Tzzz....erst jetzt entdeckt, diesen Thread...
Der ACD an sich ist sicher keine "einfache Rasse" im Vergleich mit Gesellschaftshunden
Aber Monster sind sie auch nicht :)
Ich habe 3 ACD´s, 2 Hündinnen einen Rüden, alle 3 intakt (nicht kastriert).
Sie sind ziemlich unterschiedlich, haben auber auch viele (rassetypische) Gemeinsamkeiten.
Zuerst einmal sind alle 3 sofort für jede "Arbeit" zu haben. Mit dem 4jährigen Rüden mache ich Mantrailing, mit der 4 jährigen Hündin Flächensuche, mit der 6 jährigen habe ich Agility gemacht (bis ich aus gesundheitlichen Gründen (meinerseits: Knöchelbuch mit div Außenbänderrissen).
Skita, die 6 jährige ist absolut leichtführig, freundlich zu jedem Mensch und Hund, verschmust ohne Ende, kann aber auch gerne mal hoch fahren, dann wird sie zum Flummi. Sie läßt sich aber dann mit Ruhe und Konsequenz auch schnell wieder "erden"
Magic, die 4 jährige Hündin ist ein Arbeits-Junkie, in ihrem Job bei der Flächensuche geht sie voll auf, sie liebt diese Arbeit.
Abgesehen davon liebt sie (fast) jedes Tier und jeden Menschen. Bei anderen fremden Hunden allerdings braucht sie langsame Annäherung (sich selbst überlassen würde sie jeden Hund im D-Zug-Verfahren über den Haufen rennen, weil die wenigsten Hunde ihr Energie-Level so schnell einschätzen können). Im Umgang mit Hunden ist sie recht derb, und sehr deutlich in ihrer Kommunikation, womit andere oft nicht gut umgehen können. Hat sie Hunde erstmal persönlich kennen gelernt, hat sie kein Problem mit ihnen, je nach Sympathie ignoriert sie die oder tobt mit ihnen.
Wenn ein Hund ihr blöd kommt, gibt sie gnadenlos raus.......
Magic ist mein "Jogging-Begleithund" wobei rein körperliche Arbeit sie nicht komplett auslastet (auch 25 km nicht...), Kopfarbeit braucht sie trotzdem.
Thommylein, mein 4 jähriger Rüde könnte gut auf alle anderen Hunde und Menschen verzichten, er und ich alleine auf der Welt, das würde ihm absolut ausreichen
Er arbeitet auch gerne, aber er chillt auch gerne und wenn es keine Arbeit gibt über längeren Zeitraum, kommt er mit "nur" Spazieren gehen ausgezeichnet klar. Hauptsache, er ist bei mir
Fremde Hunde sind ihm egal oder sympatisch.
Schwierig werden sie im Rudel, wenn Fremdhunde in sie reinpreschen, dann ist Magic diejenige, die den Rast aufpeitscht, dem Einhalt zu gebieten. Da ist das Handling zugegebener maßen mitunter schwierig.
Im Umgang mit meinen Pferden und Katern hat es null Probleme, keiner heelt die Pferde, das würde ich auch nicht dulden!
Die einzige, die dazu neigt ist meine 11jährige 3 beinige ACD-Border Collie- Mix Hündin, die versucht absolut beratungsresistent jeden Morgen mein altes 34jähriges Pony zu heelen (Läßt sich aber abrufen, schaut dann aber sehr pikiert )
Zu Hause schlagen meine an, wenn jemand auf´s Grundstück kommt, ansonsten wird drin geruht, da ist keiner am Hoch-Fahren oder Frei-Drehen.
Generell würde ich sagen, dass man bereit sein muß, sich auf diese Rasse mit allen Ecken und Kanten ein zu lassen. Sie nur wegen ihres "koboldhaften" Aussehens haben zu wollen, ist ganz sicher ein Fehler!.
Sie neigen zu eigenen Interpretationen von Handlungen und Befehlen, manchmal hilft am besten eine gute Prise Humor
Für Sportarten die eher pushen (Agility z.B. braucht es vor allem einen guten Trainer, der sich ein bisschen mit der Rasse auskennt und von Anfang an daran arbeitet, dass von Seiten des Hundes keine permanente Erwartungshaltung entsteht. Ein ACD unter Stress (Erregung) neigt dazu, nach allem, was sich bewegt zu schnappen, als Übersprungshandlungen. Richtig aufgebaut sind es tolle Sporthunde.