Vorab, ich bezieh mich nur auf den Praxisteil, den Theorieteil mußte ich nicht machen und kann deswegen nix dazu sagen. Über den Realitätswert der einzelnen Übungen lässt sich streiten, da gibt es mit Sicherheit noch Entwicklungsspielraum, aber im Großen und Ganzen war es für den Trainer gut zu sehen, wo die einzelnen Teams Probleme haben bzw. noch weiteren Trainingsbedarf aufweisen.
Die einzelnen Übungen spielten sich so ab, dass man gegenseitige Übungspartner war bzw. der Trainer einige Parts übernommen hat. Ich konnte bestimmen, wie weit wir gehen und wieso ich wie etwas handhabe und das wurde bei jedem auch so respektiert bzw. wurden Verbesserungsvorschläge gemacht. Auch wenn man etwas nicht wollte und auch nicht macht, war okay, wie zum Beispiel antatschen lassen, im Gegenteil es war gewünscht, dass man äußert, der Hund will nicht angefasst werden. Oder auch ganz klar sagt: meinen Hund lasse ich nicht allein vorm Laden, da ist er mir zu unberechenbar.
Praktische Übungen waren: Frontalbegegnungen mit Hunden (dabei mußte der Hund nicht stumm bleiben, sondern es wurde geschaut, wie kann ich trotz pöbeln am besten am anderen Vorbei), Frontalbegegnungen mit Menschen, Begegnungen mit Joggern, Walkern, Menschen mit Krücken und Einkaufswagen, Begegnungen mit spielenden Kindern, laufenden Kindern, Geschrei, Geraschel, Tiergeräusche, Wildgerüche, Reizangel. Sachen wie Restaurant, Lift, Öffis, Seilbahnen und ähnliches wurden durchgesprochen.
Und das alles ohne der Hund muss das über sich ergehen lassen, sondern mit dem Augenschein auf "wie kann ich meinen Hund da vorbeiführen, ohne ihn, mich oder andere zu gefährden" und worauf muss ich bei meinem Hund vermehrt achten, wo hat er vielleicht noch ein Problem und wie kann ich mit diesem Problem umgehen. Es war wurscht, ob der Hund Angst vor dem lauten Geräusch hatte oder nicht, wichtig war, wie gehe ich als Hundehalter mit dem Hund in der Situation um. Und das finde ich den großen Unterschied. Ich muss zeigen, dass ich die Grenzen kenne und wie ich mit dieser Grenze umgehe. Und eben nicht: der Hund hat keine Grenzen zu haben und muss alles über sich ergehen lassen.
Estandia
Ich hab nur Beispiele vom Hören-Sagen, naja eher lesen und das aus dem Test für Sokas:
Ein Hund wurde festgebunden, Frauchen mußte sich entfernen und Hund wurde vom Prüfer mit aufgespanntem Schirm bedrängt.
Oder hier im Thread: Hund muss vorm Geschäft allein gelassen werden. Selbst mit dem Prüfer oder anderen Prüflingen, finde ich sowas ein Unding.
Beides Sachen, die gehen in meinen Augen mal überhaupt nicht als Muss. Das muss kein Hund unbedingt können. Auch muss kein Hund der Welt Befehle kennen, wie Sitz und Platz. Ich muss ihn bei mir halten können und ich muss dafür Sorge tragen, dass weder ich, der Hund noch Dritte gefährdet werden. Wie ich das mache, mit Befehle oder ohne, ist wurscht.