Beiträge von Fusselnase

    Die Frage ist ja, ob es da einen Unterschied zwischen südeuropäischen und osteuropäischen Hunden gibt.

    Ich kann nur sagen, dass keiner meiner 7 Hunde extrem panisch war - bei den 6 Italienern war es ungefähr halb-halb zwischen "eher keine Angst" und "ein bisschen Angst" (aber keine Panik). Meine kleine Ungarin hatte eh eine Geräuschangst.

    Ich kenne aber auch Hunde aus Deutschland, auch vom Züchter, die dieses Problem haben.


    Man darf nicht vergessen, dass das km Grunde eine natürliche Angst ist, die ja auch nicht abwegig ist.

    Außerdem hängt das alles von so vielen Faktoren ab: Ort (in Berlin haben wir zu Silvester ein Inferno!), Umgebung, andere Hunde, Umgang mit der Problematik etc pp.


    Jeder bringt halt seine eigene kleine Statistik mit, so richtig aussagekräftig ist das aber nicht.


    Ich schaue schon gar nicht mehr in örtliche Tierheime, weil ich einfach weiß, was für einen Typ Hund ich will und wo ich den finde. Und da ist mir der vermittelnde Verein auch weitgehend egal, solange die nicht ganz komische Bedingungen haben.
    Ich nehme ja eh die Hunde immer direkt auf. Im Grunde brauche ich auch gar keinen Verein, ich könnte auch in ein italienisches Tierheim fahren und direkt einen Hund dort abholen. Der müsste nur vorher reisefertig gemacht werden. Vielleicht mache ich es das nächste Mal so, wenn das Tierheim an Ausländer vermitteln darf (ha, dann bin ICH nämlich der Ausländer, nicht der Hund).


    Ich fliege übrigens bei typischen Auslandsvereinen raus, weil ich mir bei Einzug keinen Urlaub nehme. 100% HomeOffice und Gleitzeit zählt nicht. Sehr beliebt auch der Kastrationszwang, wenn man eine kastrierte Hündin sucht und einen unkastrierten, uralten Rüden hat muss der nämlich aus Prinzip erstmal kastriert werden.

    Der erste Punkt war bei uns nie ein Problem, weil halt immer einer zuhause war - abgesehen davon finde ich es auch ganz gut, den Hund von Anfang an mal kurz alleine zu lassen.
    Mein letzter Hund war übrigens nicht kastriert, obwohl er ein Jahr lang im Tierheim war. Mir scheint, dass zumindest manche Vereine das nicht mehr ganz so pauschal machen (was mich wundert, weil ich dachte, dass das in Italien Pflicht sei) und schon gar nicht pauschal verlangen. Wäre ja begrüßenswert!
    Andererseits haben wir hier gerade einen Fall, wo eine (ehemalige) Pflegestelle munter herumvermehrt und die Welpen verhökert. Aber gut, das ist sicher nicht die Regel.

    Ne mit einfach oder schwierig hat das so überhaupt Nichts zu tun.

    Im konkreten Fall nicht unbedingt, aber da die meisten Menschen eben einen verträglichen, freundlichen, unauffälligen Begleiter suchen, denke ich schon, dass sie misstrauische, territoriale und ängstliche Hunde eher als schwierig empfinden - das meine ich damit, dass es davon abhängt, in welches Umfeld der Hund kommt. Manche der Eigenschaften (Misstrauen oder Reserviertheit gegenüber Fremden) sind ja ggf. auch erwünscht.


    Retten und Hund aus dem Tierschutz sind für mich erstmal zwei Paar Schuhe. Ein Hund in der Vermittlung ist schon gerettet :ka: da habe ich als Adoptant nix mit zu tun. Wenn dann indirekt, weil Kapazitäten frei werden. Genauso gut könnte ich mich aber auch selbst engagieren oder Spenden. Von allen Varianten ist Hund kaufen die mit geringstem Effekt. Einmalig für Jahre.



    Ich nehme meine Hunde immer direkt auf, aber klar - das ist was anderes als so einen armen Tropf direkt von der Straße aufzusammeln oder ihn von der Kette zu befreien.

    Für mich sind "Auslandstierschutz" und "einen Auslandshund aufnehmen" zwei Paar Schuhe, vor allem auf den Vorwurf hin, man würde mit den Auslandsvermittlungen ja nichts an der Ursache ändern. Ja, stimmt, aber ist man als Adoptant eines Auslandshundes automatisch in der Pflicht, das zu tun? Bzw. ist das überhaupt möglich*?

    Was ändert es an der Misere, wenn man keinen Hund aus dem Ausland aufnimmt?

    Jedenfalls schließen sich beide Vorgänge nicht aus und können sich auch begünstigen. Aber das ist ja eher ein allgemeiner Aspekt von "Auslandstierschutz" und hat nichts mit der Region zu tun.


    *dazu sagt Gerd Leder auch was Interessantes im Podcast

    "Trend" ist neutral, "Mode" beinhaltet eine Wertung und ist je nach Kontext eher abwertend gemeint. Im Grunde sind das, was du schreibst (es gibt einen Trend, was die Herkunft angeht) und das, was im Podcast gesagt wird und anderswo wesentlich bösartiger formuliert wird, zwei vollkommen unterschiedliche Aussagen.
    Mich verletzt es jedenfalls schon, wenn jemand schreibt, es sei ja heutzutage in Mode, einen Hund "gerettet" zu haben.
    Aber, um zum Hauptthema zurückzukommen: Genau, diese Hunde, um die es hier geht, bringen ja schon ihre Qualitäten mit, nur muss man eben wissen, wie sie ticken und genau das wollen. Ist ja bei Jagdhunden (meine Sparte) genauso, nur da steht es ja quasi dran. xD
    Und das Hauptproblem bei der Sache ist wohl, dass a) die Vermittler das nicht oder nicht richtig transportieren und/oder b) die Interessenten das nicht richtig einschätzen.

    Jedenfalls kenne ich mit meinen 6 italienischen Jagdhunden aus Italien die ganzen häufig geschilderten Probleme mit Auslandshunden überhaupt nicht. :ka: Einzig meine kleine Ungarin ist etwas ängstlich (allerdings nicht im Sinne von "misstrauisch" wie im Podcast geschildert, und schon gar nicht territorial).

    Aber ich will natürlich nicht die einfache Formel aufstellen: Hunde aus dem Süden = einfach, Hunde aus Osteuropa = schwierig. Es geht hier um tendentiell unterschiedliche Typen, und es hängt immer davon ab, was man von einem Hund erwartet und in welches Umfeld er kommt.

    Jetzt kommt aber auch ein Tierheim infrage: Die Vorstellung ist ja schön, dass mein einen Hund eine zweite Chance geben kann. Aber hier ist halt das Problem, dass man sich quasi den "Wusnch" Hund nicht aussuchen kann und er evtl ich sag mal vorbelastet ist. auch sehe ich immer mehr Hunde aus Rumänien Griechenland etc ....


    Hallo Alesandro, ich bin Team Tierschutzhund und finde, dass man sich gerade da seinen Wunschhund aussuchen kann, weil man schon den "fertigen" Hund vor sich hat. Bei einem Welpen vom Züchter ist das auch ein stückweit Wunschdenken - immerhin läuft da auch nicht immer alles so, wie man es sich vorgestellt hat.


    Zur Vorbelastung kann ich sagen: Nicht jeder Tierschutzhund bringt eine Problematik mit. Es gibt viele Hunde, die total lieb und umgänglich sind, und das z. T. trotz schlechter Erfahrungen. Das kann ich deshalb behaupten, weil ich schon 6 Exemplare davon hier hatte. Nur einen (den 7.) würde ich nicht als Anfängerhund bezeichnen.


    Ich gehöre nicht zu denen, die etwas gegen Hunde vom Züchter hat, aber Tierschutzhunde sind nicht problematischer oder schwieriger als andere, wenn man auf einige Dinge achtet. Ich finde z. B. Hunde aus dem Süden tendentiell etwas einfacher als Hunde aus dem osteuropäischen Raum, einfach aufgrund der unterschiedlichen Zuchtziele.
    Wenn man unsicher ist, kann man auch einen Hund aus einer Pflegestelle nehmen, den man vorher kennenlernen kann.