemen.
Also in diesem Fall tut mir der Hund echt Leid, weil die Frau wirklich keine Ahnung hat und sich dann immer noch wundert, warum keiner ihrer Meinung ist.
In diesem Fall hab ich einfach nur Unverständnis, Ungläubigkeit und Mitleid (wie gesagt mit der Hündin)...