Ich laber euch jetzt mal ins Blaue hinein mit meinen Erfarungen voll, vielleicht findet ihr da was, wo es bei euch ne Verbindung findet zum weiterdenken.
Das Problem ist, wenn Futter so eine Wichtigkeit hat, dass der Hund in einem Wahnsinns Konflikt ist, auch alleine.
Das Kind ist ja schon in den Brunnen gefallen, ihm nie wieder was wegzunehmen, wird einen so misstrauischn Typ eher nicht entspannen lassen, er hats nur eben gerade so geschafft, das das nicht passiert, aber es wird wieder passieren.
Meine Rumänin konnte zum Beispiel, obwohl Stockmager, zu gutes Futter nicht fressen, hats versucht zu verstecken, kein Versteck war gut genug ... Eigener Kot wurde auch verteidigt wie irre, das war eindeutig der Hungersituation im Shelter über 11 Jahre geschuldet.
Das war aber defensiv, also jemand näherte sich aktiv, sie drohte eher weg und konnte noch verstehen, das sich jemand abwendete.
Die andere hingegen hat aktiv verteidigt, da lag ein Fussel, sie ging nicht hin um den zu veruchen zu fressen, sondern ging sofort auf den nächstliegenden Hund los, da gabs heute morgen ein Leckerli, kein Hund konnte die Stelle gefahrlos passieren. Sie hat Futter also nie gesichert, sondern erstmal alle vorsorglich vertrieben und zwar mit dme Maximum was so geht als Teenager.
Sie ist auch diejenige, die noch nach drei Jahren manchmal in den Zustand gerät, indem euer Hund im Käfig eventuell auch ist. Sie hat etwas, der erste Impuls es zu fressen ist nicht durchgekommen, also gerät sie ins verteidigen. Und kommt dann nicht wieder raus, wegnehmen ist da auch die einzige Möglichkeit ihr zu helfen, in Ruhe lassen ist keine Option, das ginge Stundenlang mit wachsendem Stress...Tauschen auch übel, denn dann waren da ja NOCH MEHR Dinge, die man ihr wegnehmen könnte. Da war die Wertigkeit auch egal.
Für sie war der Weg im Gästebad gefüttert zu werden, vorallem weil da auch kein Hund dann die nächsten Stunden vorbeimusste, weil sie ja den Fütterungsplatz auch ohne futter wie irre zu verteidigen.
Also der Käfig ist ne ungünstige Idee, weil er auch noch begrenzt ist. Enge und nicht ausweichen können, begünstigt Stress.
Das ist eben auch ein gewissen genetisches Programm, das Hunde haben oder eben nicht. Genauso wie es Hunde gibt, die Futter verbuddeln und wieder ausgraben. Oder wahnsinnig gerne in irgendwas beißen, oder eben beute anglotzen, vorstehen ect.
Das kann man meiner Erfahrung nach nicht einfach verhindern, durch nie was wegnehmen, aber definitiv verschlimmern. Die Erfahrung bei der Zitze an der Mutter, bei den ersten Fütterungen der Welpen (Wo Züchter ja oft gerne einen großen Napf hinstellen, und die Welpen dann erstmal einen riesen Berg sehen, die Konkurrenz aber mitfrisst und es dramatisch schwindet), all das kann man als Besitzer wenig beeinflussen. Und ist eben auch unerheblich für euch, er kam schon so.
Meinen Weg kann ich euch nicht erklären, dafür muss man keine Angst haben gebissen zu werden und halt mehr Erfahrung. Die Kommunikation herzustellen, dass der Hund überhaupt wieder bei einem ist, statt in diesem Wahn zu versinken ist nicht so leicht.
Also von dem, was ich da schreibt, wäre mein Weg für euch
1. Fütterungsplatz suchen, den man abgrenzen kann. Badezimmer zum Beispiel. Kindergitter rein, weil das weniger Käfig ist als Tür zu.
2. Futter vorbereiten während ein anderer mit dem Hund vor der Tür ist. Keinen Napf benutzen, etwas das anders aussieht als sonst.
3. Hund kommt rein, erstmal alles wie immer! Bloss nicht reinkommen vom Gassi mit dem Füttern kombinieren, dann nimmt er den Stress bei jedem Gassi mit. Das darf sich nicht koppeln!
Hund behält Halsband und eine dünne Leine an, die ihr irgendwann anklickt, diese Leine sollte so lang sein, dass sie aus dem Gitter raushängt auch wenn er sich im Bad bewegt
4. Futter wird nicht mehr mit dem Kommando sitz angekündigt, das ist vergiftet. Alles was ihn festnagelt ist Druck, könnt ihr aber nichtvermeiden, weil ihr euch ja schützen müsst.
5. Selber locker machen, ihr habt jetzt auch Stress mit der Fütterungssituation. Atmen, an gute Dinge denken.
6. Hund in den gesicherten Bereich, Gitter zu.
7. Ankündigung. Eine freundlich fröhliche. Es gibt Futter schatzi! (Was auch immer halt)
Und dann werft ihr Futterbrocken rein, wie er es frisst und lobt das. Jeden Bissen, Futter fressen ist ne super Leistung! Hund wirds seltsam finden. Aber trotzdem, es ist der tollste Trick der Welt!
Genau drauf achten, wie er aussieht, nicht warten lassen, kein Sitz verlangen, kein Napf hinstellen.
Kucken wie er es findet. nachdem ihr es ein paar Mal gemacht habt. Problem, ob ihr kein Kommando mehr braucht, dass er ins Bad geht bei der Fütterungszeit.
Mag er einen Brocken nicht fressen, friert er fest. Gittertür auf, draußen mit deinem Lieblingsspielzeug spielen, probieren, ob er rausgehen mag, wenn es zum Gassi geht.
Nicht selten führt das zu noch mehr misstrauen, wenn das so ist. Er friert fest. Tür auf.Eure Sicherheitsleine nehmen, ihr geht an maximale ende und holt ihn ein, auch wenn er bockt, nicht rucken, nicht schimpfen, nicht loben, er wird etwas bocken auf dme Weg an den Brocken vorbei, wenn ihr außer sichtweite seid vom Futter. Loben. Einer bleibt mit ihm im Wohnbereich, der andere Räumt den Brocken weg.
Ziel wäre es nur so wenig zu füttern, dass er nicht in den Bereich kommt.
Wenn er aus er Hand kein Problem hat, würde ich so weitermachen und der letze kommt auf einen neuen Teller mit durchloben. Wenn er sich mit Lob in gute Laune versetzen lässt, es ist eben immer ein Balanceakt.
Man stellt zwei Gefühle gegeneinander. Der Stress beim Futter - Gute Gefühle durch lob. Es ist immer eine realistische Gefahr, dass man das Lob durch den Stress vergiftet.
Das ist das Problem mit dem Hundetraining. Man kann nicht eine Sache durchziehen und dann wird alles gut. Im Grunde muss man während des Trainierens entscheiden, ist weiter durchhalten gut, bis man einen Punkt überschreitet und es besser wird, ist es der definitiv falsche weg und man modifiziert oder man verwirft den ganzen Weg und denkt nochmal neu.
Dieses "Plötzlich" gebissen spricht dafür, dass der Drück in dem Käfig viel zu viel ist. auch das vor stress nicht mehr fressen können, also dieser Weg ist definitiv verbrannt.
Anderer Weg wäre auch, Maulkorb auftrainieren, erstmal auf flüssigeres Futter umsteigen, das er mit Maulkorb fressen kann, aber ich trag den Maulkorb wie eine Brille, dauert Zeit ... und das gebissen worden sein und dann am Kopf rumfummeln ist auch so ne Sache ...
Könnt ihr Füttern beim Tricks beibringen?
Dann kann man ihm auch erstmal die Versorgung mit Futter darüber sicherstellen. Und eben nur einen Brocken, wenn er echt gute Laune hat, auf nem Teller hinstellen und fertig.
Man kann auch drüber nachdenken, die Fütterungssituation ganz anders zu gestalten, ein Hocker, wo er dann auf den Hinterbeinen steht und das Futter von dort fressen muss. Zum aufbrechen, dieses es steht vor mir, ich muss sitzen, ich baue eine enorme Anspannung auf, und fresse dann.
Und ich würde mir doch gut Handschuhe besorgen, die hochgehen über die Handgelenke, zur Sicherheit für Fehler und schlechte Tage. Da gibts halt wirklich bissfeste, die sehr klobig sind oder stich!feste Arbeitshandschuhe, die schützen aber in der Regel nicht die Handgelenke.
Man kann sich auch ein riesen festes, nicht zu weiches Stofftier danebenlegen, merkt man das sich die Stimmung ändert, kann man das zwischen sic und den Hund bringen, manchmal tuts auch einfach gut, das Gefühl ableiten zu können durch einen Biss und der hund kann dann quasi aufwachen. Andere steigern sich rein.
Auch das kann man ausnutzen, meine Rumänin hatte dann ihr wuttuch. Wenn ich merkte, es baut sich etwas auf (alles was sie stresste führte zu attacken gegen die anderen Hunde), habe ich das auf ihr Wuttuch umgelenktm mit einem Knoten, das hat sich sich um die Ohren gehauen, es zerfetzt ... zusammenreißen konnte sie sich nicht, aber es dann eben an dem Wuttuch ablassen, da hatten wir überall in der Wohnung welche.
Kann eben sein, dass es ihm hilft, etwas haben, dass er dann vermöbeln darf. Da gibts dann den einen speziellen Vermöbelteddy.