Ganz schön bissig!
Der eine Absatz, ja, das tut mir im Nachhinein auch leid. Wir haben wirklich eine arge Leidensgeschichte hinter uns, da bin ich wirklich sehr empfindlich, das gebe ich offen zu. Entschuldige. Die anderen Absätze waren nicht bissig gemeint.
Und wegen einer schlechten Erfahrung alle Hundetrainer zu verurteilen..... okaaaay
Wir hatten insgesamt drei (oder sogar vier? kann sein, dass mir einer entglitten ist) Trainer. Alle drei sehr verschiedene Ansätze. Was mich wirklich etwas entsetzt hat im Nachhinein: Jeder dieser Trainer garantierte mir irgendwas. Dass sein Weg der richtige ist, dass er 100%ig weiß, was mit meinem Hund los ist. "Nächstes Mal könnt ihr das und das, das garantiere ich euch.", "Nach heute ist das ein anderer Hund." Und wenn's nicht klappt, muss es unsere Schuld sein. Aber nie, nie, nie habe ich auch nur einmal gehört "Ich zeige euch meinen Weg, wie ich es sehe. Es kann sein, dass das für euch nicht passt. Lasst uns schauen, was wir gemeinsam erreichen können." Und nur einer hat mal gefragt, ob wir uns mit den gezeigten Techniken wohlfühlten. Ich hab zwar überall was mitgenommen, was ich gebrauchen konnte, aber die Puzzleteile zusammensetzen musste ich selber, und 99% des "erlernten" hab ich komplett in die Tonne getreten.
Unserem Verhaltenstierarzt, der uns bei der Diagnosefindung den Durchbruch gebracht hat, hat mir gar gesagt, ich soll nie wieder einen Trainer an diesen Hund lassen. Er zeigte uns eine simple Technik, mit der wir einen Fuß in die Tür bekamen, schon bevor die Behandlung anschlug. Es war alles vollkommen fundiert und er hatte sogar seinen eigenen Hund dabei, der (im Gegensatz zu den Hunden von den 2 anderen Trainern, die sie im Training einsetzten) auch wirklich Lust darauf hatte. Ich hab für den Verhaltenstierarzt und die dazugehörige medizinische Untersuchung + Medikamente und Ernährungsplan auf die Zeit gerechnet weniger gezahlt als für die Trainer.
Ich möchte auch meinen Schülern die Option geben zu lernen wie man das dem Hund beibringt. Nicht alle wollen es, nicht alle können es (Hundebedingt oder Ambitionsbedingt) aber anbieten tue ich es. Ich kann daran nichts Falsches erkennen.
Daran ist auch nichts falsches, und das ist jetzt auch nicht auf dich bezogen, denn ich kenne deinen Unterricht nicht; ich finde einfach, bei vielen Welpenkursen ist es zu viel Hop-Hop-Hop! Das muss der Hund lernen, das muss er können, noch bevor er so und so alt ist. DIESES ist abzulehnen, DIESES ist zu akzeptieren, diese und jene Technik müsst ihr machen bis der Hund drei Jahre alt ist, ohne Ausnahme! So haben wir das damals kennengelernt. Ich finde es sehr schade, dass da nicht so sehr auf das "Sein" eingegangen wird. Wie lese ich meinen Hund (da passiert im Ruhezustand schon so viel), was geht in ihm vor, wie reagiert er auf meine Launen, was kann er absichtlich tun und was nicht (die alte Leier vom Trotzpinkeln und so), wie schütze ich meinen Hund und zeige ihm, dass er sich immer an mich wenden kann, wie kommunizieren wir effektiv und gesund miteinander... bei allen Trainern drehte es sich hauptsächlich alles um Techniken, vor allem im Welpenkurs, aber nicht oder nur selten um das Zusammenspiel von Hund und Halter (mit Ausnahme von einem, der vorher mit uns ein Gespräch führte und uns seine "These" erklärte).
Kurz gesagt: Ich bin traurig, denn oft geht es darum, was der Hund für uns tun kann und wie wir ihn dazu bringen, aber eigentlich nie darum, was wir für den Hund tun können. Und ich finde, das wäre echt wichtig. Die wenigsten berücksichtigen das, vielleicht wird es ja in Zukunft einen größeren Teil deiner Welpenstunden ausmachen?