Ich kann dich gut verstehen. Ich habe einen verhaltensauffälligen Hund, der dafür sorgte, dass ich nichtmal in meinen eigenen Garten kaum länger als 5 Minuten. Dort drehte sie durch, war sie alleine drinnen drehte sie auch durch, mit einem drinnen auch, aber halt nur etwas weniger und die Nachbarn wurden nicht gestört.
Es hat eben auch das ganze Leben meiner anderen Hunde vernichtet, weil alles von Sekunde 1 an einfach super anstrengend und laut und gefährlich war (und teilweise ist). Die war kein Jahr alt und ich dachte, ich muss die nächsten 15 Jahre in diesem Horror weiterleben. Ich habe sogar überlegt meine anderen Hunde abzugeben, damit sie nicht weiter zurückstecken müssen, weil man diesen Horrorhund keinem geben kann.
Also das Gefangen sein, in einer Situation, die man sich nicht ausgesucht hat. Für einen Hund sorgen zu müssen, der nur Eigenschaften hat, die man nicht will, die einen einsperren und frustrieren. Das kenne ich und wie es einen belastet, weil dieses kein Ausweg, keine Änderung "für eine unendlich lange Zeit", die Gedanken beherrscht. Es frisst sich überall rein.
Dein gedanklicher Ausweg ist der Zweithund, das alternative Leben, der Traum.
Nur ists ein Traum, der sich super schnell in einen Alptraum verwandeln kann, wie selbst erlebt.
Also was braucht es um den Traum zu erfüllen?
Ich schmeiß hier einfach mal meine Gedanken rein, um deine etwas aufzulockern, die sich eben nur um den nächsten Hund drehen.
Die richtige Rasse kanns nicht wirklich richten, auch wenn mans natürlich mit der falschen Rasse richtig schlimm gestalten kann.
Erstens Betreuungssituation.
Gibt es eine Möglichkeit umzuziehen? Eine Erdgeschosswohnung mit kleinem Garten würde vieles erleichtern für deine Oma.
Dann die Freundin mit Großpudel(?) Was macht sie eigentlich mit ihrem Hund? Wenn sie dir Hilfe angeboten hat mit einem Welpen über Monate. Kannst du mit ihrem Hund nicht mal etwas trainieren? Einen Kurs in einer Hundeschule besuchen?
Du stellst dir Hundesport bisher nur vor, kuckst Videos, die jemand zeigen will, kennst die Rassen nicht in echt.
Es gibt viele Seminare, die man ohne Hund besuchen kann. Statt dich da auf den eigenen Hund zu konzentrieren, kannst du die Inhalte lernen und die einzelnen Mensch Hund Teams beobachten und kucken, was man überhaupt macht "im Hundesport", bis so ein Agilitykurs zusammen erlaufen wird, wird ewig an, Handbewegungen und Drehungen und immer wieder eine Hürde von links rechts vorne hinten trainiert. Ich würde zum Beispiel durchdrehen (und meine Aussies im übrigen auch, die wollten einmal die Hindernisse kennenlernen und dann ja und ... wozu? Neue Hindernisse bitte!)
du kannst die Teams dann auch auf dem Parkplatz sehen der wie sie am Rand warten.
Nimm Seminare wo Probleme bearbeitet werden, Anfänger! Niveau und frage dich, ob das nach der Arbeit und immer noch so toll ist. Ob du Ohne Garten Trainingsmöglichkeiten außerhalb der Hundeschule findest.
Schau dir die! Hundeschule an, die du auch erreichen kannst und wie dort trainiert wird, ob du überhaupt mit den Menschen und der Art dort kannst. Wenns nämlich keinen Verein, keine Hundeschule gibt, wo du reinpasst, wo es Anleitung und jemanden gibt, der von außen draufschaut, wird Hundesport nicht möglich sein, weil du nach der Arbeit und am Wochenende nicht zwei Stunden Auto fahren wirst, um woanders zu trainieren.
Ohne vernünftigen Background wird das im Sande verlaufen. Auch die Kosten sind dann realer und du kannst herausfinden, was wirklich was für dich ist und kannst Hunde sehen, die dir gefallen, mit Menschen sprechen, wo die her sind. Die speziell Teams ankucken, wo Ersthundebesitzer Hunde führen.
Der Erste Hund wurde dir aufgezwungen, der zweite war definitiv nicht passend, nicht nur für Lilly, du konntest nicht mit ihr umgehen. Der Dritte sollte doch nun wirklich passen, so wahrscheinlich wie es irgendwie geht.
Und dann Lilly und das Motivationsproblem. Du hast schon einen Hund, der Physio und geistige Anregung gut brauchen könnte und ne Katze, die man tatsächlich auch trainieren kann. Bei jeder Sportart bei jedem Hund gibts Momente, wo man ihn nicht motivieren kann oder ihm nicht verständlich machen, was man möchte. Geduld, Hartnäckigkeit, Kreativität, Spaß daran herauszufinden, wie kommen wir ein Stück weiter, wie mache ich daraus eine schöne Aufgabe für uns beide. Das ist das, was du jetzt schon lernen und trainieren kannst. In kleinen Schritten zu denken, nicht ein Ziel vor Augen zu haben, das funktionieren muss, das irgendwie groß ist. Cool aussieht. Sondern Interesse wecken, gemeinsame Spiele erfinden. Sie fordert dich heraus, ist kein Hund, der für einen Keks irgendwas tut. Aber da steckt ein richtiger Hund drin, der was erleben möchte, der aber nicht funktioniert wie auf Insta.
Ihre Lebenszeit und Lebensenergie ist begrenzt, um so wichtiger sie nochmal neu kennenzulernen und zu aktivieren, einen Weg zu finden in ihre sehr kleine Welt. Gerade nach Zoe.
Und die Katze. Wäre es für einen neuen Welpen nicht super, wenn u sie auf ihren sicheren Platz auf dem Kratzbaum schicken könntest? Meine Neuzugänge, auch die Gasthunde lernen als erstes Sitz im Kreis, mit den Katzen, früher sogar mir den Kaninchen und jeder kriegt was. Respektiert, das der andere etwas bekommt, lernt Ruhe miteinander.
Auch da bereitet wunderbar auf einen Welpen vor, Katzen überzeugen etwas zu tun. Geduld und kleine Schritte, finden was funktioniert, sich anpassen. Jede meiner drei Katzen ist sehr anders. Motivieren, aufhören solange es gut läuft, Anzeichen erkennen von, das weckt Interesse, das weckt Freude an der Zusammenarbeit oder da will ich zu viel, mach Druck, bin unverständlich. Dafür brauchst du keinen neuen Hund und gleichzeitig ist das die beste Vorbereitung für ein neues Familienmitglied. Lilly mehr Selbstbewusstsein verschaffen, ihren Körper soweit möglich fitter machen. Ihr beibringen, da sie aktiv um Hilfe rufen kann, wenn der Welpe sie bedrängt zum Beispiel. Wie könntest du das trainieren, ohne Welpen?
Das Leben mit ... Hund, fängt nicht erst an, wenn der neue Hund mit dir in der Wohnung sitzt.
Du kannst eine Menge tun, dein Leben mit deinen Tieren jetzt mit mehr Training zu erfüllen, die Vorfreude auf den zweiten Hund realistischer auszukosten und herauszufinden, was du wirklich möchtest.
Lilly zu fördern wird ihr dann auch leichter machen zurückzustecken, auch die Abende bei der Oma zu verbringen.
Mit deiner Freundin und dem Hund der Freundin vielleicht ein neues Hobby abzufangen, könnte den Grundstein legen, dass ihr gemeinsam trainiert und der Hund dann bei ihr groß wird, um Lilly und die Oma zu entlasten. Ob ihr eben so stark befreundet seid und was den Umgang des Hundes so kompatibel, dass das auch funktionieren kann. Wenn sie soviel Zeit mit dem Hund verbringt, ist sie ein wichtiger Mensch für den Hund.
Ich wünsch dir mehr Leben und Freude im Hier und Jetzt, das Bestmögliche für Lilly und weiter Vorfreude auf das Leben mit einem Traumhund, besser gewappnet für die Schwierigkeiten, die es mit jedem Lebewesen geben wird und mehr Fähigkeiten diese zu bewältigen.
Und dann wer weiß, doch ein Welpe oder vielleicht doch ein erwachsener Hund und erst nach Lillys Tod, der Wunschwelpe zu dann einem stabilen Ersthund dazu. Wer weiß, wie es sich entwickeln wird.