Weißt du, es gibt Dinge, die weiß man. In dem Fall "ich weiß, dass ich Schuld bin, dass mein Hund mein Tier getötet hat. Und dann gibt es Dinge, die man fühlt. Und da kann man noch so viel "den Kopf zurechtgerückt bekommen", es ändert nichts an der unendlichen Traurigkeit und der Enttäuschung.
Ich kann die besagte Freundin sehr gut verstehen. Als Luna mein Meerschweinchen tötete, habe ich sie gehasst und konnte auch mehrere Tage überhaupt nicht mit ihr umgehen und sie hat sich ganz so ähnlich verhalten, wie der Hund um den es hier geht.
Aber irgendwann, ich weiß es noch ganz genau, saß ich auf dem Boden im Wohnzimmer und hab mal wieder geheult (es waren ca. 5 Tage vergangen), als Luna im Türrahmen stand und nicht wusste, ob sie zu mir kommen kann oder nicht. Wir haben uns lange angeschaut und sie ist ganz langsam zu mir gekommen, hat mir dann durchs Gesicht geleckt und sich auf meinem Schoß zusammengerollt und geschlafen.
Das war so bei mir DER Moment, wo ich gemerkt habe "ich kann ihr verzeihen" (ja, ich weiß, dass sie nichts dafür könnte, ich rede hier von rein emotionalem Empfinden) und nichts auf der Welt wird uns jemals wieder trennen. Und seit diesem einen Tag sind Luna und ich genauso wieder ein Team, wie wir es davor waren. Rückblickend betrachtet kann ich behaupten, dass uns das mehr zusammengeschweißt hat.
Ich wünsche deiner Freundin und dem betroffenen Hund sehr, dass sie auch so einen "Moment" hat, wo die Trauer, der Hass, die Enttäuschung, wasauchimmer, verblasst und sie ihren Hund wieder annehmen kann.
Und wenn das nicht passiert und es eigentlich klar ist, dass es nicht passieren wird, würde ich ihr raten, ein neues Zuhause für das Tier zu suchen.