Beiträge von Merlina1966

    Ich danke euch allen von Herzen für Eure Anteilnahme, auch im Namen von Merlin.
    Ich hab ihm jeden Tag erzählt, das ganz viele Leute an ihn denken und das ganz viele Daumen und Pfötchen gedrückt sind für ihn.
    Ich habe ihn gestern abend noch gesehen und er sah aus, als würde er schlafen. Ganz friedlich und entspannt, er ist wirklich einfach eingeschlafen.
    Ich habe mir Vorwürfe gemacht, das ich ausgerechnet in diesen Minuten nicht bei ihm war.....
    Meine TÄ meinte, er hätte nicht gehen können, wenn ich dabei gewesen wäre und vielleicht hat sie Recht....
    In ein paar Tagen wird er für immer und überall an meiner Seite sein und das tröstet mich ein wenig, wenn auch die Tränen immer noch in Strömen fließen.
    Euch allen noch einmal meinen Dank für die Unterstützung in dieser schlimmen Zeit, für den Trost und das Mut-machen.


    Heike und die Rasselbande

    Die TÄ hat Erfahrung in der Chemo, aber bisher hat sie, wie sie selbst sagt, einfach "Schwein" gehabt, das ihr keiner der kleinen Patienten so in die Knie gegangen ist, wie mein Merlin. Sie hatte allerdings auch noch keinen Fall, der so ausgesprochen fit eine Chemo begonnen hat.
    Nachfragen beim Institut, welches die Gewebeprobe untersucht und den Therapieplan erstellt hat, haben ergeben:
    In seltenen Fällen kommt genau das vor, was Merlin gerade durchmacht. Es sei eine Krise, die überwunden werden kann, und die bis zu drei Wochen dauern kann. Ein Absetzen der Chemo sei nicht anzuraten, trotz der Krise.
    Die Zusammensetzung, die er letzte Woche bekommen hat, sieht der Therapieplan nur ein einziges Mal vor, so daß wir davon ausgehen, daß, wenn er diese Krise überwindet, er das Schlimmste überstanden hat und es ihm im Verlauf der weiteren Behandlung nicht wieder so schlecht geht.
    Ich war gerade bei ihm. Er ist schwach, aber er WILL. Gestern hatte er keinen Bock auf gar nix, heute ist er aufgestanden als ich reinkam und reagiert auf Lärm im Flur mit unwilligem Gegrunze. Erbrochen hat er seit gestern abend nicht mehr. Sein Verdauungssystem funktioniert, aber er verträgt momentan nur winzige Mengen. Für mich steht im Augenblick fest: Er will leben und ich habe nicht das Recht, ihm die Chance zu nehmen. Denn eine Chance hat er. Zehn Jahre lang hat er mir nur Freude gemacht, und ich habe kein Recht, ihn bei den ersten ernsthaften Schwierigkeiten einfach aufzugeben. Er wäre nicht mein erstes Tier, das ich über die Regenbogenbrücke gehen lassen müßte. Und bisher war es immer so, das ihre Augen mir gesagt haben: Laß mich gehen, ich will nicht mehr, und ich kann nicht mehr.
    Wenn Merlins Augen mir das sagen, werde ich ihn gehen lassen, aber keine Minute früher. Das bin ich ihm schuldig.

    Merlin hängt nach wie vor am Tropf und mag nicht Fressen.
    Rückwärts gegessen hatte er seit gestern dann nicht mehr, aber so geht es nicht weiter, er muß fressen, er MUSS.
    Allerdings ist das mittlerweile wohl auch ein psychisches Problem: Er weigert sich, weil er aus der Erfahrung der letzten Tage weiß, das es ihm schlecht wird.... der Hund ist schließlich nicht blöd.
    Jetzt bekommt er das Futter zwangsweise; alle halbe Stunde eine Spritze voll, angereichert mit Traubenzucker.
    Vormittags und nachmittags darf ich für jeweils 2 Stunden zu ihm. Die Pflegerinnen kriegen es nicht gebacken, mit ihm Gassi zu gehen, weil Hund ist ja auch stur: Wenn ich einfach nicht laufe, dann tragen die mich bestimmt.... aber er KANN laufen, recht gut sogar..... die waren ziemlich fassungslos als ich denen das heute vorgeführt habe :smile:
    Die TÄ gibt noch nicht auf, aber so langsam muß er einfach fressen, damit er wieder zu Kräften kommt. Ach ja, und ganz nebenbei ist mir auf dem Weg von der TÄ nach Hause auch noch mein Auto verreckt und steht jetzt in der Werkstatt.... ich hab ja auch sonst keine Sorgen :lol:

    Als Kind war mein Traumhund einfach ein Wesen mit 4 Beinen, das bellte und Fell hatte. Alles andere war mir wurscht, solange es nur ein Hund war. Meine Eltern schenkten mir daraufhin ein Stofftier mit Fernbedienung, das Ding konnte laufen und bellen war echt das Letze....
    Ich hab in der Nachbarschaft alles ausgeführt, was meine Kriterien erfüllte.
    Richtig verliebt habe ich mich mit 14 Jahren in die Schutzhunde meines Onkels, 2 wunderschöne Deutsche Schäferhunde. So was wollte ich dann auch.
    Erfüllten konnte ich mir den Hundetraum erst mit 35 Jahren, und aus dem Traum-Schäfi wurde ein Parson-Beagle Mischling, den ich über alles liebe :smile:

    Alsö.... ich bin seit 7 Jahren Heilligabend allein.... das erste Jahr war schrecklich, aber mittlerweile möchte ich es gar nicht mehr anders haben. Ich koche mir immer was feines und dann ist Sofa-Kuscheln angesagt, und ich kann sicher sein, das mich an diesem Tag mal keiner stört, weil alle auf Familie machen.
    Ich finds supi und ich möchts auch nicht mehr anders haben :smile:
    Silvester war ich auch schon öfter alleine, ist für mich ein Tag wie jeder andere. Hab sogar schon mal das Feuerwerk komplett verpennt :D
    Dieses Jahr möchte eine Freundin gerne Silvester mit mir zusammen verbringen, aber ich hab dazu keine Lust und werde das abbiegen :smile:

    TÄ sagt, das sei bei der ersten Chemo und speziell bei diesem Präparat eine häufige Reaktion. Sie hat schon oft Chemo bei Hunden gemacht, habe in der Praxis auch mittlerweile 2 HH kennengelernt, die eine Chemo dort gemacht haben. Ein Rüde, 14 Jahre alt, hat die Chemo vor drei Jahren gehabt, hat allerdings jetzt wirklich nicht mehr lange zu leben, eine 2. Chemo macht bei diesem Tier keinen Sinn.....
    Na jedenfalls habe ich wieder eine schlaflose Nacht neben dem Körbchen verbracht, seit 3 Uhr..... ich fahre auch jetzt gleich los zur Praxis.