kein gutes Ende....
Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Kommentare.
@ Leo: anstubsen heisst wirkich anstuben und nicht einmal anfassen, also wirklich nur mit dem Finger berührt. Sie hat vorher (den ganzen Tag lang) auch gut auf solche Signale reagiert, hat mich manchmal angeschaut, aber nie bösartig. Ich hatte sie bei dem Gespräch mit der Trainerin die ganze Zeit an meiner Seite bzw. wenn sie wieder aufsprang habe ich sie zu mir zurückgeholt (mit mündlichen Kommandos). Ein- oder zweimal habe ich sie auch am Halsband fassen können, kein Problem. Und dann hat sie doch sofort zugebissen. Ich meine auch ohne Vorwarnung, da der Biss gleichzeitig mit der Berührung kam und also gar keine Zeit für eine Vorwarnung war, also auch nicht für Ohrenanlegen oder Knurren.
Ich habe auch nicht gesagt, dass ich physisch auf den Hund einwirken will (das würde ja soetwas wir Prügeln oder so bedeuten), sondern einfach nur z.B. auf einer Wiese spielen oder an der Leine Kommandos üben oder so etwas. Ich hatte ja auch schon erzählt, dass meine Mutter nicht mehr gut zu Fuß ist und mein Vater sehr schlecht hört.
@ Birgit: Gefahrenabwehr heisst auch, dass die Abwehr zunächst vor geht. In diesem Fall der Maulkorb. Da ist mir dann die eigenen Gesundheit "näher" als das seelische Gleichgewicht des Hundes. Ich hatte ja vorher über eine Stunde mit der Trainerin telefoniert und sie hat mir gesagt, wie man eine Maulkorbgewöhnung macht (Futter in den Maulkorb, 50x (die ganze Abendportion), und den Hund das Futter daraus nehmen lassen), das haben wir auch angefangen, aber er hat sich überhaupt nicht gegen den Maulkorb gewehrt. Des Rätsels Lösung könnte sein, dass meine Mutter (die auch in diesem Fall den Maulkorb angelegt hat), das regelmäßig auch schon vorher bei dem Hund gemacht hat und zwar beim Tierarzt. Scheint gereicht zu haben. Sie hat sich auch überhaupt nicht gewehrt, selbst nicht als die erste gekaufte Größe zu klein war und erst die nächste Größe passte und das auch nur mit viel Fummeln. Ich frage mich, was man macht, wenn der Hund sich wehrt... Auch später hat der Hund nur einige Male versucht, den Maulkorb loszuwerden.
Für mich hatte alles, was die Trainiering gesagt hat, Hand und Fuß. Wir haben uns mittlerweile sicher 3h unterhalten, das kann ich hier nicht alles schreiben. Das Training heute sollte für mich eine erste Übung sein, was man mit so einem Hund anstellen kann um eine soziale Rangordnung einzuüben und ihn intellektuell zu fordern. Vorschlag war z.B. mit einem Seilknoten zu apportieren. Das hat sie noch nie gemacht. Der Hund ist wirklich der erste, den ich kennen gelernt habe, der nicht von sich aus apportiert. Dann sollte geübt werden, dass der Mensch bestimmt, wie was und wann gespielt wird. Alles wollte ich dann die nächsten Tage mit dem Hund üben und an meine Eltern weitergeben, da die sich in dem Sinne gar nicht mit dem Hund beschäftigen und seit der Beißattacke verständlicherweise (aus Angst aber auch wegen der körperlichen Behinderung) noch weniger. Ich würde diagnostizieren, dass der Hund schlicht unter sozialer, emotionaler und körperlicher Unterbeschäftigung leidet. Daran wollte ich arbeiten. Gleichzeitig der Maulkorb um dem Hund die Möglichkeit zu nehmen, sich durch Beißen durchzusetzen und den Menschen zu ermöglichen, dann ausreichend deutlich auf den Hund einwirken zu können, wenn es doch wieder soweit kommt, ohne von ihm erneut gebissen werden zu können. Ausserdem die Hausleine, damit man ihn gar nicht mehr anfassen muss, was er ja offensichtlich "gerne" mit Beißen quittiert.
Ich finde, das klingt alles nicht allzu dumm. Dann noch unter Aufsicht und Anleitung eines Trainiers (Geld spielte da für mich keine Rolle), ich glaube, besser gehts nicht.
Aber, ihr habe es schon gemerkt, alles Konjunktiv. Es hätte, wurde aber nicht.
Nachdem ich gestern mit meiner Mutter ca. 3h diskutiert hatte und sie alles eingesehen hat und die Veränderungen durchführen wollte, war heute früh alles wieder anders. Den Maulkorb hatten wir ja gestern Abend abgenommen (Strangulationsgefahr), heute Morgen wollte sie ihn nicht wieder anlegen. "Nein der arme Hund" und auch die Hausleine war ab "behindert sie" und Handfütterung geht auch nicht, da "zu viel Aufwand"... da habe ich meine Sachen gepackt und bin wieder zu meiner Familie gefahren, da mir der Hund zu gefährlich ist und ich auf keinen Fall eine schwere Bißverletzung riskieren wollte. Schließlich habe ich eine kleine Tochter und wenn ich wegen so etwas meinen Job verliere, habe ich das sogar selber noch vorhergesehen...
So haben wir also die Situation, dass meine Mutter alles einsieht, auch ihre Versäumnisse in Bezug auf die Erziehung, dass Sie die Gefährdung klar erkennt, dass sie aber nichts machen will (z.B. Handfütterung etc.) oder kann (aktives Spielen) und auch nicht will, dass es andere (ich und / oder Trainer) tun.
In dem Moment kann ich als intelligenter Mensch mit einem gewissen Selbstschutzinstinkt mich nur zurückziehen. Meine Eltern sind volljährig und wenn sie das Risiko eingehen wollen, kann ich sie nicht daran hindern, objektiven Argumenten sind sie nicht zugänglich. Ich kann nur hoffen, dass es nun (aus welchen Gründen auch immer) keine Zwischenfälle mehr gibt.
Wenn es eine neue Entwicklung gibt, werde ich weiter berichten. Das habe ich auch mit der Trainerin vereinbart.
Liebe Grüße
Lüder