Blickkontakt braucht deine Hündin nicht um mit dir in Kontakt zu sein, Blickontakt wird selbstständig angeboten, wenn echte Absprachen notwendig sind, achte mal an Weggabelungen darauf, wenn die Leine so lang ist, das Blickkontakt nötig ist. auch da brauchen viele Hunde keinen, weil sie an deinem Schritt hören für welchen weg du dich entscheidest oder ob ihr stehen bleibt.
Stell dir mal vor, eine Mutter hat ihr Kind an der Hand und sagt ständig, kuck mich an, kuck mich an gut! einfach nur so. Du würdest die Mutter für bekloppt halten und das Kind würde dir leidtun. Es ist aber normal, dass die Mutter sagt, pass auf, da ist ein Bordstein oder das das Kind sie immer mal ankuckt, wenn sie miteinander sprechen, aber auch nicht immer. Blickkontakt trainieren, Egal ob das belohnt wird oder nicht, es ist keine sozial Kommunikation, sondern einfach nur seltsam. Manchen Hunden kann man das mit Keksen andressieren, aber sie lernen dann auch nicht mit dir zu kommunizieren, sondern zeigen einen Trick. Ja, bei manchen Hunden geht man diesen Weg um überhaupt mal irgendwie kontakt zu kriegen und den Hund aus der Umwelt zu holen, aber die wenigstens Hunde brauchen das. Man trainiert ihnen nur regelrecht ab mit Blicken zu kommunizieren, weil die Menschen nicht die Blicke nutzen, die der Hund zeigt und keinen Raum lassen für Absprachen miteinander.
Also achte mal drauf, wann! sie dich ankuckt und was sie dann von dir möchte, oder eben bei Entscheidungen warte einfach mal wann sie zu dir kuckt und dann weißt du zum Beispiel den Weg an und gehst weiter, dann hat Blickkontakt einen Sinn. Wenn sie etwas seltsam findet, kann es sein, dass sie kuckt, was du davon hältst. Dann kannst du durch dein gelassenes Handeln zeigen, ist okay, oder wir gehen einen höflichen Bogen, wenn dir Menschen komisch vorkommen, oder wir kucken uns das jetzt gemeinsam an, ich berühre es und zeige dir, es ist ungefährlich.
Gerade Hunde, die lange anders gelebt haben, als unter dem Einfluss von Erziehung, zeigen ihren Charakter noch sehr ursprünglich und können dir eine Menge über Hunde beibringen. Lerne sie als anderes Lebewesen kennen und zeige ihr wie das Leben funktioniert, so dass es Sinn ergibt. Ihr habt einen erwachsenen Hund, der schon einiges erlebt hat. Einem Kind kannst du sagen, komm kriegst ein Ü Ei und dann kommt vom Kind Klasse! Eine Vierzigjährige wird eher die Augenbraue eben und sagen wirklich? Ne. Das heißt nicht, das nicht auch ein älteres Wesen mal gerne spielt und sich was leckeres kauft und solche Geschenke zu schätzen weiß, aber eben anders als ein Wesen, das frisch ins Leben startet und alles spielerisch erkundet.
Der langen Rede kurzer Sinn, du kannst dir sicher sein, dass du nicht Luft bist, wenn die super an der Leine läuft und stehen bleibt, wenn du es tust. Mach das mal mit einem anderen Menschen, lass dich an die Leine nehmen und laufe vor oder hinter ihm, und interessiere dich für die Umwelt und merke wie viel die Aufmerksamkeit auf die Leine dich beansprucht. Nur weil ein Hund an der Leine nicht kuckt, heißt das nicht, dass du Luft bist, aber ihr seid doch verbunden. Du kannst dich eben nicht in Luft auflösen, ihr seid beide angeleint.
Lerne deine Hündin kennen und überlege, wie viel du ihr von deiner Vorstellung vom perfekten Hund überhaupt wirklich zu ihr passt. Es ist eben viel mehr als ich belohne den Hund für die Dinge, die ich will. Lern sie kennen! Was möchte sie, wie sieht sie die Welt?
Wie ist ihr Art, mit dir zu sprechen? und gerade, dass sie an der Leine so kooperativ ist, ist der Wahnsinn!