Hallo cabbi
Hast du mit ihr den trainiert, was sie nicht ankauen darf? Wenn du weißt sie kaut Türzargen, was hast du da erzieherisch gemacht als das vorkam? Kannst du das provozieren, also fängt sie auch an, wenn du im Haus bist und sie irgendwo einsperrst? Was für Kaualternativen hat sie in Abwesenheit von dir? Zeigt sie dieses Verhalten nur in Abwesenheit oder verbietest du ihr Dinge, wenn du da bist und verhinderst so, dass nichts kaputt geht?
Viele Hunde kapieren ja schnell, das ist Kauspielzeig, den Rest rühre ich lieber nicht an, aber manche Hunde eben nicht, die probieren alles, was sie so finden und müssen die Kategorien, "für Menschen, also verboten" und "für Hunde erlaubt" erst lernen. Nachdem ich mit meiner Borderhündin einmal durch die ganze Wohnung bin und alles mit Pfui belegt habe, was sie nicht kauen sollte, war Möbelankauen kein Thema mehr. Für Kabel brauchten wir etwas mehr Training, sie hat wohl ein Mardergen
Ich würde ein neues Wort aufbauen, für Dinge, die sie nie anrühren darf (wirklich nie, also kein Training, wie oft bei nein erklärt. Leckerlie zeigen, Hund soll warten auf Erlaubnis und dann bekommt er das Leckerlie) und das trainieren, wie alles andere auch.
Wahlweise kann man auch dem Hund beibringen, Dinge sorgsam zu behandeln und nur rumzutragen. Da ich meine Kleine zur Suche vom Alltagsgegenständen einsetze, hat sie gelernt, Telefon ist nicht tabu, sondern darf vorsichtig getragen werden. Sie ist jetzt 10 Monate und verschleppt jetzt gerne mal Dinge, weil ich das gefördert habe, aber auch das "nur wenn ich will" sitzt jeden Tag besser. Das überträgt sich auch bei Abwesenheit, nach einiger Trainingszeit mit vielen Gegenständen.
Meine beiden Alten haben viele Tabus bekommen, damit sich nicht das Spielzeug, was die Kinder verteilten fraßen und Probleme bekamen. Sie kann ich nicht mehr dazu bringen alles mögliche zu apportieren, weil ich eben viel mit Tabu belegt habe (im Training, dann eben auch anbieten und der Hund muss trotzdem ablehnen und wird dafür belohnt).
In eine Box sperren oder Maulkorb kann ja nur eine Zwischenlösung sein.
Oder, wenn ihr eh nur ein zwei Stunden weg seid. Viele Hunde warten zufrieden im Auto, was bei den Temperaturen als Zwischenlösung auch taugen könnte, bis man mit dem Training soweit ist. Wenn dien Hund im auto zufrieden ist, musst du weder Box noch Maulkorb aufbauen.
Und ich finde drei Stunden auf mehrere Spaziergänge verteilt nicht zuviel. Bleiben ja noch 21! Stunden für das Ruhen. Und ich habe auch Border, Aussie und Mix und meine sind gelassene gehorsame Hunde ohne jegliche Probleme oder Hütehundmacken, obwohl meine Border (mit ausgeprägtem Hütetrieb, aber zu weich für jedes Vieh) vor der 5 MinutenRegel geboren wurde (die ja schön schmissig ist, da mathematisch und leicht zu lernen, doch wo kommt die eigentlich her? Auf welcher Basis wurde die erhoben. Und wie wurde die überprüft und 5 Minuten Pro Tag, oder Pro Spaziergang, oder? Ich muss mal einen Thread aufmachen) und ich mich bei meiner Aussie schlicht weigere gegen meine Erfahrungen zu handeln. Ich finde, statt alles mögliche zu vermeiden, was pushen oder nervös machen soll, sollte man diese Dinge richtig trainieren. Was bedeutet ein Hund hat mit mir Spaß und lässt sich auch abrufen und umlenken, ohne, dass man die Dinge wegräumen muss. Ob das nun Bälle sind oder sonstwas. Auch das funktioniert nicht einfach so, sondern braucht Training und ich finde gerade mit 9-10 Monaten, wenn in der Pubertät das Gehirn umgemodelt wird, Bahnen absterben und andere sich festigen. Ist abwechslungsreiches sinnvolles Training angesagt. Viele Hütehunde fixieren sich gerade in der Zeit auf etwas, dass sie dann immer tun müssen. das kann der berühmte Balljunkie sein, aber auch ein Hund, der gebannt einen Rattenkäfig beobachtet, wo seit zwei Jahren keine Ratten mehr drin sind. Das muss man verhindern. Ich mache das über Erziehung, nicht über Vermeidung.
Also ich würde sie genau beobachten, auf Anzeichen von Stress achten. Gähnt sie viel, leckt sich, ist hektisch, wenn du ihr was beibringst, kann sich schlecht Sachen merken, scheint oft ihren Namen zu überhören, bellt sie viel. Ist die Rute nicht locker beim laufen. Spielt sie sehr grob, macht sie Fehler beim spielen, wie ausrutschen, an Ästen hängen bleiben. Lässt sie sich abrufen aus dem Spiel (nun nicht nach 30 Sekunden, aber so nach der ersten Begrüßungsrunde?)?
Also allgemein, zeigt sie Symptome von Überforderung? Wenn sie keine Symptome zeigt, würde ich mal annehmen, sie ist nicht überfordert.
Wie ist ihr verhalten, wenn sie merkt du gehst weg?
Unterlässt sie es, wenn nur einer weggeht? Benutzt sie (verbotene) Dinge, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen?
Toll wäre natürlich eine Kamera, um zu schauen, was sie genau tut. auch schon vorher. Denn wenn es nur Langeweile ist, wirst du mit Verbotstraining und Kaualternativen schnell zum Erfolg kommen, ist es Trennungsstress braucht es etwas mehr. Auch die Art, wie man geht, kann den Hund sehr beeinflussen und das sieht man aufgenommen oft eher, als wenn man in der Situation drinsteckt.
Aber auch bei Trennungsstress ist kauen eine Form von Stressbewältigung, die sie braucht. Als meine eine Kreuzband OP hatte (von zwei spielenden Rottweilern aus versehen umgenietet), habe ich ihr ganze Äste mit vielen kleinen Nebenästen in die Wohnung gepackt, die schredderte sie dann mit Hingabe klein. Das hat ihr bei Wartezeiten dann geholfen bis sie alt genug war, das gelassener hinzunehmen. Was für ein Hobby hat sie, dass sie in Abwesenheit machen könnte? Viele empfehlen ja einen Kong, der mehr Arbeit macht.
Vielleicht war ja was für euch dabei.
Liebe Grüße
Sockensucher