Hey
Nun ja, kurz mal vorab. Was die Evolution (natürliche Zuchtauswahl/Selektion) zu leisten in der Lage ist, wissen wir zu genüge, auch wozu der Mensch mit der künstliche Zuchtauswahl/Selektion fähig ist.
Nun, den Bambus-Bären beispielhaft für die Ernährungsweise heranzuziehen ist sicherlich sehr zutreffend, da wir den Bären als einen stammesgeschichtlich recht nahen Verwanden der Wölfe und Hunde verstehen. Bären sind ein Paradebeispiel für Pflanzen-, Fleisch- und Allesfresser.
Vor nicht allzulanger Zeit waren Schimpansen ein Musterbeispiel für Pflanzenfresser, die Überraschung war dem entsprechend groß, als man herausfand, dass sie nicht nur Fleisch fraßen sondern auch noch sehr strategisch geschickt selbst erjagten.
Nun wird die Nahrung und Ernährung unserer Hunde zu einer Glaubensfrage und/oder Philosophie erhoben, die da lautet:
„Was schadet unserer Umwelt weniger, dass wir Hunde überwiegend fleischlich und/oder pflanzlich ernähren sollten?“
Dabei geht es, so mein Eindruck, weniger um den Hund der nach Vorbild des Wolfes artgerecht ernährt werden sollte, als vielmehr darum, was der Mensch individuell für artgerecht erachtet, nach seinem eigenen Menschenbild und Denken.
Die Natur ist sehr flexibel, wenn wir uns die Evolution anschauen, vereinfacht ausgedrückt, wer sich als Art nicht seiner Umwelt anpassen kann, verschwindet von der Bildfläche, heißt, stirbt früher oder später aus, mit anderen Worten, das ist der Preis den eine Art evolutiv zahlen muss.
Nun, wer pauschal behauptet, dass der Wolf kein Vorbild für die artgerechte Ernährung sein kann, sollte eines bedenken, dass auch Wölfe mit überwiegend pflanzlicher Nahrung zurecht kommen können, die Betonung liegt auf überwiegend.
Nun, woher weiß man das?
Von den sogenannten Insel-Wölfen. Ein 1950 begonnenes natürliches Experiment, als die Wölfe selbst über das Eis auf eine Insel eingewandert sind, und nachdem das Eis geschmolzen war dort vom Festland abgeschnitten wurden. Diese Wölfe wurden von beginn an wissenschaftlich begleitet, dabei zeigte sich, dass für die Wölfe die größte Bedrohung die Inzucht wurde, nicht die Ernährung.
Es wurde berichtet, das ca. 80% der Nahrung aus Moosen bestand, die den Wölfen das Überleben sicherten.
Dies Mal zu den allgemeinen Überzeugungen, was die richtige und/oder einzige artgerechte Ernährung für den Hund sein könnte.
Die Natur ist oftmals einen bis viele Schritte dem menschlichen Denken voraus und zeigt eigene Lösungen, nach den Prinzipien des Zufalls und der Notwendigkeit, da kann der Mensch nun Mal nur mehr oder weniger schwerfällig hinterherhinken.
Mit anderen Worten, muss der einzelne Mensch entscheiden, was für unsere Welt, von der der Hund ein Teil ist, die lebenswertere ist und nicht ob der Hund nach Vorbild des Wolfes noch artgerecht ernährt wird. Denn Wölfe und Hunde sind schon lange sehr Anpassungsfähig, auch was ihre Ernährung angeht.
Noch ein kleinen Exkurs in die Menschenwelt. Vor kurzem sah ich eine Doku von einem indischen Arzt, der in seiner Heimat die Region, die ganz traditionell nach erst heute modernsten Erkenntnissen der pflanzlich gesunden Ernährung lebt.
Mit der Erkenntnis, dass dort z. B. der Anteil an Diabetes doppelt so hoch wie in den sogenannten westlichen Zivilisationen mit „Fast Food“ sein soll.
"Der Mensch schafft nicht nur Probleme, er ist oftmals das Problem."