Beiträge von physioclaudi

    Ich finde das ist ne ziemlich unschöne Pauschalisierung. Wenn ich korrigiere, korrigiere ich auch schon mal körperlich. Deswegen denkt mein Hund trotzdem mit, ist nicht "kadavergehorsam" aber ziemlich gut erzogen und hat keinerlei Einbußen an Lebensqualität.


    Ich finde, dass man sehr vorsichtig sein sollte, wem man was pauschal unterstellt. Und jeder bekommt den Hund, den er braucht und der zeigt einem tagtäglich, was man noch lernen muss. So rum wird ein Schuh draus. Zu denken, jemand hat einen Hund nicht verdient, nur weil er sich nicht genauso verhält mit dem Hund wie man selber, finde ich ehrlich gesagt vermessen.

    Ich unterstelle nichts pauschal, ich sprach von einem Hund, den ich kenne, bei dem das definitiv so war. Hätte ich vllt noch verdeutlichen sollen. Wie sich das mit dem beschriebenen Hund verhält habe ich aufgrund der Beschreibung angenommen. Und dass man mal deutlich wird, ist ja auch klar. Wenn mein Hund sich daneben benimmt, oder auf die Straße latscht säusel ich ihn auch nicht zu mir zurück. Da sehe ich durchaus einen Unterschied zu HH die grundsätzlich über Druck und Zwang erziehen.

    Ok, hört sich wie eine Ausrede an, weil meine Hunde so nicht spuren, aber ich glaube wirklich es muss anders gehen und wenn es dauert. :???:


    Heute haben wir mal Erfolge zu verzeichnen. Ob nachhaltig, wird sich hoffentlich in den nächsten Tagen herausstellen.
    Ich habe vor dem Gassi meine "Einfriermethode" weiter getestet. Ich fange extrem langsam und ruhig an, Jacke an, Zeug zusammensuchen, Schuhe holen und jedes Mal, wenn klein Emil aufdrehen will stelle ich jegliche Bewegung ein, ignoriere ihn dabei aber nicht, sondern gucke ihn an. 3 Sek spinnt er weiter, dann guckt er mich irritiert an und sobald er die Klappe hält soll er "Sitz" machen. Sobald wir soweit sind, mache ich weiter. Er fährt wieder hoch, das gleiche wieder. Beide Hunde müssen den Hintern am Boden haben, bevor ich weiter mache. So hatten wir kein durchgehendes Keiffen des Emil, sondern immer nur kurz, dann wieder Ruhe. Die Aktion dauert vllt 10 Min anstatt drei, wenn ich es flott durchziehe. Also durchaus im Rahmen des Einplanbaren und es hat funktioniert. Am Schluss guckten mich zwei angezogene, sitzende Hunde vor der Haustür an und haben brav gewartet bis die Tür auf geht. Da als erste raus zu kommen schaffe ich allerdings nicht. :ugly: Der Flur ist sehr eng und die witschen dann zu schnell raus. Aber vor dem Auto wurde wieder gesessen und auch das klappte ganz gut. :applaus:


    Im Wald wollte ich nun Emils Pöbelei gegenüber Chica angehen. Die ignoriert ihn, aber das funktioniert nicht. Er bellt sie gerne an, rempelt sie an und wenn sie zu mir will bombt er sie aus dem Weg. Immer wenn sie auf Armeslänge weg waren habe ich ihn mit der Hand blockiert und sein Abbruchsignal gegeben. Dabei hat er mir aus Versehen in die Hand gehackt, weil er gerade in Chicas Kragen beißen wollte :muede: . Aber nach ner Weile schien er doch eine Idee zu haben, was ich meine. Er rannte dann ein paarmal auf sie zu und drehte direkt vor ihr ab. Zwar immernoch zu dicht wie ich finde, aber definitiv besser. Also wenn er das tatsächlich kapiert, was ich meine wäre das ja super. Bin auch die ganze Zeit sehr ruhig geblieben, um ihn nicht zu stressen, weil es dann ja eher schlimmer wird und habe ihn für friedliches nebenher traben ausgiebig gelobt.


    Bislang also ein echt guter Tag :dafuer:


    /edit: Was auch ein wirklich blöder Gedanke ist - manchmal denke ich, dass manche Menschen(das ist jetzt rein oberflächlich) diesen/ihren Hund eigentlich gar nicht verdient haben. Aber der hört dann trotzdem super, obwohl er z.B. körperlich bestraft wird - und wird 'gehorsam'. Es ist dann irgendeine komische Art Missgunst und Neid(?), dass man selbst sich soviel Mühe gibt und bei anderen funktioniert's einfach irgendwie.(Jetzt nicht nur auf körperliche Bestrafung bezogen) Die Gedanken bringen einen kein Stück weiter, aber ab und an ist der oberflächliche Frust schon mal da... :/

    Da gibt’s keinen Grund neidisch zu sein. Das ist Kadavergehorsam, wenn über Zwang erarbeitet und den willst Du doch nicht. Kenne auch eine Hündin, die so erzogen wurde. Sieht total toll aus, wie die überall an ihrem Menschen bleibt, sich vor jeder Ampel auf die Erde wirft und vor dem Laden unangebunden wartet. Ich weiß aber, wie die das erarbeitet haben mit auf den Boden drücken vor der Ampel, etc. Und das will ich nicht. Die Hündin läuft immer ein wenig geduckt zu ihren Menschen und kriegt im Wald von anderen Hunden immer auf die Mütze, hat null Selbstvertrauen. Ich sehe da schon einen Zusammenhang. Ich habe gerne denkende Hunde, die hoffentlich irgendwann begreifen was ich will und es gerne machen, weil es positiv verstärkt wird.

    Wie alt ist er denn jetzt?


    Tarek hat das ja ziemlich schnell angenommen gehabt, aber jetzt mit dem älter werden stelllt er schon einiges in Frage aber da muss ich jetzt eben dran bleiben ...

    In 10 Tagen wird er fünf Monate.
    Er versteht ja schnell, aber meine Hündin bringt ihn da durchaus aus der Ruhe, die er ja selber nicht wirklich hat.
    @Nebula ja ich weiß, die Hündin potenziert das mit ihrer Aufgeregtheit. Bin aber nicht sicher, wie ich das ändern kann. Sie hibbelt ja selten rum, sie sitzt da und starrt mich an. Passiv aufgeregt sozusagen. Mit der Methode alles wieder auf Null ins Wohnzimmer gehen, Buch schnappen und hinsetzen hab ich versucht, Tinitus gratis. Ich mache das auch immernoch gelegentlich, aber das Problem ist, wie auch @Murmelchen schrieb, ich KANN nicht immer drei Std damit zubringen Spaziergänge vorzubereiten. Hab auch einen Zeitplan, muss arbeiten und versuche dem aufgedrehten Jungspund Struktur in den Alltag zu bringen. Und das alles unter einen Hut. Wenn ich es also dreimal mit "alles auf Null" versucht habe, ziehe ich es beim vierten Mal durch und da ist Herr Emil spätestens völlig out of order, weil ihn das so aufregt. Schmeißt sich hin und zittert.
    Heute Morgen klappte es so einigermaßen gesittet, weil ich alles dermaßen in Zeitlupe gemacht habe, dass er sich nicht sehr aufgeregt hat, eher gewundert. Vllt versuche ich das mal weiter mit extrem viel Ruhe. Er hatte irgendwann genug von meiner Schleicherei, erst Jacke an, dann wieder weg gelatscht und Handy geholt, wieder weggelatscht und Leckerchen geholt. Dann Geschirr angezogen, das klappt sehr gesittet, danach fuhr er hoch, dann bin ich wieder weggeschlichen, habe meine Schuhe geholt. Dann zur Tür gelaufen, er dreht hoch, ich warte mit Hand auf der Klinke bis beide auf dem Hintern sitzen und mache dann erst auf. Nach mir raus (ok, eher zwischen meinen Beinen :ugly: , das ist ausbaufähig), am Auto wieder sitzen. Da blieb er für seine Verhältnisse ziemlich ruhig.

    Klinke mich mal ungefragt ein. Was denkst Du ab welchem Alter /Entwicklungsstand kann man damit anfangen. Emil flippt ja immernoch sehr aus, wenn es raus geht. U.a. auch weil meine Hündin so passiv aufgeregt ist. Die sitzt zwar scheinbar ruhig da und bellt auch nicht, aber ist trotzdem aufgeregt und er übernimmt das und kekst aus. Bislang fordere ich so Basics ab. Er hopst im Flur um mich herum, während ich mich anziehe, ich mache betont langsam und hocke mich dann hin. Ziehe beiden das Geschirr erst an, wenn Herr Emil ruhig vor mir sitzt und mich nicht anschreit. Das klappt auch tatsächlich. Da gibt’s dann auch nen keks. Meinst Du man kann schon damit anfangen, dass er auch an der offenen Tür ruhig werden soll? Sobald ich nach Geschirr anziehen aufstehe springt er ja schon wieder kläffend auf.