Beiträge von Satoo

    Mal zu der Maßregelungsausprägung:
    Ein gut sozialisierter Althund maßregelt nie nach 0815, sondern schaut, welchen Hund hat er vor sich und passt an das andere Verhalten seine Maßregelung an. Will heißen: wenn dein Hund von sich aus schon auf sehr feine Signale reagiert, hat der Althund es auch nie nötig stärker zu werden. Hat er jetzt aber nen Hund vor sich, der rotzfrech ist und seine feine Körpersignale und Warnungen mal eben selbstbewußt übergeht, passt der Althund seine Maßregelung an und wird stärker.
    Von daher würde ich nie sagen, dass mir diese oder jene Maßregelungsart definitiv zu stark ist, sondern sehe das eher aus der anderen Richtung, was der andere Hund gerade benötigt hat, um zu checken "ups das war zu weit".


    Und ich schließ mich mal eben dem Kreis an, die sagen, sie hätten sich einen erfahrenen Althund (der körperlich und kopfmäßig dazu in der Lage gewesen wäre) im Umfeld gewünscht, der mal eben hündisch erklären kann, was Sache ist und was nicht. Hätte das Training um ein Vielfaches erleichtert.

    Ich bettel bestimmt auch nicht und finde die Notwendigkeit eher alarmierend. Aber wenn die Politik schon was einführen möchte, dann bitte etwas, das mehr durchdacht und realistisch ist, als die zusammengewürfelten Listen und die unsinnigen Wesentests.


    Viel sinniger wäre es, wenn die Menschen (und nicht nur die Hundehalter) mal wieder mehr zu respektvollem Miteinander und zu einem Natur-Bewußtsein zurückkämen. Aber da das wohl erst in zig Generationen wieder um sich greifen wird, ist das wohl derzeit eher unter Utopie zu verbuchen.

    Es geht in der Situation doch gar nich um deinen Hund, sondern um eine Hündin, die gerade läufig war und zickig ist und um den Hund deiner Freudin.


    Hätte der Hund deiner Freundin die Sprache verstanden und respektiert, wäre der an der Schlepp schon einen Bogen von sich aus gelaufen. Die Möglichkeit dazu hätte er ja gehabt. Hat er nicht getan.
    Dann werden zwischen den beiden Hunden feine oder feinste Signale gesendet worden sein, die du auf die Entfernung gar nicht hast mitbekommen können. Die hat der Hund deiner Freundin wieder nicht richtig gedeutet bzw. ignoriert, sonst hätte er sich devot entfernt. Hat er nicht gemacht, also wird die Hündin noch klarer - hier hat der Hund deiner Freundin sich erst auf den Rücken gedreht bzw. wurde gedreht (weiß ich nicht) und wurde festgehalten ohne Beschädigungsabsicht. Dem Junghund wurde auf hündisch erklärt, wenn du meine Signale nicht ernst nimmst, werde ich klarer, nimm also das nächste Mal schon die feineren Signale ernst, dann passiert noch weniger als jetzt schon passiert ist.

    Lern was über natürliches Hundeverhalten und krieg mal nen klaren Blick auf den Hund und sein Verhalten. Sorry, aber mich regt dieses "Mensch muss alles klären" und "Hund hat alles prickelnd zu finden" fürchterlich auf. Alle sozialen Lebewesen haben Strategien, die dem anderen verdeutlichen, was er gut findet und was nicht - ja das geht sogar über die eigene Art hinaus. Und ja es gibt verschiedene Stufen (und die beschriebene Situation war noch lange nicht das Ende der Eskalationsleiter), um dem Gegenüber klar zu machen, was gerade Sache ist. Lasst den Hunden/Tieren verflixt nochmal die Möglichkeit ihre innerartliche Sprache zu lernen und zu sprechen und dazu gehört nun mal nicht nur das was für uns Mensch nett ist/aussieht. Und je mehr Mensch dieses verhindert, umso mehr kriegen wir sprachlich gestörte Hunde und umso mehr knallts wirklich ernsthaft.


    Und nochmal, Fehler sind auf beiden Seiten gemacht worden. Jetzt die größere Schuld auf die Rasse bzw. den dazu gehörenden Halter zu schieben,finde ich mehr als merkwürdig.

    Soviel ich weiß, hat der BVET da allerdings ein Auge drauf, wer anerkannt wird und wer nicht und die Inhalte an sich, müssten deswegen schon ziemlich identisch sein, allerdings wie der Inhalt rübergebracht/abgefragt wird, ist nicht allgemeingültig. So dachte ich zumindest bis jetzt immer, lass mich aber gern (nunja eher ungern, so ein Vorgehen würd ich nämlich eher bevorzugen) belehren.

    Bei mir wäre der perfekte Führerschein zwei geteilt:
    - ein kleiner Theorieteil, über Lernverhalten, Hundeverhalten, Knigge, Bedürfnisse etc
    - ein Praxisteil, in dem das Hund-Mensch-Team für seinen Alltag vorbereitet bzw. ein Stück weit begleitet wird. Hier würde für mich der Schwerpunkt liegen. Unwichtig wäre mir dabei, ob der Hund die gängigen Befehle kann oder nicht. Sondern wichtig wäre mir, dass Alltagssituationen angemessen, gehändelt werden können und dass die Grenzen des eigenen Hundes erkannt und respektiert werden. Beispiele sind da: Umgang mit Joggern, Walkern, anderen Hunden, Menschen allgemein. Kein Hund müsste sich dabei von jedem anfassen lassen, sondern der Halter sollte wissen/lernen, wie er seinem Hund seinen benötigten Freiraum verschaffen kann, aber auch dass er die Grenzen von anderen Menschen/Tieren zu berücksichtigen hat.
    - Mögliche Konsequenzen bei Problemen beim "Bestehen" wäre für mich in erster Linie ein intensiveres Training/Einzeltraining/Gruppentraining, um an den Problemen gezielt arbeiten zu können


    Ich merke schon, g, das läuft ziemlich auf den SKN in der Schweiz raus, wobei da auch noch nachgebessert werden muss. Aber Nachbessern geht immer, deswegen gibts den perfekten Führerschein auch nicht. In Deutschland ist das alles etwas schwieriger, weil jeder Hinz und Kunz sich mit Nullahnung von Hunden Trainer schimpfen und ne Hundeschule öffnen darf. Und solange so qualifizierte Leute wie Herr G. in irgendwelchen Ausschüssen sitzen, sehe ich selbst bei Verbänden nicht wirklich eine Qualifikation, um Trainer als Lehrberuf zu etablieren. Aber mal schauen, was die nächsten Jahre da bringen werden, sind ja schon mal in die Richtung am denken.

    Für sowas musste aber nicht nur in Amerika schauen. Ist hier in Europa auch nicht wirklich anders bzw. entwickelt sich auch dahin. Je weiter fortgeschritten die Tiermedizin wird, umso mehr wird geschaut, wo noch Grenzen zu finden sind. Auch wollen die ganzen teuren Apparate ja auch abgezahlt werden und dafür müssen sie auch genutzt werden. Bevor ein Aufschrei kommt: nein ich empfinde Tierärzte nicht grundlegend als Abzocker, viele machen einen tollen Job und sind um Tiere bemüht. Aber ich kenne inzwischen auch andere Exemplare und genau die, sind mir meist da begegnet, wo viele Apparate in der Praxis waren.


    Diese Entwicklung finde ich überhaupt nicht gut und ziehe für mich da schon bei der TA-Wahl Konsequenzen.


    Ich bemühe mich immer, genau zu schauen, wie es dem Tier geht. Aber das ist nicht immer einfach, vor allem nicht, wenn einem ein Strohhalm als die Lösung verkauft wird. Bei uns wird bei allen Tieren eine Kosten-Nutzen-Rechnung im Sinne des Tieres durchgeführt, wenn große Untersuchungen/OPs anstehen: was bringt es dem Tier an Lebensqualität und wieviel Leiden steht dagegen. Im Zweifelsfall geht hier Qualität vor Quantität.

    Woher weißt du, dass er die Unterlagen nicht hat?


    Davon abgesehen würd ich es abhaken als Erfahrung und als Anschauungsmaterial/Nachhilfestunde, wie sich ein Hund verhält. Es waren Warnzeichen da, auf die du reagiert hast aber deine Begleitperson nicht. Hunde sind nun mal nicht immer nett zueinander und müssen es meiner Meinung nach auch nicht sein. Solange sie hündisch kommunizieren ist alles im grünen Bereich. Dem Kleinen ist nix passiert und der hat ne Lektion in irgendetwas bekommen, was euch Menschen sehr wahrscheinlich entgangen ist - das mein ich jetzt ohne Vorwurf, aber du wirst auf Entfernung kleine Nuancen in Mimik/Körperspannung/etc. nicht mitbekommen haben. Hätte die Hündin ihm was ernsthaftes gewollt, wäre der Kleine nicht mehr da - sorry, aber so ist es nun mal.


    Fehler wurden auf beiden Seiten gemacht und jetzt den schwarzen Peter aufgrund einer Rasse auf die eine Seite zu schieben, finde ich völlig daneben.

    Da es dir zu gefährlich ist, geh nicht auf seine Spielaufforderung ein und nimm ihm die Stöcke immer weg. Wenn du siehst, dass er sich einen Stock abbeißen oder aufnehmen will, setz es unter Abbruchsignal. Das wird ne Zeit dauern, bis er es lässt.
    Zusätzlich würd ich das Zerren zuhause sein lassen und ne ganze Weile auch drinnen nicht mehr spielen. Dein Hund wird schon nicht dran sterben, dass jetzt mal ne zeitlang nicht mit Hilfsmittel gespielt wird. Anstatt dessen könnt ihr euch ja anders miteinander beschäftigen.
    Dann nimm ein Zerrseil mit raus (ich würds versteck halten - nunja soweit das vor der Hundenase geht - und erst an Ort und Stelle auspacken) und starte ein Spiel. Geht er drauf ein, nicht zu lange spielen, sondern gerade am Anfang gilt "wenns am schönsten ist, soll man aufhören". Geht er nicht drauf ein, kommentarlos wieder einstecken und Spiele noch für einige Zeit weiter einstellen.


    QuoVadis
    na dann hoffe ich, dass du deinem Hund auch keine Knochen zu fressen gibts - Problematik ist für mich ziemlich identisch

    Bei mir ist auch der Kreislauf der ausschlaggebende Punkt, ob ich gehe oder nicht.
    Ansonsten werden die Gänge abgekürzt und/oder langsamer absolviert.
    Netter Weise scheint Satoo (aber auch seine Vorgänger) dass zu merken und fährt von sich aus, das Programm runter, macht keine Spielaufforderung und dergleichen, sondern ist dann mit den kurzen Runden ohne Bespaßung zufrieden.