Beiträge von Cattlefan

    Im Moment haben wir generell drei "Baustellen". Erstmal das hoch springen, dann hört er leider nicht wenn ich ihm in der Wohnung was sage und er beißt und zerrt wie von Sinnen an der Leine.

    Ihr habt EINE Baustelle: Der Hund ist völlig überdreht, er weiß nicht in welchem "imaginären Raum" er sich frei entfalten darf (Sprich "Grenzen setzen innerhalb derer er tun darf, wonach ihm ist) und handelt entsprechend wie ein völlig unerzogener Hund, der verzweifelt mal möchte, dass man ihm ein deutliches "NEIN! So nicht" sagt.


    Als meine beiden Punks (Wurfgeschwister) jung waren, hatte ich genau das gleiche Problem. Und ich dachte auch immer: Oh, DA ist eine Baustelle und hier eine weitere.....


    Es kamen so einige "Baustellen" zusammen, aber schlußendlich hatten wir NUR eine: Zuviel Energie-Input, zu wenig "Schutz" und Ruhe.
    Beim "Spazieren gehen bin ich immer zügig durch den Wald gegangen, sie müssen ja "ausgelastet werden"
    War völlig kontraproduktiv!


    Zu allen Menschen und Hunden wollten sie hin und ihnen zeigen, WIE toll sie sie finden...
    Fanden die anderen nicht wirklich toll.....


    Ich habe mich hingehockt, jeder Hund eine Hand vor der Brust und habe auf sie eingesabbelt und die anderen "Deppen" die mir erzählen wollten, dass meine 2 übermütigen (mobbenden...) Knirpse doch zu fremden Hunden hin müssen völlig ausgeblendet.
    Denn wenn dann von rechts und links je einer der "Knirpse" dich deren Hund vorgenommen hätte, hätten sie das gar nicht mehr "artgerecht" gefunden...


    Bringe Ruhe rein und zeige ihm, dass es sinnvoll ist auf DICH zu achten.


    Dann kannst Du 3 Baustellen auf einmal "erledigen" ;)

    oder ob der Hund im Laufe der Zeit einfach "untauglich" für den Sport wird (dass ein Hund plötzlich die Lust an seinem Sport verliert, höre ich so das erste mal).

    Verletzungsbedingt wäre ja auch eine Möglichkeit, die absolut realistisch ist. oder eine organische (teure) Erkrankung läßt ein "Sportler-Dasein nicht mehr zu, oder die Hüften sind doch nicht so klasse, wie man dachte.....


    Da gibt es ja nun wirklich tausende Variationen, die einen jungen Hund plötzlich zur "Fehlinvestition" werden lassen können.....

    Es passiert halt einfach gar nichts, wenn das Tier unerwünschtes zeigt, es geht dann einfach nicht weiter, es gibt keinen Schritt nach vorne, geschweige denn in den Freilauf, soweit kommts noch. Kleine Fortschritte werden belohnt.

    Äh ja...
    Du beschreibst da eine EIGENE MÖGLICHE VERHALTENSÄNDERUNG, um eine Änderung beim Tier herbei zu führen.


    Würd ich gar nicht machen.

    Aber dazu raten schon ;)

    Das Tier muss schlicht und ergreifend lernen, dass es eigene Ziele nur erreichen kann, wenn es ruhig, gelassen unaufgeregt und händelbar ist. Impulskontrolle, die Fähigkeit geduldig zu sein und sich zu orientieren sind angesagt.

    Exakt!


    Und dafür muß man sein eigenes Verhalten ändern:
    Ketten durchbrechen,
    Das ok, schnell raus und dann fix zum Freilauf, damit es Ruhe gibt,
    ....


    abstellen und durch anderes Verhalten ersetzen, damit der Hund lernen kann, auf seinen Menschen zu achten, zu kapieren, dass sein Mensch AUCH Bedürfnisse hat (und sei es nur, sich nicht die Schulter ausrenken zu lassen), sich zu gedulden, weil Hektik eben NICHT zum Ziel führt.....


    All sowas.
    Ohne Änderung im Verhalten des Hundeführers hat der Hund wenig Chance, zu erkennen, dass das jetzige Verhalten gar nicht erwünscht ist!

    Bist Du denn völlig auf eine Hundesportart fokussiert?


    Wenn Dein Hund mit seinen zarten 6 Monaten JETZT die Voraussetzungen nicht zu haben scheint, dann hat er ja vielleicht Spaß an einer anderen Sportart?


    Da müßtest Du eben ein wenig flexibel sein.


    Oder den Hund abgeben, wenn er Deinen Anforderungen nicht entspricht (was einem Gefühl wie "Liebe" aber irgendwie entgegen steht. Also den Hund nach seinen eigenen Anforderungen beurteilen......)


    Das war übrigens bei einem meiner Welpen einmal ein ganz klarer Grund, weshalb eine Interessentin ihn nicht bekommen hat: Sie wollte Agi machen (Wettkampfmäßig, womit ich kein Problem habe!) Aber auf meine Frage, was sie denn machen wollte, wenn der Hund sich als nicht besonders gut in dieser Sportart zeigen wollte, sagte sie "Das ist ein ACD, natürlich macht der Agi!"


    Nein, jemandem, dem seine Sportart wichtiger ist als der Hund, der bekommt keinen von mir ;)

    Mein Hund ist sowieso an der Leine. Aber die Leute rennen ja auf ihn zu und er freut sich und wenn er dann springt bin ich die dumme weil er es noch nicht perfekt beherrscht. Sorry, aber das find ich dann auch nicht so prickelnd.

    Dann stell Dich dazwischen und schütze Deinen Hund, Du alleine bist für ihn und sein Verhalten verantwortlich.


    Nicht der Nachbar oder sonstwer. Deren Verhalten mag gedankenlos und dämlich sein, aber dennoch hast DU Deinen Hund zu schützen.


    In den meisten Hundeverordnungen der meisten Bundesländer können Hunde übrigens schon als "gefährlich" eingestuft werden, wenn sie andere Passanten anspringen. Mit entsprechenden Folgen für den Hund (Maulkorb, KURZleine) und für den Halter (Sachkundenachweis)

    Das ist ja fürchterlich.... :verzweifelt:

    Jo, ist fürchterlich, aber es kann einem auch heutzutage noch passieren, dass der eigene Hund getreten oder geschlagen wird, weil andere Menschen keine Lust haben, sich anspringen zu lassen und es ihnen auch absolut egal ist, ob der Hund noch jung ist oder einfach nur unerzogen.


    Ich persönlich würde das ganz einfach verhindern, indem mein Hund nicht zu jedem hinlaufen darf, bis er das verinnerlich hat, kommt er an die Leine.

    1. Die üblichen Gassiwege sind nicht weit von unserem Haus entfernt, aber auf dem Weg dahin - mit Leine aufgrund der Straße - fängt das aufgeregte Gehibbel und Gejaule schon vor der Haustür an, setzt sich vor dem Gartentor fort und steigert sich noch einmal, bis ich sie am Feldweg ableine, d.h. sie zerrt heftig an der Leine - von Leinenführigkeit keine Spur mehr. Gehe ich immer wieder ein Stück zurück oder versuche sie ins "Fuß" zu bringen, so jaulte sie ungeduldig und nach wenigen Meter reißt sie wieder an der Leine.

    Da würde ich anleinen und gaaaaaaaanz extrem langsam schleichen.
    Dabei darf Lexa nicht an Dir vorbei, versucht sie es, wird sie geblockt (Bein in den Weg stellen o.ä.)


    Gaaaaaaanz langsam! Du kannst ruhig eine halbe Stunde für 200m brauchen.


    Die meisten Hunde sind davon erstmal völlig irritiert und fangen an, ihren Menschen an zu schauen, mit ihm Kontakt auf zu nehmen (visuell), um herauszufinden, was das komische 2Bein da denn jetzt seltsames vorhat.


    Wenn Du da angekommen bist, wo Du sonst ableinst, drehst Du um und gehst genauso zurück.
    Hifreich ist dabei, wenn Du die Leine hinter Deinem Rücken festhältst, sollte sie mal nach vorne Schießen und der Block kommt zu spät (was sicher anfangs mal passieren wird), hast Du so mehr Festigkeit beim halten. Also Leine in der Hand, Hand hinterm Rücken.

    habe gleich wieder schiss, dass er anfängt zu koppen ...

    DAS ist ein Denkfehler!!!
    Ein Kopper, der koppt, baut Stress ab (vergleichbar mit Nägelkauen beim Menschen) Es wurden Untersuchungen durchgeführt, wo Kopper, die koppen "´durften" einen eindeutig höheren Serotoninspiegel hatten, sich also "wohl fühlten", glücklich waren, während die Pferde, die am Koppen gehindert wurden erhöhte Cortisolspiegel (Stresshormon!) hatten.


    Ein Kopper, der koppt ist kein krankes Pferd, durch das "Luftschlucken" haben sie auch keine höhere Kolik-Neigung, die haben sie, weil sie ganz einfach stressempfänglich sind und damit eben eher Probleme von Kotwasser bis hin zu Magengeschwüren haben.