Beiträge von Satoo

    Streicheleinheiten gibts immer mal wieder zwischen durch, wenn uns (Mensch+Tier) grad nach ist; dazu kommen Streicheleinheiten als Lob.


    Ab und an leg ich mich zu ihm auf den Boden, raufen ein bischen und zum Abschluss wird im Liegen gestreichelt. Ganz ganz selten kommt ne Kuscheleinheit auf dem Bett dazu. Bei dem Kuscheln erwiedert Satoo die Streicheleinheiten dann auch mit Ablecken von Händen und Armen.


    Ganz am Anfang gabs regelmäßig Massageeinheiten für Satoo, um abzuschätzen was er mag, welchen Druck er dabei mag und um uns gegenseitig besser kennenzulernen. Das mach ich aber nur noch ganz selten.


    Lieblingsstellen von Satoo sind: Brust, in Achseln der Vorderläufe, Bauch, an der Schwanzwurzel und ab und an Nackenmuskulatur.
    Ganz engen Körperkontakt mag Satoo nicht so wirklich, ab und an ja aber dann auch nur ganz kurz.

    Ich halte auch nix davon, dem Hund das Knurren abzugewöhnen, er lernt nur bei mir, dass es nicht immer von Erfolg gekrönt ist, sondern dass ich mich über eine gezeigte Grenze auch hinwegsetze. Es gibt Konflikte, die stehe ich durch und es gibt Konflikte, da gebe ich nach. Und wenn ein Hund knurrt, ist das nichts anderes als ein Konflikt.


    Auch bin ich kein Fan davon, alles im Vorfeld und immer zu üben. Meiner Erfahrung nach geht das gar nicht, das Leben und das Zusammenleben ist nicht immer plan- und somit übbar. Aber das ist jetzt dann das Persönliche und die persönliche Einstellung, die ich vorhin meinte.

    Klar:
    Satoo ist ein Hund, der unsicher ist und dabei etwas nach vorne geht. Er hat bei den Vorbesitzern anscheinend gelernt, dass er sich mit Knurren und nachvornegehen unliebsame Dinge (Dinge, die er grad nicht haben will oder die er nicht kennt) definitiv vom Hals halten kann; das geht soweit, dass er bei gezeigter Unsicherheit und zögern selbst unsicherer wird aber auch gleichzeitig noch mehr nach vorne geht.
    Ein Erlebnis war hier bei unserer Tierarztpraxis mit 2 unterschiedlichen TÄinnen:
    die eine setzte sich ruhig aber bestimmt über das Knurren hinweg und untersuchte weiter. Es ging dabei um das Abhören, also etwas, was keinerlei Schmerzen verursacht. Satoo wurde also trotz Unsicherheit weiter behandelt und seine Unsicherheit ließ innerhalb von Sekunden nach (Körpersprache, Lautäußerungen), er merkte ja, dass ihm nix wildes passierte. Diese TÄin durfte bei späteren Besuchen alles mit ihm machen, durfte ihn berühren usw.
    Eine zweite TÄ sollte ihn später mal untersuchen, auch ohne Schmerzen zu haben oder verursacht zu bekommen. Satoo knurrte, TÄ wurde unsicherer, wich zurück und brach das Vorhaben ab. Folge war: Satoo bekam Oberwasser, hat gelernt, dass er sich diese Person vom Hals halten kann, darüber hinaus wurde er aber auch immer unsicherer. Insgesamt konnte diese TÄ nichts mehr an ihm machen und es war ein Teufelskreis der Unsicherheiten.


    Beliebtes anderes Beispiel:
    Hund liegt auf Couch und soll den Platz räumen, weil Besitzer sich hinsetzen will. Hund möchte das aber nicht, sondern will natürlich auf dem bequemen Sofa liegen bleiben, also setzt Hund mit dem Knurren eine Grenze und signalisiert: "nö lass mich in Ruhe, ich bleib hier liegen". Jetzt hast du als Hundehalter 2 Möglichkeiten:
    a) du signalisiert dem Hund: "nö, wenn ich dahin will, hast du zu gehen, ich beanspruche den Platz für mich" und sorgst dafür, dass der Hund den Platz verlässt.
    b) du weichst zurück und setzt dich woanders hin, deeskalierst. Du zeigst damit aber auch Schwäche und der Hund lernt, dass er sich durchsetzen kann und seinen Willen bekommt, wenn er nur knurrt. Das kann bei einigen Hunden zum Lerneffekt führen, dass sie nur noch ihren Willen durchsetzen und keinerlei Grenze mehr akzeptieren.


    Das heißt jetzt aber nicht im Umkehrschluss, dass ich mich über jede vom Hund gesetzte Grenze hinwegsetzen muss und nie deeskalierend agierend sollte. Sondern es kommt wirklich auf die Situation insgesamt an, auf die Wichtigkeit meines Tuns, auf den Hund, auf die Art des Knurrens und natürlich auch auf mich persönlich an.

    Das stimmt nicht so ganz, dass das Knurren die vorletzte Stufe in der Hundekommunikation ist. Das Knurren an sich hat schon mehrere Stufen, dann kommt Knurren mit Lefzen-Ziehen, dann kommt das Abschnappen (in die Luft schnappen ohne Beschädigungsabsicht) und dann kommt das Beißen in Beschädigungsabsicht. Möglicherweise hab ich sogar noch einige Stufen übersehen bzw. jetzt hier nicht aufgeschrieben.


    Man sollte nicht bei jedem Hund und in jeder Situation auf das Knurren deeskalierend wirken, das kann bei dem ein oder anderen furchtbar nach hinten losgehen.


    Hier ist Knurren erlaubt, allerdings heißt es nicht, dass ich diese Grenze immer berücksichtige, sondern es gibt durchaus Situationen, wo ich mich bewußt als Hundehalter darüber hinweg setzen muss: Behandlung oder Beurteilung von Schmerzpunkten/Verletzungen zum Beispiel.


    @TS
    Du hast sehr gute Tipps hier herhalten, weswegen ich dazu nix mehr direkt schreibe.

    Üben, üben, üben :D aber das weißte ja bestimmt nicht erst seit heute.


    Meinste mit "Höhle" kennen auch, dass sie sich von überall reinschicken lässt ohne dass es klingelt? Wäre für mich der erste Schritt. Du solltest dir auch schon überlegen, wie du das mit dem Rausgehen bei Besuch haben willst. Ich weiß ja nicht, wie du das handhabst mit dem Selbstauflösen von einigen Kommandos und was dein Ziel für die Besuchsituation ist.


    Da ich dazu neige, aufzuspringen wenn es klingelt (ich lasse so ungerne jemanden vor der Tür warten - blöde Angewohnheit von mir) und somit sehr viel Action in die Situation bringe, würde ich erstmal mit geplantem Klingeln anfangen bevor ich bei ungeplanten Situationen übe.
    Ich würd dabei auch möglichst mit Trockenübungen beginnen, also ohne den Besuch (=Gemeinschaftsfremde) reinzulassen. Mann/Frau/Kinder (falls vorhanden) können anschellen bevor sie reinkommen - meist kennt man ja die Heimkommzeiten so ungefähr. Nachbarn, Freunde kannste vielleicht auch mit einspannen und mit ihnen Zeiten absprechen. Klar kann man nicht nur mit Trockenübungen leben, kommt ja nun mal wirklich Besuch in die Wohnung - dann einfach ruhig durchziehen und vielleicht nen Schild an die Türe machen, dass es vielleicht was länger dauern kann.
    Wenn das soweit klappt, würd ich auch die Leute vermehrt reinbitten und dann irgendwann die Trockenübungen ganz einstellen.



    Der Automatismus (Klingel - Höhle) wird sich bei vieeeeeeeeeelen Wiederholungen und Konsequenz von alleine einstellen.

    Wie wärs mit nem zweiten Clicker, der selbst für Menschenohren gut zu unterscheiden ist - müsste ja dann für Hunde eigentlich erst recht zu unterscheiden sein - oder?

    Keine einzelne Begegnung, sondern ganz allgemein find ich die meisten Hundehalter hier klasse: man sorgt dafür, dass die Hunde anständig sind und keinen belästigen, die Etikette keine Begegnung an Leine wird meist eingehalten, aber keiner macht ein Geschiss oder schreit wegen Tötungsabsicht, wenn mal was nicht funktioniert und der Hund doch durchstartet. Man gibt sich hier gegenseitig Raum für Fehler und sieht den Hund noch als Hund und nicht als Heiligtum, eine große Spannbreite der hündischen Kommunikation wird als normal empfunden und nicht überbewertet.

    Was sagt denn dein Bauchgefühl, was eher zutrifft?
    Dieses aus der Deckung "nur" noch knurren, kann auch heißen, dass sie gelernt hat, dass das blinde nach vorne Gehen gar nicht mehr notwendig ist - was ein sehr großer Lernschritt/-erfolg wäre. Angst hat ja nun auch verschiedene Ausprägungen und nicht jede erfordert das gleiche Vorgehen.



    Ich mach das bei Satoo übrigens genauso, wenn er was unsicher betrachtet. Ich fass die Teile an, schlage gegen oder berühre sie einfach nur. Dauert nicht lange, dann will er auch. :D

    Wirkliche Auswirkungen auf das Zusammenleben mit Satoo hat nur die ein oder andere Beschäftigungsidee. Für den Fall dass irgendwann mal ein Hund in mein Leben kommt, bei dem mein bisheriger Erziehungsstil überhaupt nicht passt, ist die ein oder andere Alternative abgespeichert; aber ob die jemals angewendet werden, steht in den Sternen.
    Ansonsten hab ich meine Einstellungen, Grundprinzipien und Erfahrungen zu denen ich stehe und bei denen ich bleiben werde.