also an sich klingt das thema recht interessant.
wie es aber für jeden einzelnen hund und halter umsetzbar sein soll habe ich noch nicht so ganz begriffen.
ich kann in meinem rudel charakterliche unterschiede feststellen und merke auch, dass meine hunde unterschiedlich miteinander umgehen.
wenn die jüngste wegen herbstgrasmilbenproblematik für wochen und monate nicht spielen darf, dann merke ich das auch den beiden anderen an, sie spielen viel weniger miteinander. sobald die jüngste wieder los gelassen wird, entstehen viele spielversionen. sie scheint also eine eine art spielbindeglied zu sein.
ich kann mir vorstellen, dass mit dieser theorie ein rudel bei hundehaltern, die zusammenleben müssen durch beobachtung eingestuft werden können, welchen namen man den stufen dann gibt kann jeder für sich neu erfinden, sogar neue wortschöpfungen.
aber man muss doch auch an gewisse veränderung durch umwelt, wachstum, hormonelle mit ein beziehen.
gehe ich z. b. wieder von meinen drei shibas aus.
leila ist 8,5 jahre und die älteste und eigentlich auch die hündin die eine gewisse chefrolle bei uns hat. sie splittet unsere hunde wenn es um begegnungen mit anderen hunden geht. sie ist auch als einzigste massiv revierverteidigend. aber ansonsten zeigt sie keinerlei zeichen, dass sie etwas als chef einfordern will. sie akzeptiert auch, dass alle drei aus einem napf fressen würden was wir nicht machen weil sie unterschiedlich schnelle fressgeschwindigkeiten haben.
sie reitet z.b. bei takeru auf, was dieser ab und an zu lässt aber auch mal wegknurrt aber recht zahm. bei sakura reitet sie nie auf. sie hat takeru als welpen öfter mal die grenzen gezeigt und ihn gemaßregelt, sakura dagegen hat es nie auf so was ankommen lassen. sie wurde von leila nie gemaßregelt.
takeru ist6 jahre alt also 2,5 jahre jünger als leila und ein clown aber auch sehr selbstbewusst und recht hormongesteuert und gegen intakte rüden eher unverträglich. leila hat ihn schon aus misslichen lagen mit fremden hunden gerettet. er ist der prellbock für beide hündinnen. er fordert gerne mal einen der beiden zum spielen auf oder auch beide.
sakura ist 5 jahre alt und die jüngste. sie ist eigentlich die sanfte in der gruppe. sie lässt takeru auch mal aufreiten aber knottert ihn dann auch wieder weg. sie reitet aber auch bei takeru auf aber nie bei leila. aber wehe wenn sie läufig wird, dann mutiert sie zum größenwahnsinnigen terrortöle. da darf takeru nicht mal mehr in ihre nähe besonders an den zwei stegtagen, also da greift die ihn massiv an, dass mir schon angst und bange wurde. aber alles ohne verletzungen da kein gebrauch von zähnen. in diesen läufigkeitsphasen am es bisher auch jedesmal zu einer auseinandersetzung mit leila eagl was es für ein auslöser war (einmal war sie zu nah am liegeplatz, einmal war die tür nur ein spaltweit offen usw.) da attackiert sie leila und stellt sich ihr mit den vorderbeinen in den nacken. wir können leila danken, dass es dann nicht zum äußersten kommt weil leila dann steif stehen bleibt und knurrt und seitlich nach oben schaut aber alles im zeitlupentempo, so dass sakura die möglichkeit hat sich das nochmal zu überdenken und dann geht sie auch im zeitlupentempo runter. beide hündinnen sind in diesem moment bis aufs äußerste angespannt und knurren undgeifern, dass man echt angst bekommen könnte wenn es nicht meine hunde wären. takeru steht abseits und weiß, dass er da besser nicht hingeht.
also schon daran sieht man, dass es doch in einem rudel mehr gibt als einfaches einordnen nach schema F. weil wer meine hunde in dieser situation sieht würde die charaktere doch anders einschätzen als wenn keine läufigkeit mit im spiel ist und genauso ist es doch mit noch anderen dingen.
wenn ich dann höre, dass hunde miteinander als rudelmitglieder verglichen werden, die eigentlich gar kein rudel sind, dann ist das doch auch eher situationbedingt ein zu schätzen.
natürlich kann ich über charaktere sprechen und dann versuchen ein rudel danach zu ordnen aber dann kommt es doch auch wieder auf jeden einzelnen charakter an. es kann doch nicht nur 7 charaktere geben, das erinnert mich ja fast schon an die horoskope.
also nicht falsch verstehen, ich steh dem ganzen nicht negativ gegenüber weil ich kann es nicht beurteilen, da ich weit davon entfernt bin mich einen hundeverstehe nenne zu können. aber ich bin halt nur der meinung, dass man aufpassen sollte mit dieser verallgemeinerung und schubladendenken und in stufen einordenen. weil dazu sind auch unsere hunde viel zu unterschiedlich.
auch in wolfsrudeln denke ich gibt es sehr unterschiedliche handhabungen, wer von uns weiß ganz genau, ob sich wirklich nur alphatierchen miteinander verpaaren und nicht auch die beta oder omegas. warum kann z.b. ein wolf oder hündin resorbieren. vielleicht eben aus dem grund, weil sich alle verpaaren aber es nur welpen vom alphapäarchen geben darf.
ich weiß es natürlich nicht aber auch das zeigt doch, dass man nicht alles weiß oder einordnen kann.
ich kenne züchter von shibas, da leif ein rudel mit 5 shibas jahrelang gut und dann wurde ein rüde davon kastriert, die hündinnen im rudel wollten den rüden kalt machen obwohl sie bisher zusammen sehr gut und harmonisch gelebt hatten. sie mussten den rüden aus der gruppe nehmen obwohl sich sein charakter nicht verändert hatte aber eben seine potenz. zu welchen der 7 einstufungen hätte er vor der kastration und danach gehört, hat sich an der einstufung was verändert oder an den einflüssen und dementsprechend an der akzeptanz der anderen hunde im rudel?
also wie gesagt ich möchte nichts schlecht reden sondern einfach das besser verstehen können weil bisher kreisen nur fragezeichen um einen herum.
ein intaktes rudel beobachten zu können oder auch bei hundebegegnungen die zeichen was was bedeutet ein zu ordnen das finde ich auf jeden fall interessant und denke da kann man noch viel lernen und beigebracht bekommen, damit man auch seinen eigenen hund mal verstehen lernt was welche haltung von ihm aussagt.
ich für meinen teil würde gerne mal so ein seminar sehen um einfach praktisch das sehen und vielleicht auch verstehen zu können was damit gemeint ist und auf was man es anwenden kann.