Beiträge von Satoo

    Da ich mehrere Varianten in Erwägung ziehen würde, habe ich sonstiges gewählt.
    Begründung:
    Ich stehe auf Mischlinge, also fallen Züchter/Hobbyzüchter weg.
    Der persönliche Kontakt zum Tier muss gewährleistet sein, der Blick in die Augen und die ersten Kontaktaufnahmen untereinander sind für mich entscheidend. Deswegen kommen örtliches Tierheim (wobei örtlich auch relativ ist, nen "paar KM" würd ich fahren), Abgabe aus der Nachbarschaft (hatten hier vor kurzem nen Fall, wo es mich gejuckt hätte) oder von Privat infrage.
    Bei allem anderen finde ich das Abchecken, wer/was hinter dem Abgeber steckt noch schwieriger als beim örtlichen Tierheim - von daher kommt es für mich nicht infrage.

    Kurzfassung: alles was ihm unbekannt ist (Töne, Gegenstände) wird skeptisch beäugt, aber dann doch nach Ermunterung neugierig und vorsichtig erkundet


    Schlimmste Feinde am Anfang waren: Staubsauger (blödes gelbes Monster) selbst ausgeschaltet und die Wäschespinne


    Menschen, die ihn zu sehr fixieren, sich mit dem Oberkörper zu ihm beugen oder ihn zuviel betatschen wollen

    Ich kenne das nur zu gut, die Aufs und Abs, das Erschrecken bei den kleinsten Anzeichen (teilweise auch völlig unnötig), die Erleichterung wenn sie sich wieder etwas berappeln. Jetzt akut erlebe ich es wieder beim Jerry, einer unserer Kater. Tja wie gehe ich damit um: ne Mischung aus Herz und Kopf, das Herz was heult und der Kopf der so objektiv wie möglich dazu was denkt und mich irgendwie auf dem Boden hält. Ich bemühe mich, es wie die Tiere zu nehmen: im hier und jetzt und nicht überlegen, was sein könnte, sondern zu sehen was ist, jetzt in diesem Moment.


    Stark bin ich bei sowas nicht, wozu auch, Tiere kennen einen eh besser als man denkt, wissen wie es in einem aussieht, also wieso etwas vorspielen? Wenn ich traurig bin, bin ich traurig, allerdings vergrab ich mich auch nicht in der Traurigkeit. Freu ich mich über etwas, freu ich mich. Emotionen gehören zum Leben dazu und die zeig ich auch, macht mich authentisch und ehrlich gegenüber Mensch und Tier. Wozu in dieser Phase anfangen, lügen zu wollen? Für mich gehört diese Phase zum Trauerprozess dazu, das Abschiednehmen von beiden Seiten eben, das intensive Erleben der Tage/Wochen ist ein Abschlussprozess des Zusammenlebens, ein Prozess des Loslassens.


    Bis jetzt hat mir noch jedes Tier recht deutlich gezeigt, wann es genug war. Genau beschreiben kann ich es nicht, manchmal war es der Blick in die Augen, manchmal der Bauch, manchmal der Kopf (wenn der Bauch egoistisch sagte: ich will nicht loslassen). Und ich denke, dass wird bei dir auch der Fall sein. Schau dir deine Jill an, fühl sie, nimm sie wahr und alles weitere wird sich finden. Mach dich nicht zu verrückt (ich weiß, ist leichter gesagt, als getan), es wird sich finden und sich ergeben.

    Zitat

    Die Frage die sich mir gerade vor allem stellt ist, woher man eigentlich die Quellen hat, die einen dazu bemächtigen, derartige Kommentare in die Welt raus zu hauen?


    Und was berechtigt dich dazu, mein Wissen anzuzweifeln ohne mich zu kennen und ohne danach zu fragen? Hab ich etwa am Ego/Nerv gekratzt? Wage ich etwas als negativ zu bewerten, was andere als völlig normal und gewaltlos bewerten? Jo mach ich, wenn ich eine andere Meinung habe, ich stehe nämlich dazu und wehe nicht wie ein Fähnchen im Winde. Wenn für mich etwas nicht in Ordnung ist, ist es das nicht und da ist es mir völlig egal, was Züchterverbände als Standard aufweisen oder nicht.

    Nur weil etwas Standard ist, muss ich es noch lange nicht gut und passend finden. Bei natürlichen Deckakten (freie Wahl auf der Wiese) hält auch kein Mensch die Hündin fest und der Rüde bleibt auch unverletzt. Lässt sich jetzt also die Frage stellen: besteht die potentielle Gefahr nicht nur, weil Mensch die unpassenden Rüden aussucht und weil Mensch den Rüden unbedingt haben, den Deckakt unbedingt will und alles dafür tut, dass dieser auch stattfindet? Die Hündin also keine freie Wahl bei der Rüdenwahl hat?

    Zitat


    Sicherlich sind viele Deckakte entspannt, aber ich habe halt auch schon einige erlebt, bei denen die Hündin ziemlich gejault hat und sehr stark weggezogen hätte, wenn sie nicht gehalten worden wäre.


    Das Halten und Zwingen zum Deckakt hat für mich nix mit natürlichem Deckakt zu tun. Wenn eine Hündin schon keinen Bock auf den einen Rüden hat, hat das in meinen Augen einen tieferen Sinn. Ob das jetzt keine Lust auf den ist oder sie einfach riecht, dass seine Gene nicht zu ihren passt oder er irgendwie krank ist, spielt dabei für mich eher weniger ne Rolle. Da spielt der Mensch im Deckakt ne Rolle, die er aus Profitgeilheit einnimmt, die ihm aber meiner Meinung nach in keinster Weise zusteht.
    Überspitzt und vermenschlicht ausgedrückt, wird die Hündin vergewaltigt, wieso sollte sie dabei Lust empfinden oder entspannt dabei sein?


    Wenn alles natürlich abläuft, sich Hündin und Rüde von allein anmachend finden, denke ich schon, dass da auch eine gewisse Lust und Freude mitspielt. Aber ob es so ist wie bei uns? Keine Ahnung, denke aber mal eher nicht, weil wir ja auch ohne Empfangsbereitschaft Bock auf Sex haben im Gegensatz zu vielen Tieren, da gilt ja eher keine Empfangsbereitschaft, keinen Bock auf Sex.

    naijra
    Das Beispiel Tür öffnen war etwas anders gemeint als es scheinbar angekommen ist: es war nicht als Höflichkeit für jemand anderen gemeint, sondern ich mache für mich die Türe auf. Wenn jetzt jemand neben mir stehen würde und würde jedes Mal sagen: "wow, Tanja, die Tür hast du aber schön aufgemacht", dann käme ich mir absolut verarscht vor. Oder noch so ne Selbstverständlichkeit für viele von uns: laufen. Was haben die Eltern früher gelobt, als man gehen gelernt hat. Würde das heute jemand mit uns machen, ohne dass wir laufen aus irgendeinem Grund neu lernen müssten, wie würde man da reagieren? Oder auf Toilette gehen, das erste Mal Töpfchen wird von vielen Eltern gelobt, will dafür wirklich jemand im Erwachsenenalter ein Lob haben?


    @all
    So bei nem kleinen Spaziergang, mal noch mal über das Thema nachgedacht. Selbstverständlich sind für mich oft Dinge, die aus Hanldungsketten für den Hund bestehen, wobei die nächste Handlung schon die Belohnung für ihn darstellt. Er bekommt zum Beispiel seinen Knochen erst, wenn er ruhig neben mir sitzt und die Nase davon fernhält. Macht er das, belohne ich das nicht mehr verbal oder taktil extra, sondern er bekommt einfach seinen Knochen. Oder stehen bleibe, wenn ich stehen bleibe. Am Anfang wurde das alles noch extra belohnt, heute ist die Belohnung, dass wir einfach weitergehen. Sich das Halsband anlegen lassen, für mich eine Selbstverständlichkeit. Sich abtrocknen oder bürsten lassen, ist inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Dinge des alltäglichen Lebens in den meisten Fällen.
    Allerdings hat es für mich auch etwas Selbstverständliches, dass Satoo das macht, was ich ihm sage. Ich sage das ja nicht just for fun, sondern es ist wichtig und sinnvoll.


    WhitePolarwolf
    Schön geschrieben


    IngaJill
    Jo meint das Gleiche. Jede Wissensschaftsrichtung braucht halt ihre eigenen Fachbegriffe :ugly:

    Nö ist nicht von mir selbst gewählt oder ausgesucht, ist Schulwissen und hab ich später auch in dem ein oder anderen Buch, dass sich irgendwie mit Konditionierung beschäftigt hat, gelesen. Es hat da aber irgendwann eine Umbenennung in der Wissenschaft gegeben, wie man zu diesen Umbenennungen steht, ist aber ne andere Geschichte.


    Ansonsten stimme ich mit dir überein, bis auf die Sache mit den Leckerchen/Belohnungen, gehe da eher mit Bungees Meinung.

    Warum geht ihr davon aus, dass der Arbeitswille automatisch geringer wird, wenn man nicht mehr für jedes Mal tun lobt? Ist hier wie geschrieben nicht der Fall.


    Ist wohl auch zum guten Teil eine Einstellungssache und persönlicher Geschmack. Ich würd mir verarscht vorkommen, wenn mich plötzlich jemand jedes Mal loben würde, wenn ich ne Tür richtig aufmache oder nen Glas Wasser unfallfrei einschütten kann.

    Wenn etwas für mich selbstverständlich ist, finde ich für jedes Tun zu loben zu viel. Es ist selbstverständlich, dass der Hund tut und er ist aus dem Lernstadium schon längst raus, also wieso immer belohnen? Wer wird schon für Selbstverständliches noch gelobt? Einmal gelernt, muss es nur noch ab und an bestätigt werden, damit es nicht verloren geht. Und am Arbeitswillen hat sich bis jetzt noch nix geändert nur weil ich nicht immer belohne, egal bei welchem Hund.
    Streicheleinheiten und verbales Zuwenden gibts auch so für lau, weil einer von uns Körperkontakt möchte oder einem gerade danach ist.