Beiträge von Satoo

    Wolltet ihr Wachsamkeit, Jagdtrieb etc? Wenn eure Rasse das mitbringt, obwohl ihr das nicht wolltet, warum habt ihr euch dann dafür entschieden? Seid ihr der Meinung, man kann sich das schon irgendwie hinbiegen? Was war euch wirklich wichtig bei der Rasse/Hundewahl?

    Da wir einen Mischling aus dem Tierheim mit unklarer Abstammung haben, war Satoo für uns eine Wundertüte. Dessen waren wir uns aber auch bewußt und waren uns einig, dass an eventuellen Problemen gearbeitet werden muss o. wir bestimmte Dinge akzeptieren müssen.


    Bei uns sind die Grundlagen aber auch dementsprechend: keine Kinder im Haus, wir wollen einen lenkbaren Wach- u. Schutzinstinkt, Zurückhaltung gegenüber Fremden ist für uns okay, der Hund muss nicht jeden lieben und wir sind beide hundeerfahren.


    Wichtig bei der Hundeauswahl waren: Chemie muss stimmen, Aussehen natürlich auch (ja ich stehe dazu) und nicht allzu viel Jagdinstinkt. Okay letzteres haben wir jetzt dennoch, TH hat knapp daneben gelegen, aber das kriegen wir auch noch in den Griff - nachdem die Leinenaggressivität auf einem sehr sehr guten Weg ist.


    Hinbiegen kann man meiner Meinung nach Instinkte gar nicht - die kann man höchstens lenkbar machen. Den Charakter des Hundes kann man auch nicht wirklich viel verändern. Aber die ein oder andere Macke kann man durch Training meistens auf ein Level bekommen mit dem man leben kann.


    Ansonsten zählt eins: Augen auf bei der Partnerwahl (sowohl menschlich als auch hündisch)!

    Satoo hat heute einfach alles richtig gemacht, Highligths waren aber:
    Zeckenentfernung direkt unter der Schnauze; an der Hündin ruhig vorbei gehen, die gestern angemacht wurde; den Hund auf dem Balkon zweimal in Ruhe lassen, an dem wir vorbei sind u. der gebellt hat; auf jeden kleinen Fingerzeig draußen reagiert, wenn es um die Seitenwechsel ging und last but not least er hat den Hund nicht angemacht, der auf der Hofeinfahrt von seinem Revier stand u. ihn massiv angemacht hat.

    Wir bauen das eigentlich immer gleich auf, egal welcher Hund, wobei ich dazu sagen muss, dass unsere Hunde nie Angst oder Stress davor hatten. Obs an dem Charakter des Hundes, an ihren Vorerfahrungen oder oder lag ... keine Ahnung.


    Zunächst ist es für uns völlig normal und unsere Einstellung, dass der Hund auch mal alleine bleiben muss. Wir haben gar nicht erst das Bestreben, ihn überall mit hinnehmen zu müssen. Ich denke, dass ist das erste worauf es zunächst ankommt. Sehe ich als Mensch die Notwendigkeit ein oder bin ich mir selbst unsicher.


    Dann fangen wir einfach an. Mal alleine ins Bad rein, drin bleiben für das Übliche, raus. Hund wird dabei weder bewußt ignoriert oder auf ihn eingegangen. Steht er im Weg, wird er weg geschickt. Liegt er irgendwo okay. Hat er gefiept, egal. Macht er zuviel Theater vor der Tür, gibts ne Ansage (bin auch schon aus dem Bad rausgestürmt, um das Theater zu beenden).


    Dann wird Post aus dem Briefkasten ohne Hund geholt. Wieder rein, mein Verhalten bleibt erst einmal neutral. Kommt der Hund ruhig ran, wird er gelobt, er kann mich ja ruhig ruhig begrüßen. Steht er an der Tür, okay. Stürmt er ran oder bedrängt mich, wird er geblockt.


    In der ersten Zeit nutze ich einfach die kurzfristigen Gelegenheiten (er ist im Auto während man an der Tanke bezahlen geht, er ist im Auto während man kurz beim Bäcker reinspringt etc.).


    Dann wird der Hund mit zum Einkaufen mitgenommen, bleibt aber im Auto. Er weiß aus Erfahrung, dass wir wieder kommen. Beim zurückkommen wird er kurz und ruhig begrüßt, kriegt einen Streichler u. fertig.


    Und dann fangen wir an zu steigern, unregelmäßig, ohne minutengenaues Warten. Wir bleiben nicht vor der Tür stehen u. warten - das merkt der Hund meiner Meinung nach - sondern gehen/fahren weg.


    Ich würde an deiner Stelle, deine Einstellung in der Situation hinterfragen und gegebenenfalls daran arbeiten und dann über den ganz normalen Alltag gehen. Ein Zimmer das ein oder andere Mal tabuisieren, ihn im Auto alleine lassen - diese Gelegenheiten bewußt suchen und ausbauen. Und womit ich prinzipiell gut fahre: sagen/zeigen was gut war aber auch was ich blöd/scheiße finde.


    Als ich ihn mit der Hand vorsichtig runterschieben wollte, hat er geknurrt. Die andren Male war es im Prinzip dasselbe, nur jeweils ein anderer Platz wo er lag.

    Genau bei dem Vorsichtig ist das Problem. Klar und bestimmt vom Platz befördern: mit der Einstellung, mein Platz und du hast da nix zu suchen!
    Der Hund ist dreist und unverschämt und wenn du jetzt schon nicht ernst genommen wirst, kann das durchaus für Probleme sorgen.