Beiträge von physioclaudi

    Genau, ich meine das so wie Massai. Unerwünschtes Verhalten ignorieren hat hier halt so gut wie nie zum Erfolg geführt.

    Geht ja nicht. Wenn der Hund ein Verhalten aus eigener Motivation zeigt, warum sollte er es beenden, wenn anwesende Personen mit dem weitermachen was sie gerade tun?

    Ist mir inzwischen auch klar, war aber die propagierte Lösung vieler Huschus in denen ich war. "Der will deine Aufmerksamkeit, wenn er so nen Scheiß macht, gib sie ihm nicht und er hört auf."

    Ja ok, Kleinigkeiten gingen bei Emil auch über ignorieren, stimmt. Also wenn er abends der Meinung war es wäre eine prima Idee zu motzen, bis jemand was mit ihm macht. Da hat das auch funktioniert. Bei Luci schon nicht mehr, der fing dann an Sachen an zu nagen, wenn man nicht reagiert hat.

    Aber Sachen die toll sind, bei Emil das bellen, da hätte ich mich zu Tode ignorieren können. War einfach viel zu selbstbelohnend. Dennoch war es der einzige Tipp, der meiner Trainerin damals einfiel.

    Ich hab hier den jagenden Nicht-Jagdhund.

    Lucifer ist nie frei im Moment. Wir sind umgezogen aufs Dorf, an sich mega, aber Freigängerkatzen überall und extrem viel Wild im Wald. Vermutlich wird er nie frei laufen, aber ich hab mich damit abgefunden. Tatsächlich war dieser Umstand mit verantwortlich dafür, dass wir umgezogen sind. Wir haben jetzt ein riesiges, komplett umzäuntes Grundstück und wenn Lucifer im Garten ist, dann kann er rennen und seine langen Gräten strecken. Im Wald Flexi, oder 10m SL. Zu Gewicht und halten können, ich lasse nie die SL einfach schleppen und halte nur das Ende, damit würde ich auch die "nur" 27kg von Lucifer nicht halten. Wenn ich die SL nutze, dann bin ich permanent am Aufnehmen und wieder nachlassen. Lucifer kennt auch ein Langsam als Kommando, aber dass er das in jeder Erregungslage umsetzen kann, da geh ich erstmal nicht von aus. Und Handschuhe sind auch Pflicht an der SL, bei mir zumindest. Einmal eine komplett verbrannte Hand (da hatte ich gepennt und die Leine war zu lang) reicht mir.

    Ich schlafe an sich ziemlich fest und gewöhne mich an die aktivitäten der Hunde. Wenn ein Hund neu da ist, dann schlafe ich nicht so tief und bin schnell wach, wenn was ist. Bei Welpen sowieso, war aber auch bei den Erwachsenen so.

    Luci hatte als Junghund sehr spezielle Schlafpositionen, gerne als Seestern mitten im Bett, während ich mit Emil auf meinem Kopfkissen zusammen gerollt schlief. Sogar daran hab ich mich gewöhnt. Bin ich wegen abgestorbener Körperteile aufgewacht, hab ich ihn auch raus geschmissen, was murrend akzeptiert wurde.

    Inzwischen sind beide Jungs sehr unauffällige Bettgenossen. Zu unseren Füßen zwischen uns ist sehr beliebt, Luci auch gerne als kleines Löffelchen an mir dran. Aber lange nicht mehr so Platz fordernd wie früher.

    Und vielleicht noch als Ergänzung, er macht es ja nicht immer. Also es passiert nicht x mal am Tag, sondern vielleicht 1x. Wenn ich zum Beispiel ins Schlafzimmer gehe und ich möchte mich umziehen, dann schicke ich ihn raus. Das geht ohne Probleme. Wenn er doch mal beim umziehen dabei ist und er knibbelt am Hosenbein rum sage ich nein, schicke ihn Körpersprachlich weg und es ist ok. Es tritt in den Situationen auf, in denen wir in eine Schleife kommen. Wenn er beschäftigt werden will, ich aber gerade nicht kann und er dann Quatsch macht. Er hat halt kein adäquates Ersatzverhalten. Dann gehe ich wieder darauf ein, er bekommt doch wieder seine Aufmerksamkeit und dann schaukelt sich das hoch. Ich muss halt einfach auch ein besseres timing bekommen und schon bevor es sich hochschaukelt, das ganze abbrechen. Er ist dann mit der Situation überfordert und fängt dann an. Würde ich einfach früher sagen hey, so läuft das hier nicht. Komm mal 5 Minuten runter, dann würde es wahrscheinlich nicht so kommen. Er beißt ja auch nicht beim spielen, wenn ich ihn streichle oder in anderen Situationen.


    Ach, was kommt mir das bekannt vor, werde richtig nostalgisch - nicht. :zany_face:

    Diese Spirale hatte ich mit Lucifer auch. Und wen man auch um Rat gefragt hat, es kam immer was anderes.

    "Greif doch mal durch, ordentlich abbrechen"

    "ignorier ihn einfach" (ging nicht, er hat halt dann alles kaputt gemacht, oder uns grün und blau gebissen)

    "Tausche, wenn er was nimmt, was verboten ist" (das wollte er aber schlicht nicht haben)

    "Nimm ihn sanft in den Arm, bis er sich beruhigt hat" (Da wurde aus dem Schnappi dann ein Aal. Ein schnappender Aal)


    Ihn in den Auslauf setzen und in der Nähe bleiben hat recht gut geklappt. Er hat dann schnell gepennt, dennoch ging es oft sofort wieder los, wenn der Auslauf später wieder offen war.


    Es war eine Mischung aus Zeit (in erster Linie), Abbruch, wenn er jemand weh getan hat und Auslauf zum Runterkommen. Hat echt gedauert. Aber sie geht vorbei, die Phase.

    Bleib dir treu und lass jemand vor Ort gucken, das wird.

    Ach und wenn du es einfacher in den ersten drei Jahren willst, dann wäre Sheltie vllt auch nicht zwingend passend. Emil war ein zuckersüßer welpe, aber als Junghund die Pest.

    Wahnsinnig reizoffen, schnell und laut. Viel WTP hilft dabei das in den Griff zu bekommen, aber was war schon Arbeit.