Sogesehen in ich selber der denkbar ALLERSCHLECHTESTE Ratgeber
Habt ihr alleine gekauft (wenn ja mit welcher Vorerfahrung) oder hattet ihr Beratung?
Ja.
- würdet ihr generell Händler oder privat bevorzugen?
gegen einen guten, seriösen Händler spricht gar nichts, die Zeiten, wo Pferdehändler generell als "Roßtäuscher" galten, sind lange her.
- nach welchen Kriterien habt ihr ausgesucht? Also habt ihr von vornherein gesagt "Diese Rasse MUSS es sein" oder seid ihr eher nach Charakter / Ausbildung gegangen?
Gesehen, verliebt, gekauft.....
- habt ihr "euer" Pferd mehrfach getestet oder dann doch eher direkt beim ersten Mal gekauft?
Nein, waren Fohlen.
- wie weit seid ihr gefahren ?
Nicht weit, aber für die wäre ich um die Welt gefahren!
Das mit dem Händler finde ich interessant, da doch der große Vorteil beim Händler ist, dass die das Pferd doch eine gewisse Zeit zurück nehmen müssen, oder?
Muß ein privater Verkäufer genauso, die Beweislastumkehr setzt nur früher ein
Ich stehe schon immer auf barocke Pferde. Spanier, Friesen oder was derartiges.
Vom Friesen würde ich abraten, ein Spaniole könnte bei mir auch mal einziehen....
Meine Pferde, die ich gekauft habe, habe ich (zu Zeiten, wo absolut nicht geplant war, ein Pferd zu kaufen und es auch völliger Blödsinn war!) als Fohlen gesehen und bei beiden war sofort eine Verbindung da und ich wußte, das ist MEIN Pferd!
Bei beiden hatte ich mich nicht getäuscht
Mein Pony habe ich als Rentner geschenkt bekommen als Beisteller für meinen Hengst, er war vorher mit 16 Jahren mit Pauken und Trompeten durch die AKU gefallen, so dass die Züchter beschlossen, ihn mir zu überlassen.
Konnte keiner wissen, dass der noch weitere 20 Jahre mein Leben auf den Kopf stellen würde und sowohl für Wanderritte, als auch für heiße Stoppelfeldrennen genauso wie als vorsichtiges Lehrpferd für Kinder noch viele Jahre gut "nutzbar" war und einfach nicht weggestellt werden wollte
Meine Stute habe ich selber produziert, die sehr ersehnte Mischung aus meinem (Holsteiner) Hengst mit einer Araber-Stute.
Ihr Spitzname ist "Trümmerlotte"..... Die würde keinen TÜV bestehen.....
Jetzt zum rein sachlichen:
Es ist meiner Meinung nach essentiell wichtig, jemanden mit zu nehmen, der sich auskennt und mit beiden Füßen Bodenhaftung behält, während man selber sich in die hübschen Augen verguckt und meint, der Wunsch, dieses Pferd zu haben, würde dem "Bauchgefühl" entspringen. (Welches eine Rolle spielen sollte, aber keine dominante!)
AKU, eine kleine ist auf jeden Fall gut, einfach, um eine Idee zu haben, was in dem Pferd stecken könnte, allerdings ist das wirklich NUR eine Momentaufnahme!
Ist das Pferd z.B. Heustauballergiker und hat die letzten 2 Jahre auf Weide getanden, wird kein TA was hören, aber sobald man dem Pferdchen glücklich die erste Portion Heu hinwirft, hustet der sich die halbe Lunge raus.
Großer Tüv: Sprich mit Röntgen (ab nächstem Jahr von der Röntgenkommission sind statt 12 16 Bilder empfohlen (oder waren es 18?) das heißt, der Tüv kostet schonmal 700 Euronen Minimum.
Und letztendlich lieferst Du dann damit dem Verkäufer den Beweis, das zum Zeitpunkt des Verkaufes alles ok ist, ein Beweis, den eigentlich der Verkäufer erbringen müßte.
Zum Pferdehandel generell: es hält sich das Gerücht, dass bei "Kauf von Privat" gilt: "Gekauft wie gesehen", das stimmt aber nicht!
Sollte das Pferd innerhalb von 6 Monaten nach dem Kauf von einem "privaten" Verkäufer ein Problem haben, dann muß DER in JEDEM Fall beweisen, dass das Problem zum Zeitpunkt des Verkaufes noch nicht vorlag (Beispiel: Unrittigkeit: Hat der Käufer das Pferd mehrfach Probegeritten und war glücklich und zufrieden, so war das Pferd zum Zeitpunkt des Verkaufes NICHT unrittig, der Verkäufer muß also weder wandeln, noch einer Preisminderung zustimmen noch sonstwas.
Alles was NACH 6 Monaten auftritt, da muß der Käufer beweisen, dass das Pfroblem beim Kauf bereits vorlag. (Möglich z. B. wenn das Pferd plötzlich leicht lahmt und eine Röntgenuntersuchung beim 4jährigen der erst beim Käufer richtig angeritten und gearbeitet wurde, zeigt einen Chip im Hufgelenk. Die OCD wird schon im Vorfeld bestanden haben, die meisten Richter würden hier dem Käufer recht geben.
Oder: Pferd wurde wohlfrisiert mit gestutzet Mähne und Schweif zu den Sprunggelenken im Dezember gekauft, im Juli kratzt der sich die Haut auf..... Sommerexzem. Muß die ersten 6 Monate der Verkäufer beweisen, dass das Pferd bis dato noch nie Probleme diesbezüglich hatte, danach muß der Käufer das beweisen (was schwieriger ist!)
Beim gewerblichen Verkauf ist der Unterschied lediglich der, dass die Beweislastumkehr erst nach 1 Jahr einsetzt.